„Marley war tot“ – so beginnt meine Lieblingsweihnachtsgeschichte, das Weihnachtslied von Charles Dickens, das ich alljährlich lese. Drei Geister besuchen seinen Kompagnon Scrooge in der Weihnachtsnacht – der Geist der vergangenen Weihnachten, der Geist des gegenwärtigen Weihnachtsfestes und der Geist der zukünftigen Weihnachten. Ja, und da frage ich mich, was die Geister uns wohl zeigen würden, wenn sie in dieser Nacht zu uns kämen. Würden sie uns ähnlich erschrecken wie Scrooge? Wer wäre unser „Tiny Tim“ oder unser „Bob Cratchit“? Wie sehen unsere künftigen Weihnachten aus, wenn wir einfach weiter machen?
Und bei diesem Gedanken kommt mir das Büchlein „Utopia“ von Thomas Morus in den Sinn. Wie können wir in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren unsere Gesellschaft so gestalten, daß wir auch zukünftig guten Gewissens fröhlich und unbeschwert Weihnachten feiern können? Eine schwierige Frage, wenn ich an manche Entwicklungen und Ereignisse dieses Jahres denke – aber gerade deshalb eine wichtige und notwendige Frage. Wie könnte unser Utopia aussehen? Was wäre unser Traum einer Gesellschaft?
Mit dieser Frage möchte ich den Adventskalender 2014 beschließen und uns allen ein friedliches und fröhliches Weihnachtsfest wünschen!