Hat schon jemand auf meinen Blogbeitrag für heute gewartet? Vermutlich nicht – aber Warten ist ein Thema, mit dem wir alle irgendwann in Berührung kommen. Wir warten auf besseres Wetter, auf die nächste Pause, auf das Christkind, auf (gute oder schlechte) Ergebnisse, auf einen Termin ……. Gut also, daß Friederike Gräff das Thema mit dem Buch „Warten Erkundungen eines ungeliebten Zustands“ aufgegriffen hat.
Mich hat alleine schon der Titel zum Kauf verleitet und das war eine gute Entscheidung. Denn Warten ist nicht gleich Warten. Es ist ein Unterschied, wie und worauf wir warten. Warten wir auf eine Idee, eine Eingebung? Warten wir auf ein fröhliches Ereignis wie zum Beispiel eine Feier oder die Geburt eines Kindes? Ist Warten eigentlich gerecht? Und wie steht es mit unserem eigenen „Wartenkönnen“, unserer Geduld?
Die Autorin hat viele Gespräche mit Menschen geführt, die in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen warten – auf eine Organtransplantation, auf die erste Geburt, auf den Tod. Erst beim Lesen ist mir bewußt geworden, wie vielfältig „Warten“ sein kann und wieviel Zeit Menschen wartend verbringen. Und dabei stelle ich mir gerade die Frage, ob Warten wirklich so ein „ungeliebter“ Zustand ist beziehungsweise sein muß …….