23.02.1868 – W. E. B. Dubois wird geboren

Es ist ein paar Tage her, daß ich den letzten Beitrag geschrieben habe. Die Geburtstage von Charles Dickens und John Ruskin – beide wichtige und unvergessene Kritiker ihrer Zeit – mußte ich ohne Beitrag verstreichen lassen. Doch heute möchte ich den Faden wieder aufgreifen, denn heute ist der Geburtstag von W. E. B. Dubois.

In einem gewissen Sinn knüpfe ich damit sogar an meinen letzten Beitrag vom 03.02.2015 an. Im Beitrag vom 03.02. es um den 15. Zusatzartikel, der in den Vereinigten Staaten für Freiheit und Gleichheit bei den Wahlen sorgen sollte. Aber so wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, so bringt ein rechtlicher Text noch keine Freiheit und Gleichheit. Denn ab 1876 wurden in einigen Staaten Gesetze verabschiedet, die die Rassentrennung im Alltag zementierten – sogenannte „Jim-Crow-Gesetze„, wobei „Jim Crow“ für einen tanzenden, singenden, zufriedenen und unterdurchschnittlich intelligenten Schwarzen stehen soll. Gleichheit und Gleichberechtigung? Nicht denkbar, wenn man die Gedanken von „Jim Crow“ zugrundelegt. Aber was kann man tun, um die Situation entscheidend zu verändern? Zwei Namen prägen diese Diskussion – der aus den Südstaaten stammenden Booker T. Washington und der im Norden geborene W. E. B. Dubois. Ihre Gedanken und Herangehensweisen sind so unterschiedlich wie ihre Lebensläufe und ihre Erfahrungen.

Das Thema „Minderheit“ verbindet Dubois auch mit Einstein. Bereits 1930 bittet Dubois den damals schon berühmten Albert Einstein um einen Essay für seine Zeitschrift „The Crisis“. Der Briefwechsel zwischen Dubois und Einstein ist wenig bekannt und wohl nur in englischer Sprache veröffentlicht.

Was bleibt? Für mich die Frage, ob man Freiheit und Gleichheit ohne Bildung, ohne Selbstbewußtsein und ohne Chancengleichheit erreichen kann.

03.02.1870: Zusatzartikel 15 bringt in den USA ein „neues“ Wahlrecht

Wenn ich an Wahlen denke, dann sind die Begriffe „Freiheit“ und „Gleichheit“ für mich untrennbar verbunden (wobei es noch einige andere wichtige Begriffe gibt).

Für das Thema „Gleichheit“ ist der 03.02.1870 ein wichtiger Tag. Am 03.02.1870 tritt in den USA deer 15. Zusatzartikel in Kraft, der eine Beschränkung des Wahlrechts aufgrund von Rassenzugehörigkeit, Hautfarbe oder vormaligem Dienstbarkeitsverhältnis untersagt. Ein wichtiger Schritt so kurz nach dem Ende des Bürgerkriegs – auch wenn Freiheit und Gleichheit im Alltag damit noch lange nicht erreicht waren, so war dieser Schritt doch wichtig. Dieser Schritt betraf allerdings nur Männer, das Wahlrecht für Frauen wurde (wie auch in Europa) erst zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt.

01.02.1998 – Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten

Der Schutz von Minderheiten ist ein wichtiges Thema in einer Demokratie. Und genau am 1. Februar 1998 trat das erste Übereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten in Kraft.

Schon die Präambel dieses Übereinkommens führt aus, warum Minderheitenschutz wichtig ist – für den Frieden, die demokratische Sicherheit und für ein Klima von Toleranz und Dialog, in dem kulturelle Vielfalt eine Bereicherung ist. Wichtig sind in dieseem Zusammenhang nicht nur die Diskriminierungsverbote sondern auch die Sprachenrechte und das Recht auf grenzüberschreitenden Kontakt mit Menschen derselben kulturellen Identität.

Das mag uns heute vielleicht einfach und selbstverständlich erscheinen, für den Minderheitenschutz sind dies wichtige Aspekte. Wer mehr darüber wissen möchte, wird hier fündig.

Ein guter Schritt und ein wichtiges Thema – trotzdem sollten wir uns nicht mit dem Blick auf „nationale“ Minderheiten begnügen. Nur da, wo Minderheiten generell ausreichend geschützt sind, ist Meinungsfreiheit und damit Demokratie wirklich möglich.