Über Hürden…..

Wo um Himmels willen war ich beim letzten Beitrag gedanklich stehengeblieben? Es ist schon einige Tage her und genau das ist der Grund, warum ich mich heute mit „Hürden“ beschäftigen möchte.
Denn es klingt viel einfacher, etwas anders oder etwas Anderes oder Neues zu machen, als es ist.

Hürde Nr. 1: Anfangen
Die allererste Hürde ist natürlich, überhaupt anzufangen. Wie oft im Laufe eines Jahres denkt man „ich könnte mal“ oder „ich sollte mal“, ohne dass daraus etwas folgt. Wenn man etwas anders machen möchte, dann muß halt irgendwann mit irgendetwas anfangen. Mit dem ersten Schritt, dem ersten Versuch, dem ersten konkreten Festhalten eines Vorhabens. Dieses „Anfangen“ muß in keiner Weise toll oder bemerkenswert sein – es ist einfach der allererste Schritt. Und ja, es fühlt sich gut an, wenn man den allersten Schritt gemacht hat (einen Blogbeitrag geschrieben, einen Gedanken oder eine Idee aufgeschrieben, eine Vokabel in einer neuen Fremdsprache gelernt, ein neues Buch zum Thema gelesen – was auch immer).

Hürde Nr. 2: Weitermachen
Gelegentlich kann es passieren, dass man mit großer Motivation beginnt, sich ein großes Ziel setzt und dann irgendwann nicht weitermacht. Es kann für das Nichtweitermachen sehr viele unterschiedliche Gründe geben – ein zu ambitioniertes Ziel, zu wenig Zeit, persönliche Herausforderungen, die einfach mit mit dem Ziel nicht unter einen Hut gebracht werden können. Und natürlich sind „alte Gewohnheiten“ ein gefährlicher Gegner. Wenn man 21 Tage lang etwas anders (oder neu) gemacht hat, dann soll daraus eine Gewohnheit entstehen. Ich habe dieses 21-Tage-Prinzip im letzten Jahr „entdeckt“, als ich meinen Blogbeitrag über die 21 geschrieben habe. Ich bin bei dieser Zahl ehrlich gesagt skeptisch. Nach 21 Tagen war ich letztes Jahr noch nicht so weit, das abendliche Blogbeitragsschreiben als „Gewohnheit“ zu empfinden. Aber es stimmt auf jeden Fall – je länger man durchhält, etwas zu machen oder auch nicht zu machen, desto größer die Chance, dass man eine Gewohnheit entwickelt.
Für das Spannungsfeld zwischen Anfangen und Weitermachen fand ich einen LinkedIn Beitrag von Dr. Nora Gold sehr spannend und hilfreich. Wenn mein Ziel für dieses Jahr zum Beispiel ist, mehr zu lesen – dann reicht es, wenn ich mir vornehme jeden Tag eine Seite zu lesen (ok, bei mir würde das nicht reichen, sondern zu sehr viel weniger führen….). Aber das Beispiel, einfach mit „ein bißchen mehr“ oder „ein bißchen weniger“ zu starten und das tatsächlich durchzuhalten, ist gut. Es funktioniert auch bei Vorhaben wie „weniger Twitter“ – wenn ich dem Impuls, neugierig in die Timeline zu schauen, jeden Tag einmal widerstehe, dann wird meine Twitternutzung tatsächlich weniger.

Hürde Nr. 3: Durchhalten
Zum Durchhalten gehört der gedankliche Umgang mit dem „Aufgeben“ oder „Scheitern“.
Ich habe das im letzten Jahr gemerkt. Mein Projekt an 365 Tagen jeweils einen Beitrag zu einer Zahl zu schreiben war – wenn man es von vornherein auf das ganze Jahr bezieht – sehr gewagt. Ich habe mir sehr bewußt erlaubt (und das auch immer wieder in den Blogbeiträgen geschrieben), dass ich das Projekt vielleicht nicht bis zum Jahresende durchhalte. Ich habe mir also das Scheitern erlaubt und ich war oft versucht, einfach nicht weiterzumachen. Und irgendwie habe ich mich doch jeden Abend (eine dumme Gewohnheit – ich schreibe die meisten Blogbeiträge am Abend…….) aufraffen können und etwas geschrieben. Dass ich vieles an anderen Tagen vorbereiten konnte (überlegen was paßt, Gedanken und Links in einem Cryptpad sammeln, einen ersten Entwurf schreiben) hat mir an manchen Abenden sehr geholfen.
Interessanterweise habe ich am 2. Januar gemerkt, dass mir das tägliche abendliche Schreiben – Stichwort Gewohnheit – fehlt. Aber es war gut, das Projekt zu diesem Zeitpunkt tatsächlich zu beenden. Und es fühlte sich ehrlich gesagt sehr sehr gut an, durchgehalten zu haben!

Welche Hürden kennt Ihr/kennen Sie und wie geht Ihr/gehen Sie damit um?

Damit wünsche ich Euch und Ihnen ein freudiges und mit möglichst wenig schwierigen Hürden versehenes Verfolgen neuer Gedanken, Ideen und Vorhaben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert