353

Die 353.
Eine interessant aussehende Zahl. Und gleichzeitig nur noch 12 Tage bis zum Ende des Jahres. Es wird immer weniger.

Im Jahr 353 vor Christus stirbt Maussolos, der zwanzig Jahre lang persischer Statthalter war. Schon zu seinen Lebzeiten hat er sein Grabmal geplant und in Auftrag gegeben, vollendet wurde das Grabmal aber erst nach seinem Tod. Es war so einzigartig, dass es als eines der sieben Weltwunder der Antike galt, gleichzeitig wurde sein Name zum Begriff für prunkvolle Grabanlagen. Dadurch ist sein Name unsterblich geworden.

Ob die chinesische Kalligraphie Orchideenpavillon, die im Jahr 353 entstand, ihre Autoren auch unsterblich gemacht hat? Es ist jedenfalls eine schöne Geschichte und sie ist auch in einigen Kunstwerken dargestellt. Welchen Namen würde man einem solchen Treffen heute wohl geben und was würde daraus entstehen?

Und was ist mit dem Wartburg 353? Ist er – auf seine Art – zumindest für die Menschen, die ihn „erlebt“ haben, auch „unsterblich“ geworden?

Andererseits ist auch die Flüchtigkeit mancher Dinge gut – ein nettes Wort, ein Gruß, ein Duft, ein gutes Essen, eine schöne Aussicht, ein Social-Media-Posting – all das ist irgendwie flüchtig und doch trotzdem präsent. Nichts davon ist in seiner einzelnen Erscheinung überragend wichtig und doch spielt es eine Rolle. Wie ist es dann aber mit den vielen Haikus, die man mittlerweile finde kann? Insbesondere mit den vielen Bänden 3-5-3-Haikus?

Und wie ist es, wenn ein Mensch verschwindet? Das ist der Inhalt des Romans Art. 353 du Code Penal (englischsprachige Version hier). Ein flüchtiger Moment beeinflußt das Leben vieler Menschen dauerhaft. Was führt zu diesem Moment?
Es erinnert mich gerade an das Theaterstück „Biographie – Ein Spiel“ von Max Frisch (auch wenn dieses Theaterstück nichts mit der 353 zu tun hat).

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit guten Eindrücken, Erinnerungen und Entscheidungen.

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