Wenn man sich die bisherigen Einträge anschaut, dann könnte man schnell auf die Idee kommen, daß mich in diesem Jahr nur „Problembücher“ bewegt haben. Weit gefehlt. Es gibt auch schöne Bücher, die mich bewegt haben – wobei „schön“ sich jetzt gar nicht auf die Gestaltung des Buches, sondern vor allem auf den Inhalt bezieht.
Ein wirklich schönes Buch ist „The Idle Traveller“ von Dan Kieran (die deutsche Ausgabe heißt „Slow Travel Die Kunst des Reisens„). Es ist ein Buch, das nicht nur fragt, wie wir eigentlich reisen, sondern sich auch damit befaßt, ob beziehungsweise wie wir unsere Umgebung erleben. Denn „Reise“ hat erst einmal nichts mit der Entfernung zu tun. Es geht mehr um den Aufbruch und das Entdecken. Das können wir überall erleben und ausprobieren – auch vor der eigenen Haustür. Dan Kieran beschreibt in seinem Buch einige seiner eigenen Reiseerlebnisse – aber er bezieht sich auf (literarische) Reiseberichte aus anderen Quellen und Zeiten. Nicht jede dieser Reisen wäre auch für mich ein gutes Erlebnis, aber das Nachdenken über den Aufbruch und die Neugier auf das Entdecken habe ich für mich mitgenommen.