Das 24h-Theater in der Berliner Brotfabrik war für mich das Theater-Highlight im Mai 2018.
Anfang Mai 2018 war ich zur republica in Berlin – ein guter Zeitpunkt, um auch nach interessanten Theatervorstellungen zu schauen. Das 24h-Theater war ein Zufallsfund. Ich konnte mir nicht so richtig viel darunter vorstellen – vielleicht habe ich mir deshalb eine Karte dafür besorgt.
Am Freitagabend ging es los. Acht Schauspielerinnen/Schauspieler, vier Autorinnen/Autoren und vier Regisseurinnen/Regisseure wurden nach kurzen Vorstellungen einander „zugeordnet“ oder eher „zugelost“. Am Ende des Abends wurde ein Thema verkündet. Über Nacht mußten die Autorinnen und Autoren dazu ein Stück schreiben. Diese Stücke wurden am Samstagmorgen in einer Lesung von den Schauspielerinnen und Schauspielern zusammen mit den Regisseurinnen und Regisseuren vorgestellt – vorher waren die Texte selbst ihnen noch unbekannt. Für alle (also auch für die Besucher) gab es zu diesem Zeitpunkt Kaffee und ein kleines Frühstück. Dann hatten die Teams bis zum Abend Zeit, um den Text in ein „fertiges“ Stück auf der Bühne umzusetzen. Es war spannend, die nackten Texte am Morgen zu erleben. Manche Texte fand ich sofort großartig, manche weniger ….. Am Abend war jede Vorstellung ein Genuß – völlig anders als die Lesung am Morgen. Spannend, was eine gute Regie auch aus einem (für mich) sperrigen Text machen kann….
Wer also etwas wirklich Spannendes erleben möchte, das nur ein einziges Mal so aufgeführt wird, sollte unbedingt zum 24h-Theater gehen!
Leider scheint es im Moment keine neuen Termine zu geben – das ist schade, denn das Format fand ich wirklich toll, einfach weil es so vielseitig und überraschend war!