In drei von vier Jahren gibt es einen Monat, der „nur“ 28 Tage hat.
28 Steine hat ein Dominospiel – ich selber besitze auch ein solches Spiel, auch wenn es lange her ist, dass ich es gespielt habe. Ich fand immer die „Aufstellungen“ von Dominosteinen interessant, bei denen das „Antippen“ eines Steines dazu führt, dass alle Steine in einer langen Reihe umfallen.
Mit Steinen kann man aber auch Mauern bauen und Mauern sind nicht immer gut. Gerade in Deutschland ist das vielen Menschen immer noch bewußt. 28 Jahre stand die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland und ich fand den Grenzübertritt jedesmal bedrückend. Auch wenn ich in meinem Leben mehr Jahre ohne als mit der Mauer verbracht habe, so gehört sie zur Geschichte meines Lebens (und vor allem zum Leben meiner Familienangehörigen) doch dazu.
Viel dramatischer (und auch wichtiger) ist die Geschichte, die David Safier in seinem Buch „28 Tage lang“ erzählt. Ich habe das Buch noch nicht gelesen – es ist eines der Fundstücke meiner Recherchen. Gerade jetzt, wo immer weniger Zeitzeugen leben, finde ich es wichtig, dass wir solche Bücher lesen (Maus von Art Spiegelman möchte ich auch empfehlen – auch wenn das nichts mit der Zahl 28 zu tun hat!).
Zurück in die Gegenwart…. Ob man die deutsche Mauer vom All aus sehen konnte? Man konnte zumindest lange (ich weiß nicht, ob das immer noch so ist) aufgrund des unterschiedlichen Lichts vom All aus einen Unterschied zwischen Berlin-Ost und Berlin-West sehen. Was das mit der 28 zu tun hat? Das wunderschöne Buch „Urmel fliegt ins All“ von Max Kruse hat 28 Kapitel und ich habe mich gefragt, ob das Urmel (bei einem Flug vor 1989) die Mauer hätte sehen können. So kommt ein Gedanke zum anderen …..
Doch auch auf der Erde kann man „nett“ reisen. Chaucer erzählt in den Canterbury Tales eine nette Geschichte von 28 Wallfahrern, denen er (und der Wirt des Wirtshauses) sich anschließen, um eine Wallfahrt nach Canterbury zu machen und dort das Grab des heiligen Thomas Becket zu besuchen. Bedingung der gemeinsamen Reise ist, dass jeder Reisende unterwegs Geschichten erzählt (die in den Canterbury Tales natürlich festgehalten sind). Eine schöne Geschichte, oder?
Dass der Wirt bei den Canterbury Tales nicht ganz „uneigennützig“ handelt, passt wiederum gut zu dem Buch „Vergeude keine Krise! 28 rebellische Ideen für Führung, Selbstmanagement und die Zukunft der Arbeit“ von Anja Förster und Peter Kreuz. Ob der Wirt (über eine Art gedankliche Zeitreise) dieses Buch „gelesen“ hatte bevor er auf die Reise mit den Wallfahrern aufbrach?
Ich wünsche Euch und Ihnen einen Abend mit rebellischen Gedankenreisen und guten Geschichten.