Zur 56 habe ich eine besondere persönliche Beziehung. Im Dezember ’56 ist meine Mutter (mit nur 17 Jahren) aus Ostdeutschland in den Westen geflohen, also erst einmal nach Berlin. Sie hatte nur einen kleinen Pappkoffer dabei, den ich sogar noch irgendwo habe. Nur ihre Mutter wusste, was sie vorhatte.
Nach einer kurzen Zeit in Duisburg hat sie in Wuppertal, das damals die Postleitzahl 56 hatte, ihre Heimat gefunden.
Von Berlin hat sie 1956 wenig mitbekommen. Zu groß war ihre Angst, dass man sie zurück nach Ostdeutschland entführen könnte (vor allem, da sie noch minderjährig war). Sie hat daher das Heim in Marienfelde, in dem sie untergebracht war, nicht verlassen. Vor ein paar Jahren habe ich das Heim, das mittlerweile eine Gedenkstätte ist, besichtigt. In der Ausstellung gab es sogar einen Pappkoffer, der dem meiner Mutter ziemlich ähnlich sah. Es war jedenfalls schön, als ich vor knapp 20 Jahren mit ihr in Berlin war und ihr solche Orte wie die Friedrichstraße und den Kudamm zeigen konnte. Interessanterweise weiß ich nicht, ob sie den Film Kudamm 56 geschaut hat. Möglich ist das.
56cm Spurweite hat die Bahn im Salzbergwerk Berchtesgaden. Vor über 40 Jahren durfte ich – während eines Urlaubs in Bad Reichenhall – mit dieser Bahn in den Berg fahren. Irgendwo habe ich davon auch noch ein Foto und eine Schachtel mit unterschiedlichen Salzen, die ich dort als Andenken gekauft habe.
Und auch der letzte Aspekt der 56 ist persönlich. 56 Pfeifen hat ein Orgelregister, bei viereinhalb Oktaven. Tatsächlich habe ich ein oder zwei Jahre nach dem Urlaub in Bad Reichenhall angefangen, Kirchenorgel zu spielen. Einige Orgeln und natürlich noch mehr Register sind mir in den Jahren meiner „aktiven“ Zeit begegnet. Daher zum Abschluss dieses Tages dieses Stück, das ich vor vielen Jahren auch einmal gespielt habe (natürlich nicht so gut).
Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen schönen Abend mit schönen Erinnerungen.