Ich hatte es nicht bewußt geplant, aber inhaltlich paßt es perfekt, dieses Tier an die „Tigergeschichten“ anzuschließen. Ahnt Ihr schon, um welches Tier es heute gehen soll? Der Spruch „Was macht mein Kind, was macht mein xxx?“ könnte Euch beim Erraten helfen.
Es ist eine zunächst sehr traurige Geschichte. Die Mutter ist gestorben, die Stiefmutter behandelt die Kinder nicht gut und die beiden Kinder beschließen, in die weite Welt zu ziehen. Es ist sehr heiß und die Kinder haben Durst. Dummerweise ist die Stiefmutter eine Hexe und folgt ihnen. Als die beiden Kinder an den ersten Brunnen kommen, ruft der Brunnen „Wer aus mir trinkt, wird ein Tiger“. Ja, dieses Tier hatten wir gestern schon, das kann es nicht sein – aber es ist die perfekte Überleitung zum heutigen Tag. Der nächste Brunnen ruft „Wer aus mir trinkt, wird ein Wolf.“ Das Tier hatte ich noch nicht, es ist aber nicht das Tier des heutigen Tages. Am dritten Brunnen finden wir das heutige Tier: „Wer aus mir trinkt, wird ein Reh.“ Ja, das Brüderchen ist sehr durstig und wir haben das Tier des heutigen Tages gefunden, es ist das Reh und das Märchen ist natürlich Brüderlein und Schwesterlein.
„Was macht mein Kind, was macht mein Reh?“ spricht die älter gewordene Schwester später, nachdem sie von der bösen Hexe noch einmal gequält wurde. Natürlich hat dieses Märchen ein schönes Ende und das Reh wird auch wieder zum Bruder. Aber was, wenn nicht? Hätte das Reh, dann ähnliche Dinge erlebt, wie Felix Saltens „Bambi“? Eine spannende Frage, über die ich erst später nachdenken werde.
Kennt Ihr noch andere Rehe in der Literatur?
Ich wünsche Euch einen fröhlichen und leichtfüßigen 17. Dezember ohne quälenden Durst!