Was tue ich, damit es mir gut geht?

In diesen Zeiten ist es besonders wichtig, das eigene Wohlbefinden zu erhalten oder zumindest wiederherzustellen. In den letzten Jahren habe ich schon einige schwierige Zeiten durchgestanden, aber nicht alle Mittel aus dieser Zeit sind im Moment „verfügbar“. Daher möchte ich hier aufschreiben und sammeln, was ich tue, damit es mir – trotzdem – gut geht und ich ruhig und fröhlich arbeiten aber auch die Freizeit genießen kann. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Eure Tipps mit mir teilt – ich ergänze die gerne hier!

Lange einsame Spaziergänge
Gerade an diesen schönen sonnigen Frühlingstagen genieße ich lange (einsame) Spaziergänge sehr. Gestern und heute war ich am Vormittag etwas länger unterwegs. Ich habe mich an der Natur, der Ruhe und der frischen Luft erfreut und hatte dann wieder die für meine Arbeit notwendige Zuversicht. Und im „schlimmsten Fall“ könnte ich immer noch den Weg zum Einkaufen zu Fuß gehen – das ist landschaftlich zwar weniger schön, erfüllt aber trotzdem den Zweck!

Freundlich lächeln und grüßen
Wenn mir auf meinen Wegen Menschen begegnen, dann lächle ich sie (fast immer) freundlich an und grüße sie. Ich bleibe nicht stehen, ich unterhalte mich nicht – aber es gibt diesen kleinen Moment der Verbundenheit durch das Lächeln und die Begrüßung. Die meisten grüßen dann auch – und wer es nicht tut, hat vielleicht gerade ein Lächeln und einen freundlichen Gruß besonders nötig.

Gutes kochen und backen
Im Alltag geht es manchmal ein bißchen unter und dann mache ich oft auch eher schnelle Gerichte (so etwas wie Milchreis, Grieß oder Bandnudeln mit Zucchini und Pilzen), aber im Moment nehme ich mir relativ viel Zeit, um zu kochen und zu genießen. Gestern zum Beispiel Tomaten-Bärlauchsalat (ich habe zwei große Bärlauchecken im Garten) und Bärlauch-Gurkensuppe, heute Erdbeerpfannkuchen. Für die nächsten Tage habe ich für einige Gerichte schon die Zutaten im Haus – ich werde dann spontan entscheiden, was gekocht wird …… Kochen und das Ausprobieren von neuen Rezepten (am Wochenende war es ein Quarkgugelhupf) lenken mich jedenfalls gut von trüben Gedanken ab.

Neugier kultivieren
Ich bin grundsätzlich (fast immer) neugierig – vor allem in bezug auf Themen. Das ist manchmal anstrengend, da ich zuviele unterschiedliche Themen und Gedanken „gleichzeitig“ verfolge (oder es zumindest versuche), andererseits entstehen daraus oft gute Ideen und neue Herangehensweisen oder (zum Beispiel für meine Workshops) Aufgaben. Gerade jetzt ist meine Neugier hilfreich. Ich beschäftige mich mit vielen Themen, die auf den ersten Blick wenig oder gar nichts mit quälenden Gedanken oder Sorgen zu tun haben. Ich kann mich so stark in diese Themen vertiefen, daß ich über Probleme nicht ständig nachdenke. Das macht den Kopf dann wieder frei, um neue Gedanken zu entwickeln, die vielleicht helfen können. Im Moment habe ich zum Beispiel ein paar (kostenfreie) Kurse bei Future Learn belegt und mich bei den Edunauten – einem Unkurs zum Thema Online-Lernen – angemeldet. Weitere Aktivitäten werden sicher folgen ……

Gute Bücher lesen
Meine Sammlung noch nicht gelesener Bücher ist sehr sehr groß. Das ist ein Vorteil (und manchmal – wenn ich mich nicht so richtig entscheiden kann und dann viele Bücher auf einmal lese und mit keinem „fertig“ werde, auch ein kleiner Nachteil). Ich finde für jede Stimmung ein Buch, das irgendwie paßt und das ist gut so, denn gute Bücher entführen mich thematisch in eine andere Welt – in eine Welt der Möglichkeiten und Ideen, in eine Welt der Erinnerungen oder auch in eine Welt der Vorstellungen und Wünsche für die Zukunft. Es liegt an mir, welchem Buch ich zu welchem Zeitpunkt meine Zeit schenke.

Gedanken und Gefühle von der Seele schreiben
Ich habe sehr lange jeden Tag handschriftlich drei Seiten geschrieben und mache das jetzt auch wieder. Es war (und ist) eine gute Gelegenheit, mir die Gedanken und Gefühle von der Seele zu schreiben. Papier ist geduldig und manchmal wurde aus einem Jammern über zweieinhalb Seiten plötzlich das Aufglimmen von Zuversicht und der Kern einer Idee. Gleichzeitig schwierig und wichtig ist es, tatsächlich drei Seiten voll zu schreiben – notfalls zum Beispiel mit „Ich weiß echt nicht, was ich schreiben soll. Das ist so blödsinnig……“. Nach solchen Sätzen (manchmal mehrere dieser Art) kam ich tatsächlich immer zu völlig anderen – manchmal sehr überraschenden – Themen. Ich habe alle Seiten in zwei dicken Ordnern abgeheftet, damit ich sie irgendwann mal durchblättern kann. Für die Zeit 2017 habe ich das vor kurzem gemacht und ich war positiv überrascht, wie sehr mir dieses tägliche Schreiben der drei Seiten geholfen hat, meine Ruhe, meine Freude und meine Zuversicht zu bewahren.

Tägliche Rituale
Es sind kleine Rituale – wie zum Beispiel der tägliche Tee, das Öffnen der Fenster zum Lüften, das Bettenmachen, die halbwegs geregelte Zeit zum Schlafengehen, das Ansehen der Nachrichten zu einem bestimmten Zeitpunkt – die kleine feste Punkte in meinem Alltag sind. Sie bewahren mir das Gefühl von Normalität trotz aller Änderungen.

Gefühl des Wohlwollens
Gelegentlich bin ich über andere Menschen genervt – dann hilft es mir, ihnen mit einem Gefühl des Wohlwollens zu begegnen, also mir bewußt zu machen, daß die allermeisten Menschen nichts Böses im Schilde führen und das aus ihrer Sicht Richtige und Gute tun wollen. Das macht es mir leichter geduldig und freundlich zu bleiben. Ich kann die Angst und Überforderung anderer Menschen dann wahrnehmen ohne verärgert oder genervt zu reagieren. Dieses Gefühl des Wohlwollens gilt gerade auch für Menschen, die in diesen Zeiten Entscheidungen treffen müssen.

Und Ihr?
Und nun seid Ihr dran. Was macht Ihr, damit es Euch gut geht? Ich würde mich freuen, wenn Ihr Eure Tipps mit mir teilt – damit es uns allen gut geht!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert