276

Die 276.

Schon wieder Tacitus. Es ist angesichts seines Alters nicht wirklich überraschend, dass er nicht lange Kaiser war. Allerdings gibt es zwei unterschiedliche Version zu seinem Tod. Griechische Quellen sprechen von einer Ermordung, lateinische Quellen von einem natürlichen Tod. Wem kann man glauben….?

Als sein Halbbruder Florianus von seinem Tod erfuhr, erklärte er sich im April 276 selbst zum neuen Kaiser (auch eine spannende Methode, oder?). Seine Regentschaft dauerte allerdings nicht lange – schon im September 276 wurde er von seinen Soldaten – nach Kämpfen gegen und vermutlich sogar auf Befehl seines „Nachfolgers“ Probus – ermordet. Wahrscheinlich war er nur 88 Tage Kaiser. Keine wirklich lange und für ihn vor allem keine glückliche Zeit.

Auf Florianus folgte Probus. Mit ihm wird interessanterweise die Förderung des Weinanbaus in Gallien und entlang des Limes verbunden. Lange war Weinanbau und damit die Herstellung von Wein nur in den altrömischen Kerngebieten am Mittelmeer erlaubt. Probus hob dieses Verbot auf und so war Weinanbau und die Herstellung von Wein überall möglich – die großen Handelshäuser im römischen Reich, die es damals schon gab, fanden das natürlich nicht ganz so toll. Deshalb ist Probus als Kaiser heute noch in vielen Regionen bekannt und diese Geschichte wird immer noch erzählt (hier, hier und hier zum Beispiel).

Zum Wein paßt natürlich ein schwungvolles Musikstück – hier die Kakadu-Quadrille von Josef StraussOpus 276.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen sorglosen und genußvollen Abend.

275

Die 275.
Nur noch 90 Tage bis zum Jahresende….

Im Jahr 275 stirbt Aurelian. Zenobia und Tetricus hätten sich vermutlich einen früheren Tod gewünscht, aber Geschichte ist nicht immer „nett“. So hat Aurelian im Römischen Reich noch richtig aufgeräumt, bevor sein Leben endet. Abrupt endet – denn er wurde erstochen, vermutlich steckte sein Privatsekretär dahinter (Aurelians Korruptionsbekämpfung war zu erfolgreich…..).
Übrigens soll die französische Stadt Orleans nach ihm benannt worden sein – dass es so anders klingt liegt an der Lautverschiebung….!

Nach Aurelian wurde Tacitus Kaiser. Um 200 geboren, war er schon erstaunlich alt (circa 75 Jahre) als er römischer Kaiser wurde. Aurelius hatte keinen Nachfolger benannt, sein überraschender Tod führte zu einer wohl sechs Monate dauernden Übergangsregierung. Letztlich wurde die Entscheidung nach den meisten Quellen wohl an die Senatoren delegiert, die sich für Tacitus entschieden. Ob es eine gute Wahl war?

Eher durch Zufall habe ich ein Buch gefunden, das sich mit der Frage der Sklaverei im späten römischen Reich befasst – mit der Zeit von 275 bis 425. Tatsächlich ein Thema, mit dem ich mich bisher gar nicht beschäftigt habe, das ich aber sehr spannend finde. Sklaverei hat – wie man sieht – eine lange Geschichte.

Schön finde ich Bücher, die dazu dienen, das Vokabular in einer Sprache zu vergrößern – dass es ein solches Buch mit 275 Begriffen für die französische Sprache gibt, ist natürlich wunderbar! In diese Kategorie fällt auch dieses Buch mit ebenfalls 275 Ausdrücken. Ach, es gibt so viele schöne Sprachen und so viele schöne Worte zu entdecken!

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen entdeckungsreichen Abend!

274

Die 274.
Monatsanfang. 9 Monate sind geschafft, 3 Monate liegen – potentiell – noch vor mir. Mal sehen, ob ich das auch noch schaffe….

Im Jahr 274 endete etwas – nämlich das Imperium Galliarum. Im Februar oder März 274 fand die Entscheidungsschlacht zwischen Aurelian und Tretricus (ich bin bei diesem Namen immer versucht, „Tetris“ zu schreiben…..) – dem letzten Kaiser des Imperium Galliarum – statt. Es ist nicht klar, ob Tetricus kapitulierte, seine Truppen erlitten jedenfalls hohe Verluste und das Imperium Galliarum war Geschichte.
Über die Kaiser, die in der Zeit von 260 bis 274 das Imperium Galliarum regiert haben (es waren einige) gibt es – natürlich – auch ein Buch.

Das Haus mit der Adresse und Hausnummer 274, boulevard Saint-German in Paris sieht nicht nur interessant aus, es hat auch eine durchaus interessante Geschichte und heute sogar internationale Bedeutung. Das Haus wurde 1858 erbaut und zunächst von der Familie Mangini und dann von der Familie de Wignacourt bewohnt. 1910 stand es beim Seinehochwasser unter Wasser, wechselte den Eigentümer und wurde aufwändig renoviert. Seit 2006 befindet sich hier die Vertretung der Wallonie (ich wußte nicht einmal dass die französischsprachige Gemeinschaft Belgiens eine eigene Vertretung in Paris hat….).
Natürlich gibt es auch dazu ein Buch (in dem man auch die ganzen von mir erwähnten Informationen findet).

Ich merke immer wieder – gerade beim Schreiben dieser Beiträge – wie wenig ich eigentlich weiß. Das geht mir auch beim nächsten Thema so. 274 Dinge, die man über Churchill wissen sollte. Ich habe schon lange vor, mal etwas über ihn zu lesen, aber bisher bin ich noch nicht dazu gekommen. Und ja, vermutlich sind es sogar spannende Dinge, die man wissen sollte oder zumindest könnte.

Auch der Komponist Carl Reinecke war mir unbekannt – jetzt ist mir der Name zumindest einmal kurz „begegnet“. Mit seinem Trio – Opus 274 – schließe ich diesen Beitrag.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen entdeckungs- und erkenntnisreichen Abend.