Es war irgendwann im Oktober, daß meine Mutter mir gegenüber erstmalig diesen Satz äußerte. Es war ein Zeichen, daß es ihr richtig schlecht ging und ja, ich konnte diesen Satz verstehen und es tat mir weh, daß ich ihr so gar nicht helfen konnte. Ich weiß, daß sie sich so oder ähnlich im Herbst 2017 auch in einigen Telefonaten geäußert hat. Die Lebensqualität nahm täglich ab, die Einschränkungen und Beschwerden nahmen täglich zu und sie wußte (genau wie ich) wohin der Weg führen würde.
Dieses Wissen, daß jeden Tag die Beschwerden und Einschränkungen stärker werden, daß es keine (wenigstens zeitweise) Besserung mehr gibt, der Verlust all der Dinge, die sie gerne gemacht hat (Wandern und Essen standen immer ganz weit oben auf der Liste) – es war ein Abschied auf Raten mit gewissem Ausgang, der nur im Hinblick auf den Zeitpunkt und die damit verbundenen Beschwerden ungewiß war.
Ich fand die Frage, wie wir mit dem Tod und mit Menschen, die sich dem Tod nähern, umgehen vorher schon wichtig. Seit dieser Zeit habe ich aber arge Zweifel, ob wir (gerade angesichts von Themen wie „Pflegekrise“) wirklich die Würde der bald Sterbenden angemessen berücksichtigen und wahren.