Die 155.
Wieder einen Tag geschafft.
Die 155 hat viel mit meinem Leben zu tun. Erstaunlicherweise.
Meine Mutter hat oft von dem Moment erzählt, als sie vom Bau der Mauer hörte. Sie war 1956 mit 17 Jahren über Berlin geflohen und nach relativ kurzer Zeit nach Wuppertal gekommen. Der Mauerbau war für sie ein schlimmer Moment. Aber glücklicherweise hatte sie in Wuppertal (und zwischendurch auch in Schwelm) eine gute neue Heimat gefunden.
Warum ist das erzähle? Die Länge der Grenzanlagen zwischen der DDR und West-Berlin betrug 155 km. An der Grenze zwischen West-Berlin und der DDR habe ich erst nach dem Fall der Mauer gestanden, die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland habe ich jedoch oft genug erlebt.
Der einen 155 entkommen, folgt die 155 in Wuppertal. Wuppertal ist eine Stadt mit vielen Treppen (und auch vielen Kirchen, Kirchengemeinden und Friedhöfen). Aber hier soll es um die Treppen gehen (die zum Teil leider baufällig und deshalb gesperrt sind). Es gibt nämlich eine Treppe, die hat genau 155 Stufen – dabei handelt es sich um die Jakobstreppe, die das Tal mit dem Nützenberg verbindet (ein Ort, wo ich vor vielen Jahren mal kurz als Kirchenorganistin tätig war). Die Jakobstreppe habe ich dabei allerdings nicht genutzt.
Eine weitere 155 in Wuppertal ist mir persönlich wichtig – es ist das Theater am Engelsgarten, das mit 155 Plätzen den Menschen, die Sprechtheater mögen, seit 2014 eine neue Heimat bietet. Das Theater befindet sich unweit der Oper und ganz in der Nähe des Museums für Frühindustrialisierung. Ein illustrer Standort, auch wenn ich das geschlossene Schauspielhaus in Elberfeld immer noch vermisse.
Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend, der die Stimmung hebt.