Schlechte Karten mit der Chemo

Die neue Chemo schien zwar zu helfen, aber die Nebenwirkungen waren heftig – zu heftig. Meine Mutter konnte die Übelkeit mit den üblichen MC-Tropfen überhaupt nicht in den Griff bekommen, auch zusätzliche Infusionen gegen die Übelkeit halfen nicht wirklich. Es half nichts, die Chemo konnte so nicht weitergeführt werden (sie hat auch keine weiteren Chemos mehr bekommen).
Mit dem Absetzen der Chemo verschwand die Übelkeit nach und nach, gleichzeitig konnte sich die Krankheit wieder „ungestört“ ausbreiten. Die Ödeme im Arm wurden stärker, sie bekam verstärkt Verspannungen im Nackenbereich und man konnte bei der Berührung ihrer Haut spüren, daß die Geschwülste langsam aber sicher den Hals hochwanderten.
Es war noch einmal ein deutlicher Schritt in Richtung „Ende“, daß es keine Chemo mehr gab – und meine Mutter vermutlich auch keine Chemo mehr gewollt hätte. Irgendwie hofft man ja doch immer noch – auf ein kleines Wunder, eine kleine Besserung, ein Bestehenbleiben der Lebensqualität. Aber manchmal ist der Preis zu hoch und das habe ich in diesen Tagen verstanden und gelernt!

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