18. Dezember – die achtzehn

Die achtzehn verbinde ich – seit den ersten Überlegungen zu diesem Projekt – mit dem wunderschönen achtzehnten Sonett von William Shakespeare Shall I compare thee to a summer’s day. Kann eine Zahl schöner beginnen als mit einem solchen Gedicht?

Shakespeare ist ein gutes Stichwort. Im achtzehnten Kapitel des Buches „Wanderungen durch Montaignes Welt“ fragt der Autor Hans Stilett nach der Verbindung zwischen Montaigne und Shakespeare. Hat Shakespeare sich von Montaigne inspirieren lassen? Ihn teilweise sogar „übernommen“? Liest Hamlet etwa gerade einen Essay von Montaigne als er die Frage nach seiner Lektüre beantwortet? Manche Parallelen zwischen den Texten von Montaigne und den Textstellen im Hamlet erscheinen sehr nahe – erstaunlich nahe. Einen Beweis gibt es jedoch (bisher) nicht und so bleibt diese Frage offen. Aber irgendwie gefällt mir der Gedanke, daß Shakespeare sich auch mit den Texten von Montaigne beschäftigt hat.

Von Shakespeare zu Miguel de Cervantes? Ja, das geht und zwar mit dem achtzehnten Kapitel des Buches „The Shakespeare Secret“ von Jennifer Lee Carrell. Kate (die Hauptperson der Geschichte) und Ben reisen auf den Spuren von Shakespeare durch die Wüste und Kate, die Shakespeare-Expertin, erzählt Ben die Geschichte von Cardenio. Ob Shakespeare selbst mit dem Stück zu tun hat? Spannende Frage!

Alle Menschen hegen Träume sagt der Buchhalter in Fernando Pessoas „Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares“ im achtzehnten Kapitel – doch was die Menschen unterscheidet ist, ob Schicksal beziehungsweise Kraft ihnen eine Verwirklung dieser Träume erlauben.

Dazu paßt wiederum die Frage, warum schöne Augenblicke so schnell verfliegen? Eine Frage, die Serge Cicotti im achtzehnten Aha-Experiment stellt. Die Antwort ist verblüffend einfach – es ist nur unsere subjektive Zeitwahrnehmung.

Daher wünsche ich Ihnen/Euch für den 18. Dezember viele schöne Augenblicke zum mußevollen Genießen.

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