Q wie Qualität

Qualität und Adventszeit? Das klingt auf den ersten Blick nach einer absonderlichen Kombination. Aber bei einem zweiten Blick entdeckt man vielleicht, daß in dem Wort „Qualität“ das Wort „Qual“ versteckt ist. Und schon paßt es! Vieles in der Advents- und Weihnachtszeit hat mit dem ehrlichen Bemühen zu tun – mit dem Bemühen, das durchaus auch quälend sein kann: das Üben von Musikstücken, das Proben von Krippenspielen und Lesungen, das Auswendiglernen von Gedichten, das Basteln und Backen. Überall (und nicht zuletzt in irgendwann ordentlich aufgeräumten Zimmern) steckt viel Arbeit drin – viel Bemühen, viel Durchhalten und eben auch Qual. Gleichzeitig gibt es da auch die Qual der Wahl: welches Geschenk paßt zu wem? Welches Essen soll ich vorbereiten? Welche Getränke passen zum Essen? Auswählen ist immer schwierig – gerade auch bei Geschenken. Aber die Mühe um die gute Auswahl (also die „Qual-ität“) wird – wenn sie ehrlich ist und von Herzen kommt – sehr oft mit der ehrlichen Freude des Beschenkten belohnt.

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen viel Erfolg und Freude beim Bemühen um die richtige Auswahl!

P wie Piano

Was wäre die Advents- und Weihnachtszeit ohne Musik? Auch wenn der Musikgeschmack bei uns Menschen doch sehr unterschiedlich sein kann, so mögen doch die meisten Menschen eine mehr oder weniger „laute“ musikalische Untermalung. Sachte, sachte – also „piano piano“ möchte ich da manchmal dem einen oder anderen zurufen. Denn auch wenn für mich Musik dazugehört, so bin ich doch eher für die leisen und stillen Genüsse zu haben. Leise und langsam – ein gedankliches Genußtraumpaar gerade in der Advents- und Weihnachtszeit. Die Idee, etwas langsam und leise zu genießen, hat für mich einen großen Reiz. Es ist allerdings auch eine Herausforderung, sich die Zeit für die langsamen und leisen Genüsse zu nehmen. Schon das Schreiben dieser wenigen Zeilen rutscht oft bedenklich spät in den Abend, gleichzeitig ist es mein gedanklicher Ruhepol – ein kleiner Genuß, den ich mit Euch/Ihnen teile.

Nur noch eine Woche und die Adventszeit liegt schon wieder hinter uns. Die Zeit wird wahrscheinlich – wie eigentlich jedes Jahr – furchtbar schnell vergehen. Aber ein paar langsame und leise Momente – egal ob alleine oder im Familien- oder Freundeskreis – sind immer möglich und immer wieder schön!

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen langsame und leise Genußmomente!

O wie Orange

Die Advents- und Weihnachtszeit verbinde ich gedanklich mit vielerlei schönen Genüssen und Düften. Vieles kommt dabei aus fernen Ländern – zum Beispiel Orangen, Feigen, Datteln, Zimt und Nelken. Faszinierend, daß vieles davon schon seit vielen vielen Jahren „dazu“ gehört – die Advents- und Weihnachtszeit sozusagen als Gipfel der fernen (ja, sogar exotischen) Genüsse? Irgendwie schon! Auch wenn ich mittlerweile das ganze Jahr über „genieße“, so empfinde ich doch gerade im Dezember ein ganz besonderes Vergnügen am Ausprobieren ferner und edler Zutaten. Es ist, als ob ich so die Dunkelheit und die karge Schönheit der Natur (die ja oftmals schon schneebedeckt ist), ausgleichen kann. Der Duft von Zimt und Orangen, der Geschmack von Datteln und Feigen bringt ein bißchen Süden und Wärme in das Zimmer.

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen eine warme und wundervoll duftende Zeit.

N wie Nußknacker

Zur Adventszeit gehören Nüsse – Walnüsse, Haselnüsse, Paranüsse und natürlich auch ein Nußknacker. Zugegeben, ich bin eher selten in der Lage eine Nuß so zu knacken, daß sie „hinterher“ wirklich schön aussieht. Entweder ich bekomme die Schale erst gar nicht auf oder alles zerspringt in tausend Teile. Irgendwie habe ich bisher noch nicht den „perfekten“ Nußknacker gefunden. Wer weiß, vielleicht liegt es ja auch daran, daß mein Nußknacker genauso wie der Nußknacker von E.T.A. Hoffmann ein geheimes nächtliches Leben führt und tagsüber einfach müde ist. Und die Advents- und Weihnachtszeit ist ja gerade die Zeit, wo die merkwürdigsten Dinge passieren können. Natürlich könnte mich jetzt einfach mal an einem Abend auf die Lauer legen und neugierig beobachten, was sich so tut. Aber entschwindet nicht der Zauber der Vorstellung, wenn man zuviel weiß? Ist die phantastische Möglichkeit nicht manchmal schöner als das Wissen? Lieber werde ich also mein Buch von E.T.A. Hoffmann zur Hand nehmen und die wunderschöne Geschichte von Nußknacker und Mausekönig noch einmal lesen und mich ganz dem Zauber der Geschichte und den unbegrenzten Möglichkeiten der Phantasie hingeben.

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen eine phantastische und phantasievolle Zeit!

M wie Mitternacht

Es gibt sie, die magischen Momente! In der Advents- und Weihnachtszeit hat die „Mitternacht“ etwas Faszinierendes für mich. Wenn ich das Licht ausmache und nach draußen schaue, sehe ich in Gärten und Häusern ganz viele Lichter leuchten – je später, desto schöner. Und so genieße ich gerade um Mitternacht gerne diesen Blick nach draußen. Wobei die Lichter heute eher stören, denn heute könnte ich – bei wolkenlosem Himmel – vielleicht sogar ein paar Sternschnuppen sehen. Ob es mir wohl gelingt, den Blick auf eine Sternschnuppe zu erhaschen? Gegen Mitternacht werde ich es sicherlich probieren!

Auch Ebenezer Scrooge – der hartherzige Geizhals aus der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens zählt zwölf Glockenschläge, als er – vor dem Besuch des ersten Geistes – aufwacht. Noch eine Stunde muß er bis zum Besuch des ersten Geistes warten – ich kann mir gut vorstellen, wie lang ihm diese Zeit vorkam. Aber sein Warten ist erfolgreich und der Besuch der Geister macht einen neuen fröhlichen Menschen aus ihm. Zwei seiner Reisen können wir auch tun: wir können die vergangenen Weihnachten in unserer Erinnerung aufleben lassen und wir können das diesjährige Weihnachtsfest fröhlich und mit guten Wünschen für die Menschen um uns herum feiern. Nur die Reise in die Zukunft hat uns Scrooge voraus. Und wahrscheinlich ist das auch gut so!

Und während ich gleich nach einer Sternschnuppe Ausschau halten werde, wünsche ich Euch/Ihnen magische Momente – nicht nur um Mitternacht!

L wie Lob

Ich habe vor kurzem für jeden Buchstaben eine kleine Sammlung an Stichworten angelegt, damit ich am jeweiligen Tag einen für mich passenden Begriff zur Auswahl habe. Unter „L“ hatte ich so schöne Worte wie Licht, Luciafest, Lebkuchen und Lametta notiert. Und dann stand da noch: Lob. Ja, und genau bei diesem Begriff blieb mein Blick heute hängen. Durchaus eine Herausforderung, denn – wenn ich ganz ehrlich zu mir bin – so fällt es mir doch viel leichter, das berühmte Haar in der Suppe zu finden und zu kritisieren als zu loben. Loben? Spontan dachte ich an „lobpreisen“ – einen Begriff, den ich mit alten Kirchenliedern in Verbindung bringe. Jubelnd preisen, überschwänglich loben – einerseits paßt das zu Weihnachten, andererseits erscheint es kaum „alltagstauglich“. Ist es für den Alltag nicht zu dick aufgetragen, wenn man überschwänglich lobt? Wenn man „jubelnd preist“? Ist ein solches Lob ernstgemeint? Eine schwierige Frage finde ich. Was aber, wenn ich „Lob“ mit dem Zeigen der Dankbarkeit oder der Freude ersetze? Jubeln als gelebte und gezeigte Freude und Lob als gezeigte und gelebte Dankbarkeit – wäre das ein Weg diesen etwas sperrigen Begriffen näher zu kommen und sie alltagstauglich zu machen? Eine spannende Frage, über die ich in den nächsten Tagen sicherlich nachdenken werde.

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen eine freudige und dankbare Zeit!

K wie Kirschzweige

Schon seit letzter Woche stehen sie in der Vase – die Kirschzweige. Vor vielen Jahren habe ich in einem Schülerkalender etwas über den Brauch der „Barbarazweige“ gelesen und seitdem habe ich  immer mal wieder Kirschzweige in die Vase gesteckt – mal mit (blühendem) Erfolg, mal nicht. Zu den Zeiten als ein Kirschbaum „griffbereit“ vor der Haustür stand, war es natürlich einfacher, rechtzeitig an diesen Brauch zu denken. Dieses Jahr habe ich am 5. Dezember ein paar Kirschzweige erstanden – aber vielleicht wurden die Kirschzweige ja am 4. Dezember geschnitten. Jedenfalls stehen sie seit letzter Woche in der Vase und ich schleiche immer wieder argwöhnisch um die Vase herum, ob sich schon irgendwelche Veränderungen zeigen …… Aber bisher: Fehlanzeige!* Ob es dieses Jahr wohl mal wieder klappen wird?

Und während es draußen kalt und dunkel ist, hoffe ich drinnen im warmen Zimmer auf blühende Kirschzweige als Vorboten des bald wieder kommenden Frühlings – wunderschön passend zu der Tatsache, daß die Tage nun bald wieder länger werden. Blühende Vorfreude auf das neue Jahr – was könnte besser zur Adventszeit passen!

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen eine Adventszeit voller Vorfreude – mit oder ohne blühenden Kirschzweigen!

*Nachtrag: gerade noch einmal „überprüft“ – es zeigen sich erste kleine grüne Spitzchen ….!

J wie Jingle Bells

Die Advents- und Weihnachtszeit ist – fast überall – mit sehr viel Musik verbunden. Wobei Musik in diesem Zusammenhang sehr positiv klingt. Ich mag zwar Musik, aber ich bin doch eher „klassisch“ veranlagt und durchaus auch in bezug auf die Lautstärke empfindlich. Nichts gegen fröhliche Musik auf Weihnachtsmärkten – aber ich war oft enttäuscht, wenn dort eher laute „Partymusik“ zu finden war. Gelegentlich bin ich dann (im besten Fall mit einem guten Tässchen Glühwein) in eine stillere Ecke geflüchtet. Zu den „ewigen Klassikern“ gehört natürlich auch Jingle Bells. Ja, in schön gespielten Versionen mag ich die Melodie durchaus – leider sind nicht alle Versionen wirklich „schön“ und so verringert sich meine „musikalische Toleranz- und Schmerzgrenze“ doch im Laufe der Zeit. Für mich ist die Advents- und Weihnachtszeit eine fröhliche Zeit – aber muß eine fröhliche Zeit notwendigerweise auch eine laute Zeit sein? Manchmal fehlen mir die „Zwischentöne“ und die zarteren Klänge – sowohl was die Lautstärke als auch die Auswahl angeht und an den Feiertagen genieße ich es dann doppelt, wenn ich mir Tschaikowskys Nussknacker anhören oder die zeitlos schönen Melodien von „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ mitsummen kann …… Weihnachten kann kommen, musikalisch bin ich vorbereitet!

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen eine klangvoll schöne Zeit!

I wie Island

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit denke ich an Island, denn die Isländer haben – man glaubt es kaum – 13 Weihnachtsmänner. Jeden Tag ab dem 12. Dezember kommt ein Weihnachtsmann  – der letzte am Heiligabend und ab dem 25. Dezember geht jeden Tag ein Weihnachtsmann, bis am 6. Januar alle Weihnachtsmänner wieder verschwunden sind. Und während „unser“ Weihnachtsmann sich noch ein paar Tage ausruhen kann, geht es für die isländischen Weihnachtsmänner schon am Donnerstag los. Etwas weniger nett ist natürlich, daß sie den Menschen das weihnachtliche Essen stibitzen – aber kann man ihnen wirklich böse sein, wenn sie probieren möchten, wie das Essen „woanders“ schmeckt? Spannend ist es auch, wenn ich mir vorstelle, was 13 Weihnachtsmänner zusammen am 24. Dezember so anstellen können ……… ob da überhaupt noch Essen für die Gastgeber übrig bleibt? Da waren die Kölner Heinzelmännchen ja doch ein bißchen genügsamer ……. Jedenfalls: Eine wirklich schöne Geschichte, die ich immer wieder gerne höre beziehungsweise lese!

Und vielleicht kommen ja rechtzeitig zu Weihnachten auch ein paar Schneeflocken aus Island hier an ……

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen zumindest einen freundlichen und fleißigen Weihnachtsmann!

H wie Holzhütte

Wenn im November so langsam die Holzhütten auf bestimmten Plätzen aufgebaut werden, dann weiß ich, daß der Weihnachtsmarkt nicht mehr weit weg ist. Ich mag die Weihnachtsmarktatmosphäre und die schön anzusehenden Holzhütten, die es auf vielen Weihnachtsmärkten gibt, tragen zu dieser Atmosphäre bei. Auch der Duft von Tannenzweigen, Gebäck und Glühwein gehört dazu sowie – wenn es Abend wird – der Schein vieler kleiner Lichter. Ein schöner Weihnachtsmarkt ist schon bezaubernd – und dabei kommt es gar nicht auf die Größe an, es sind andere Aspekte, die mich überzeugen und Jahr für Jahr wieder zum Besuch locken. An manchen Orten ist es die seit Jahren vertraute Atmosphäre, an anderen die Lust an neuen Entdeckungen, die Neugier auf ausgefallene Angebote oder auf noch unbekannte Orte. Wenn es dann noch ein bißchen kalt ist, der Glühwein wirklich gut schmeckt und die musikalische Untermalung dezent weihnachtlich ist, dann fühle ich mich richtig wohl und freue mich über einen gelungenen Weihnachtsmarktbesuch.

In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen schöne und inspirierende Weihnachtsmarktbesuche!