M wie mehr bloggen oder Möglichkeiten

Heute ist Mittwoch und zwar Mittwoch der 8. Januar. Meiner Absicht, in diesem Jahr mehr zu bloggen, bin ich bisher noch nicht nachgekommen. Dabei erscheint es mir im Moment sogar wichtiger als je zuvor (also nicht, dass ich persönlich blogge, sondern dass Menschen bloggen und sich in Blogs informieren können).

Irgendwann heute Nachmittag habe ich auf Bluesky einen Post von Hannes Leitlein gelesen, der auch folgenden Satz enthielt „Also: Gönnt euch zwischendurch was, uns allen steht das gute Leben zu.“. Gerade beim abendlichen Spaziergang (ja, den habe ich mir gegönnt) habe ich über diesen Satz nachgedacht und beschlossen, dass ich das als Aufhänger für einen kurzen Blogbeitrag nehme. Ich habe unterwegs darüber nachgedacht, was ich mir gönne und welche „Auswirkungen“ das auf meinen Alltag hat, was dadurch für mich „möglich“ wird. Dabei habe ich mich an zwei Dinge erinnert, die mir wichtig sind und die ich heute (in der neuen Kategorie „Tagesgedanken“) festhalten möchte: an ein Buch, das ich im April 2019 gelesen und an einen Blogbeitrag, den ich im März 2020 geschrieben habe.

Im April 2019 (genau an dem Tag, an dem meine Mutter Geburtstag gehabt hätte) habe ich einen Ausflug nach Düsseldorf gemacht. Ein langer Spaziergang am Rhein entlang mit Einkehr in einem Biergarten in Kaiserswerth und anschließendem Cafébesuch. Ich zelebriere diesen Tag immer besonders – als schöne Erinnerung an meine Mutter. An diesem Tag hatte ich ein Buch dabei, das mich einerseits irritiert, andererseits aber auch sehr inspiriert hat – nämlich „Machen – nicht denken“ von Richard Wiseman (eine Leseprobe gibt es hier). Ich weiß nicht, warum ich genau dieses Buch dabei hatte – ich mag solche Bücher eigentlich nicht besonders. Aber dieses Buch hatte einen Inhalt, der mich fasziniert hat und den ich sogar in die Praxis umgesetzt habe. Es ist tatsächlich der Teil, der in der Leseprobe steckt – die Geschichte rund um William James und das, was viele Jahr später aus seinen Erkenntnissen entstand. Im Prinzip ist es so, dass man sich selbst besser fühlt, wenn man lächelt – auch wenn einem gar nicht zum Lächeln ist. Ich habe das also ausprobiert und fand es erstaunlich, wie gut es mir damit ging – gerade auch in Zeiten, die ich persönlich als schwierig empfand.

Knapp ein Jahr später – während der Anfangszeit der Pandemie – taucht dieses „Lächeln“ als „freundlich lächeln und grüßen“ in meinem Blogbeitrag über die Dinge auf, die mir helfen, damit es mir gut geht. Eine kleine Sache mit großer Wirkung. Natürlich gibt es da noch viele andere Dinge, die ich in dem Blogbeitrag erwähnt habe und die mir auch jetzt helfen. Neugierig sein, lesen, Rezepte ausprobieren und für mich kochen und backen und natürlich auch, mir „all das“ gelegentlich von der Seele zu schreiben (nicht mehr unbedingt handschriftlich auf drei Seiten, aber doch irgendwie – zum Beispiel „hier“).

Es sind Möglichkeiten, die eigene Balance zu bewahren oder wieder herzustellen, den Ärger, die Sorge oder die Traurigkeit über die aktuelle Entwicklung beiseite zu schieben und nach vorne zu schauen. Christian Bangel schrieb heute auf Bluesky in einem Post, dass der Kampf (also der Kampf um die Demokratie) länger dauert und noch nicht verloren ist. Das stimmt und deshalb ist es wichtig, dass jede*r von uns einen Weg findet, sich so weit wie irgend möglich wohl zu fühlen, Positives zu sehen und zu erleben und Möglichkeiten wahrzunehmen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch und Ihnen einen ruhigen und schönen Abend mit guten Gedanken!

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