Die 42.
1996 war ich im Sommer vier Monate in Washington D.C. Ich konnte während meines Referendariats die sogenannte Wahlstation in einer amerikanischen Anwaltskanzlei verbringen. Damals war Bill Clinton Präsident – der 42. Die Kanzlei war nicht weit vom weißen Haus entfernt, ich habe es zumindest gelegentlich aus der „Ferne“ gesehen. Für mich war es jedenfalls eine sehr interessante Zeit, in der ich einen kurzen persönlichen Einblick in die USA gewinnen konnte.
Die Herzogstraße 42 im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld (nur wenige Häuser von ihrem Geburtshaus entfernt) war die erste Adresse, in der Else Lasker-Schüler frisch verheiratet wohnte. Das Gebäude gehörte ihrem Vater und die Wohnung war wohl ziemlich komfortabel. Heute ist in dem Gebäude unter anderem das Büro der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft untergebracht. Es ist schön, dass man in Wuppertal noch Spuren von Else Lasker-Schüler findet. Im Sommer 2019 habe ich in Wuppertal sogar eine Aufführung des Stücks „IchundIch“ erlebt. Einen Trailer zu dieser (wirklich sehenswerten) Aufführung findet man hier.
Ist die Antwort auf alles wirklich 42? Für manche Menschen (vor allem für begeisterte Leserinnen und Leser des Buches „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams) mag das so sein, für mich nicht. Und auch wenn ich die Anspielung auf das Buch „verstehe“, es hat mich nie gereizt, das Buch zu lesen.
Mich fasziniert dann schon eher, dass auch Lewis Carroll ein Faible für die 42 hatte. Das erste Alice-Buch hatte genau 42 Illustrationen. Außerdem gibt es im 12. Kapitel sogar eine „Rule 42“ (in deutscher Sprache das zweiundvierzigste Gesetz). Es ist eine für Alice unerwartete Regel, die mit ihrer Größe (mehr als eine Meile hoch) zu tun hat. Dass Alice dieses Gesetz nicht einfach hinnimmt, ist nicht weiter erstaunlich. Erstaunlich für mich aber, dass es eben die 42 ist. Ich sollte das Buch mal wieder lesen…….
Nicht hoch, aber doch sehr lang ist natürlich ein Marathon – nämlich etwas über 42 km.
Dementsprechend könnte man auf dem Eulenkopfweg, einem 42 km langen Wanderweg bei Wuppertal, einen Marathon laufen. Es ist ein schöner Weg, der auch nicht weit von mir entfernt verläuft. Aber als Marathon würde ich ihn nicht laufen, das ist nicht meine Welt. Wohl aber würde ich den Weg gerne in mehreren zeitlichen Abschnitten einmal ganz gehen – es fehlen mir auch nur einzelne Teile, den größten Teil bin ich auf den Wanderungen der letzten Jahrzehnte schon gegangen. 42 km auf einmal wären mir jedenfalls zu viel, ich will mich ja nicht überanstrengen.
A propos überanstrengen – erst viele Jahre nach dem eigentlichen Marathonlauf entstand die Legende, dass der erste Läufer dieses „Marathons“ nach dem Überbringen der siegreichen Botschaft gestorben ist. Aber es ist wohl nur eine erfundene Geschichte. Hoffen wir also, dass der erste Läufer dieser Strecke doch überlebt hat.
Der Tod und die 42? Ja, denn die 42 steht – wenn es um die Körpertemperatur geht – auch eng mit dem Tod in Verbindung. Einem Menschen droht der Tod, wenn die Körpertemperatur auf mehr als 42 Grad Celsius steigt.
Dann lieber „Level 42“, eine britische Band, die zu der Zeit als ich sehr jung war, den Hit „Lessons in Love“ hatte. Ja, lange her und mit diesen Klängen aus einer lang vergangenen Zeit wünsche ich Euch und Ihnen einen klangvollen Abend.