166

Die 166.

Wo gehest Du hin fragt Johann Sebastian Bach in der Kantate BWV 166. Kann man diese Frage schöner und klangvoller stellen?

Die Antworten können natürlich sehr unterschiedlich sein. Ins All würde Alexander Gerst antworten. Über seine erste Mission, die 166 Tage dauerte, hat er ein Buch geschrieben.

In ein Labyrinth der zärtlichen Kraft könnte Alexander Kluge antworten, der 166 Liebesgeschichten geschrieben hat.

Ins Museum oder vielleicht eher zu Oldtimer-Veranstaltungen, wenn man den Ferrari 166 sucht?

In den Tod wäre wohl die Antwort, wenn man an Bertillon 166 denkt. Die Beschreibung des Buches und die Suche danach, was mit „Bertillon 166“ überhaupt gemeint ist, hat mich betroffen gemacht. Jacques Bertillon und William Farr haben eine allgemeine Nomenklatur der Todesursachen geschaffen. Die erste Auflage erschien 1893. Das war in diesem Moment „nur“ ein medizinstatistisches Projekt der Stadt Paris. Diese Nomenklatur wurde auch als „Bertillon-Klassifikation“ bezeichnet. Knapp 60 Jahre später wird in Kuba der Begriff „Bertillon 166“ jedoch „anders“ verwendet – er wird von der Regierung Batista für mysteriöse Todesfälle genutzt, für eben die Todesfälle die nicht wahrheitsgemäß nach der Bertillon-Klassifikation angegeben werden. Javier Soler Puig hat diese Zeit erlebt und darüber das Buch Bertillon 166 geschrieben, einen Roman über diese Zeit. Das ist ein Buch, das mich sehr interessiert.

Wem das – politisch und historisch – zu düster ist, der geht vielleicht in die analoge oder digitale Buchhandlung und findet das Buch The Blacklist – The Dead Ring No. 166, bei dem sich mehrere tragische Unfälle als etwas ganz anderes herausstellen…..

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen guten und freundlichen Ort als Antwort auf die erste Frage dieses Beitrags.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert