Ende des letzten Jahres habe ich das Buch „Transparenztraum“ von Manfred Schneider gekauft. Ich habe es in Essen in der Buchhandlung Proust entdeckt und Anfang dieses Jahres gelesen.
Transparenz ist – so durchsichtig der Begriff auch sein mag – ein komplexes und sperriges Thema. Nichts ist so einfach, wie es scheint oder scheinen könnte ….. Transparenz kann gleichzeitig Traum und Alptraum sein – es ist immer eine Frage der Perspektive. Die sehr unterschiedlichen Aspekte aus Literatur, Politik und Medien, die Schneider aus den unterschiedlichen Jahrhunderten zusammenträgt, sind spannend und gleichzeitig bedrückend. Schon Anfang des Jahres hat mich das Buch zu einem Blogpost bewegt. Doch auch durch den Rest des Jahres hat mich das Thema Transparenz immer wieder begleitet – ja, geradezu eingeholt. Da war die Ausstellung „Außer Kontrolle? Leben in einer überwachten Welt“ im Museum für Kommunikation in Frankfurt, da war das Thema „Panopticon“, das Buch „No place to hide“ und immer wieder die Frage nach der Abwägung: wieviel Transparenz ist gut und hilfreich – weil Bürger in einer Demokratie zum Beispiel Entscheidungen nachvollziehen können sollten, und wo wird Transparenz zu Kontrolle und Überwachung, weil sie die Freiheit der Menschen im Namen einer (vermeintlichen) Sicherheit beschränkt? Was können wir aus der Geschichte und aus der Literatur lernen?
Die im Buch geschilderten Beispiele haben mich zum Weiterlesen und Weiterdenken motiviert, sie haben mir aber auch gleichzeitig dier „Sicherheit“ einer einfachen Antwort genommen. Der „Transparenztraum“ ist daher ein Buch, dessen Anregungen und Hinweise mich sicherlich noch lange begleiten werden.