355

Die 355.
Eine wirklich harte Nuss, ich war gestern schon fast verzweifelt, aber dann…..
Immerhin: 10 Tage vor dem Ziel aufzugeben, wäre auch irgendwie traurig gewesen.
Also los: Es geht um Macht, um Kampf und um Spionage.

Im Jahr 355 vor Christus belagert Philipp II. von Makedonien die Stadt Methone. Dabei wird sein rechtes Auge von einem Pfeil getroffen. Normalerweise wäre er vermutlich an dieser Verletzung gestorben – aber sein Leibarzt entfernt den Pfeil so geschickt, dass Philipp zwar das Auge verliert, aber überlebt. Im Jahr 1977 werden in Griechenland mehrere Königsgräber gefunden und untersucht – eines der Skelette könnte tatsächlich von Philipp II. stammen, die vorgefundenen Verletzungen würden jedenfalls passen.

Weiter geht es mit einer Stadt, die mir persönlich sehr am Herzen liegt – Köln. Im Jahr 355 erhebt sich der fränkisches Heeresmeister Silvanus, der im heutigen Köln tätig ist, selbst zum Kaiser. Warum bloß? Wurde er vielleicht reingelegt? Oder glaubt er wirklich, dass er das „Zeug“ zum Kaiser hat? Das römische Reich ist zwar geschwächt, aber noch nicht komplett am Boden – diese Machtergreifung endet relativ schnell mit der Ermordung von Silvanus. Dadurch entsteht jedoch ein Machtvakuum, dass die Franken nutzen – die Stadt wird noch im selben Jahr von ihnen erobert, geplündert und teilweise zerstört.

1778 – mitten in der Amerikanischen Revolution spielt Agent 355 eine große Rolle. Die Vereinigten Staaten haben sich 1776 von Großbritannien unabhängig erklärt, die Briten waren wenig begeistert und kämpften gegen die aus ihrer Sicht aufsässigen Amerikaner. Nach der Schlacht von Monmouth ziehen sich die Briten in das von ihnen kontrollierte New York zurück. Wie können die Amerikaner jetzt herausfinden, was die Briten planen und vorhaben? Im Sommer wird eine Spionageorganisation unter dem Kommando von George Washington gegründet, der sogenannte Culper Ring. Der erste Topagent ist Abraham Woodhull – aber seine häufigen Reise ziehen irgendwann die Aufmerksamkeit und den Argwohn der Briten auf sich. Der Spionagering nutzt schon damals einige spannende Methoden – unsichtbare Tinte, Codes und Codewörter, zum Beispiel 727 für New York und 355 für Lady. Als Woodhull also irgendwann 727 355 schreibt ist klar, dass eine Frau nach New York reist. Aber welche? Außer den unmittelbar Beteiligten weiß das niemand, nicht einmal George Washington. Die Identität der Agentin ist sogar bis heute ungeklärt. Natürlich gibt es „Verdächtige“, aber keine Gewißheit. Klar, dass dies die Neugier und Phantasie späterer Generationen sehr angeregt hat. Dementsprechend gibt es einige Bücher dazu – zum Beispiel hier, hier und hier
Hier ist noch ein schöner kleiner Film zu dieser Geschichte in englischer Sprache.
Auch der Film The 355 und der Comic The Last Man spielen zumindest ein bißchen mit dieser Figur und dieser Geschichte.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen spannenden Abend!

354

Die 354.
Eine Zahl, die schon lange etwas mit dem Jahresverlauf zu tun hat.

354 Tage hat ein Mondjahr – 12 Monate zu jeweils 29 oder 30 Tagen, der Zeit zwischen zwei Neumonden. Schon in Mesopotamien wurde dieser Mondkalender genutzt. Allerdings hat der Mondkalender den „Nachteil“, dass er nicht zum Sonnenjahr paßt. Würde man also nur den Mondkalender anwenden, dann passen die Monate nicht zu den Jahreszeiten. Im islamischen Kalender bewegen sich daher die Feste wie zum Beispiel der Ramadan in 34 Jahren einmal rückwärts durch den Sonnenkalender. Will man das verhindern, so muß man anders vorgehen – früher gab es zum Beispiel einen Schaltmonat, heute haben wir das Schaltjahr mit einem Tag mehr, um diese Abweichnung auszugleichen. Die Grundlage dieser Regelung wurde übrigens schon im Jahr 45 vor Christus mit dem julianischen Kalender eingeführt, später wurde sie mit einer Kalenderreform (im Jahr 1582) verfeinert und korrigiert.

Im Jahr 354 wird Augustinus im heutigen Algerien geboren. Er wird ein bedeutender römischer Bischof und Kirchenlehrer. Allerdings studiert er zunächst einmal Rhetorik, geht eine langjährige Beziehung mit einer Frau ein, wird Vater und geht als Rhetoriklehrer nach Mailand. Er liebt die Philosophie, insbesondere Cicero – der Bibel und dem christlichen Glauben steht er ablehnend gegenüber. Das ändert sich im Jahr 386. In einer persönlichen Krise gibt er seinen bisherigen Beruf auf und wendet sich völlig dem Christentum zu. Konkret soll er sich weinend unter einen Feigenbaum gelegt und zu Gott gesprochen habe, eine Kinderstimme befahl ihm zu lesen (natürlich bezog er das auf die Bibel) und so begann seine kirchliche Karriere. In der orthodoxen Kirche ist Augustinus unbekannt, die römische Kirche Europas (also des Abendlandes) hat er entscheidend geprägt (Fegefeuer, Hölle und Erbsünde sind nur drei Stichworte). Wobei ich es faszinierend finde, dass er Elemente der antiken Philosophie – zum Beispiel von Platon – in sein Verständnis und seine Philosophie integrierte.
Wenig erstaunlich, dass es natürlich auch Bücher zu Augustin gibt, zum Beispiel hier.

Augustinus war ein fleißiger Autor. Seine Werke haben – praktisch bis zur Reformationszeit – das Leben in Europa geprägt. Aber ob er auch Briefe geschrieben hat? J.R.R. Tolkien war jedenfalls ein fleißiger Briefschreiber. Deswegen gibt es ein Buch mit 354 Briefen, Briefauszügen oder Briefentwürfen von ihm. Manchmal sind solche Briefe ja spannender als das eigentliche Werk, weil man einen ganz anderen Einblick in das (private) Leben des Autors bekommen kann.

Ob Tolkien gerne getanzt hat? Bei Augustinus bin ich mir relativ sicher, dass er solche Vergnügungen nicht begrüßt hätte. Johann Strauss hat mit dem Konzertwalzer Wiener Blut, op. 354, jedenfalls ein sehr bekanntes und vor Lebensfreude sprühendes Werk geschaffen!

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend voller Lebensfreude!

353

Die 353.
Eine interessant aussehende Zahl. Und gleichzeitig nur noch 12 Tage bis zum Ende des Jahres. Es wird immer weniger.

Im Jahr 353 vor Christus stirbt Maussolos, der zwanzig Jahre lang persischer Statthalter war. Schon zu seinen Lebzeiten hat er sein Grabmal geplant und in Auftrag gegeben, vollendet wurde das Grabmal aber erst nach seinem Tod. Es war so einzigartig, dass es als eines der sieben Weltwunder der Antike galt, gleichzeitig wurde sein Name zum Begriff für prunkvolle Grabanlagen. Dadurch ist sein Name unsterblich geworden.

Ob die chinesische Kalligraphie Orchideenpavillon, die im Jahr 353 entstand, ihre Autoren auch unsterblich gemacht hat? Es ist jedenfalls eine schöne Geschichte und sie ist auch in einigen Kunstwerken dargestellt. Welchen Namen würde man einem solchen Treffen heute wohl geben und was würde daraus entstehen?

Und was ist mit dem Wartburg 353? Ist er – auf seine Art – zumindest für die Menschen, die ihn „erlebt“ haben, auch „unsterblich“ geworden?

Andererseits ist auch die Flüchtigkeit mancher Dinge gut – ein nettes Wort, ein Gruß, ein Duft, ein gutes Essen, eine schöne Aussicht, ein Social-Media-Posting – all das ist irgendwie flüchtig und doch trotzdem präsent. Nichts davon ist in seiner einzelnen Erscheinung überragend wichtig und doch spielt es eine Rolle. Wie ist es dann aber mit den vielen Haikus, die man mittlerweile finde kann? Insbesondere mit den vielen Bänden 3-5-3-Haikus?

Und wie ist es, wenn ein Mensch verschwindet? Das ist der Inhalt des Romans Art. 353 du Code Penal (englischsprachige Version hier). Ein flüchtiger Moment beeinflußt das Leben vieler Menschen dauerhaft. Was führt zu diesem Moment?
Es erinnert mich gerade an das Theaterstück „Biographie – Ein Spiel“ von Max Frisch (auch wenn dieses Theaterstück nichts mit der 353 zu tun hat).

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit guten Eindrücken, Erinnerungen und Entscheidungen.

352

Die 352.
Eine Zahl, für die ich etwas länger suchen mußte. Was an sich nicht schlimm ist – das war oft im Laufe dieses Jahres der Fall. Aber in den letzten Tagen war es halt doch meistens etwas leichter und schneller. Aber gut, ich habe etwas gefunden.

Im Jahr 352 vor Christus findet die Schlacht auf dem Krokusfeld statt. Der Makedonier Philipp II. gewinnt gegen die Phoker, ein entscheidender Sieg im sogenannten dritten heiligen Krieg, der am Ende für die Phoker „ungünstig“ ausging. Wobei „gewinnen“ und „verlieren“ über die Länge der Jahrhunderte auch immer nur eine kurze Momentaufnahme ist…..

Im Jahr 352 tun sich die Alamannen und die Franken gegen die Römer zusammen, sie erobern (zumindest für eine kurze Zeit) das Elsass und die Pfalz und zerstören dabei unterwegs 40 römische Städte. Für die Römer war das bestimmt eine unerwartete Entwicklung, gleichzeitig spannend, wie viele Spuren die Römer in diesen Regionen hinterlassen haben – hier kann man dazu einiges nachlesen.

Womit beschäftigen sich Menschen? Manche vielleicht mit Malbüchern für Erwachsene mit 352 geometrischen Vorlagen (es gibt sogar mehrere Bücher dieser Art), manche mit 352 Tage dauernden Rundreisen durch Afrika und manche mit gefährlichen Sprüngen von einer Brücke. Zu 352 Knochenbrüchen führt dieser Sprung und es grenzt an tatsächlich an ein Wunder, dass der Jugendliche den Sprung überlebt hat. Die vielen Verletzungen haben sein Leben aber verändert – nichts, was man irgendwie nachmachen sollte……

Zu diesem letzten Fund und auch zur aktuellen Zeit paßt der Titel von Schuberts Werk Licht und Liebe, D 352, besonders gut.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend voller Licht und – soweit möglich – voller Liebe oder zumindest voller liebevoller Gedanken.

351

Die 351.
Nur noch eine Woche bis Weihnachten und nur noch 14 Tage bis zum Jahresende. Es fühlt sich wie gestern an – der Tweet am 1. Januar, der Spaziergang am Neujahrsnachmittag, der flüchtige Gedanke mit der Idee, die erste kurze Recherche, der erste Beitrag…..

Im Jahr 351 wird Martin von Tours (ja, der Martin mit dem geteilten Mantel) getauft. Das Interessante: als das mit dem Mantel passierte, war Martin Soldat und ungetauft. In der Nacht nach der Mantelteilung erschien ihm Christus im Traum. Anscheinend hat er dann aber noch ein paar Jahre gewartet, bevor er sich taufen ließ. Auch danach blieb er noch einige Jahre Soldat. Aber egal: das Wichtige an der Geschichte ist eigentlich, dass Menschen völlig unabhängig von ihrem Beruf und ihrem Glauben Gutes tun können. Ein schöner Gedanke – gerade auch zur Weihnachtszeit.

Die Journalistin Janina Findeisen reist im Herbst 2015 nach Syrien – mitten in den Bürgerkrieg. Sie will über eine ehemalige Grundschulfreundin berichten, die zum Islam konvertierte und nach Syrien ging. Doch aus einer so schon nicht ungefährlichen journalistischen Reise wird plötzlich eine Entführung, die 351 Tage dauert – 351 Tage im Bürgerkrieg in Syrien. Janina Findeisen hat über diese 351 Tage ein Buch geschrieben – wahrscheinlich ein guter Weg, die Erlebnisse aus dieser Zeit zu verarbeiten.

Erlebnisse verarbeiten ist auch für das nächste Buch ein gutes und wichtiges Stichwort. In den 1960er Jahren wuchs ein kleines Kind namens Bernd in einem katholischen Heim auf. Es war keine gute Kindheit, viele Kinder sind zu dieser Zeit Opfer geworden und es ist gut, dass ihre Geschichte erzählt wird. Ganz beispielhaft tut dies das Buch Aussortiert: Kind 351. Ich hoffe sehr, dass die Gespräche, die zu diesem Buch führten, dem Erwachsenen Bernd geholfen haben, mit seinen Erlebnissen zurechtzukommen, ich weiß nicht, ob man sie wirklich verarbeiten kann. Das Buch hat aber bestimmt anderen Betroffenen geholfen, sich nicht mehr allein zu fühlen!

Merkwürdige Dinge können natürlich auch in der eigenen Wohnung passieren, besonderes wenn es sich dabei um das Apartment 351 handelt. Auf den ersten Blick sieht alles völlig normal aus. Ein Mann namens Bernardo liebt eine Frau namens Helena. Helena liebt auch Bernardo. Beide lieben den Hund Gerônimo und der Hund liebt sie auch beide. Hier könnte die Geschichte zuende sein, ist sie aber nicht……..
Mit dem Wissen, dass der Autor Horrorfilme sehr gerne mag, ist für mich klar, dass ich dieses Buch eher nicht lesen möchte. Die Ankündigung an sich gefällt mir aber sehr gut!

Wirklich spannend finde ich den Roman The 351 books of Irma Arcuri. Irma ist die einzige menschliche und emotionale Konstante im Leben des Mathematikers Philip. Aber jetzt ist sie plötzlich verschwunden und hat ihm nur ihre aus 351 Büchern bestehende Bibliothek dagelassen. Irgendwo in dieser Bibliothek liegt der Schlüssel zu ihrem Verschwinden. Aber wo? (Ich werde hoffentlich irgendwann demnächst herausfinden, ob Philip Irma findet…….).

Mit Händels Feuerwerksmusik, HWV 351, beende ich den heutigen Beitrag.

Ich wünsche Euch und Ihnen einen Abend mit guten Geschichten und begeisternd knisternden Einfällen.

350

Die 350.
Eine Frage des Ortes…..

New York ist- immer noch – eine bedeutende Stadt unserer Zeit. Es ist schon lange her, dass ich kurz dort war – aber ich erinnere mich gerne an diese Zeit und an das altehrwürdige Empire State Building. Warum ich das Empire State Building erwähne? Weil es wunderbarerweise die Adresse 350 Fifth Avenue hat. Eine schöne Adresse, nicht wahr?

So bedeutend wie für uns heute New York ist, war für die Menschen der Antike der Antike vielleicht auch die Stadt Meroe im Königreich Kusch. Im Jahr 350 nach Christus wird die Stadt Meroe zerstört, das Königreich Kusch (heute oft mit Nubien gleichgesetzt) zerfällt. Lange wird auch die Geschichte dieser Region kaum wahrgenommen, obwohl sie wirklich spannend ist – die Menschen aus Kusch eroberten sogar Ägypten, so dass es dort schwarze Pharaonen gab. Gerne sahen die Ägypter die Menschen aus Kusch dort nicht…..Die Zeiten dieser Größe waren allerdings lange vorbei, als die Stadt zerstört wurde. Einen interessanten Teil der Geschichte kann man hier nachlesen, hier sieht man auch einige Bilder aus Meroe.

Während das Königreich Kusch zerfiel, fing im heutigen Frankreich etwas an. Die Franken traten auf den Plan und man könnte damit das Königsgeschlecht der Merowinger beginnen lassen. Zumindest tut das dieses Buch und hat mich so auf die Fährte von Marcomer und den Salfranken gebracht.

Untrennbar zu Frankreich gehört natürlich Käse – dass es ein Buch über 350 französische Käsesorten gibt ist da nicht weiter verwunderlich…..

Die Franzosen genießen, die Engländer rätseln. Zum Beispiel bei einer Art von Schatzsuche mit 350 Hinweisen. Oder bei 350 Pubquizfragen……

Was auch zu England gehört – die vielen Orte der Kriminalgeschichte. Vor vielen Jahren habe ich zufällig den Führer zu 350 Londoner Kriminalschauplätzen gefunden (und natürlich auch gekauft). Dummerweise war ich seitdem noch nicht in London, das Buch ist trotzdem interessant!

Manchmal unterschätzt man ja den Wortreichtum einer Sprache. So ist es faszinierend, dass es in der englischen Sprache mindestens 350 Worte für Charakterbeschreibungen gibt – 175 negative und 175 positive. Spannend ist auch, dass mir der größere Teil dieser Worte tatsächlich bekannt ist (es sind die kleinen Erfolge, die zählen!).

Wie es um meine Französischkenntnisse bestellt ist könnte ich natürlich mit diesen 350 Quizfragen zur französischen Sprache testen……

Schön finde ich auch, dass es ein Buch mit 350 jüdisch-elsässischen Ausdrücken gibt. Das würde mich tatsächlich interessieren!
Noch mehr begeistert mich das Wörterbuch mit „350 fruchtigen Ausdrücken“ – es gibt noch nicht einmal eine Leseprobe, das Buch erscheint erst im Frühjahr 2023, bis dahin muß ich mich mit meiner Neugier gedulden…..

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen genußvollen, fruchtreichen und neugierigen Abend an einem guten Ort!

349

Die 349.
Es wird immer weniger. Und das ist gut so.

Sprechen wir über Erinnerungen, denn die 349 hat zumindest zum Teil damit zu tun.
Bilder von Orten, an denen man schon einmal war, rufen Erinnerungen wach. So ging es mir auch mit dem Buch über Schottland mit 349 Ansichten. Es sind weniger die konkreten Bilder als die Erinnerungen an die Namen der Orte und an meine kurze Zeit in Schottland im Sommer 1995. Es ist lange her, aber die Erinnerungen sind immer noch sehr präsent.

Erinnerungen müssen nicht immer nur „gut“ sein. Das Buch eines jungen Soldaten über seine 349 Tage in Vietnam zeigt das. Er spricht dort über seine Erfahrungen während dieser Zeit, seine Ängste, die Einsamkeit aber auch über das, was für ihn gut war. Es ist bestimmt ein sehr interessantes Buch, aber im Moment wäre es wohl kein Buch, das ich unbedingt lesen möchte.

Was ist, wenn die Erinnerungen traumatisch sind? Darum geht es wohl im Buch 349 Days of Trauma.
Noch einmal anders ist es, wenn Erinnerungen schwinden – durch Alter oder Krankheit, manchmal hängt beides auch zusammen. So geht es „Grandpa Billy“, einem Weltkriegsveteranen, der zunehmend sein Gedächtnis verliert und der damit die Hauptperson im Buch The Campaign at 349 Glory Drive ist. Es ist eine Geschichte, die das „Damals“ (1944) mit dem „Heute“ (2011) verbindet. Und ja, es klingt interessant.
Zum Thema Demenz habe ich auch noch ein Buch über die Recherche zu diesem Thema mit 349 Fällen gefunden – sehr passend.

Was ist, wenn man eine Art von Leere in seinem Leben spürt? Das ist eine Frage, die zu dem Roman 349 Tage gehört, der im Jahr 1956 spielt und dieses Thema am Beispiel eines jungen Mannes aufgreift.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit guten und fröhlichen Erinnerungen.

348

Die 348.

Für manche Menschen ist die Advents- und Weihnachtszeit eine schwierige Zeit – es ist die Erinnerung an Menschen, die nicht oder nicht mehr „da“ sind, es ist die Erinnerung an Menschen, die genau zu dieser Zeit des Jahres „gegangen“ (also gestorben) sind. Eine dieser Geschichten hat anscheinend tatsächlich mit 348 Tagen zu tun – wobei ich die Spur nicht ganz aufnehmen konnte. Jane Nattrass hat vor einigen Jahren kurz vor Beginn der Adventszeit ihren 12jährigen Sohn Henry verloren, er ist an Knochenkrebs gestorben. Es war eine für sie und die Familie schwierige Zeit. Es muß daraus wohl ein Buch entstanden sein mit dem Titel 348 days, was vermutlich die Dauer des Kampfes gegen den Krebs war. Wichtiger ist das, was Jane Nattrass danach noch aufgebaut hat – eine gemeinnützige Organisation, die krebskranke Kinder und ihre Familien unterstützt und begleitet. Hier kann man mehr über Jane Nattrass und ihre Arbeit lesen.

Ich mag Sagen und Geschichten von alten Überlieferungen sehr gerne. Daher ist es schön, dass es ein Buch mit 348 Vogtlandsagen, also Sagen aus dem Vogtland gibt. Es ist eine Ecke, die mir bisher völlig unbekannt ist…..

Sprechen wir über Rätsel. Also über einen merkwürdigen Vorfall, der unter „True Crime“ fällt. Es geht um den Tod eines 55jährigen Mannes in einem Hotelzimmer (natürlich Zimmer 348) in Texas. Was passiert ist? Dazu gibt es eine Doku, einen Podcastbeitrag und natürlich auch (mehr als einen) Artikel. Eine sehr spannende Geschichte!

Nach so viel Tod und Schmerz möchte ich doch noch eine schöne 348 hinzufügen – die Suite Nr. 1 aus der Wassermusik von Händel, HWV 348.

Ich wünsche Euch und Ihnen einen ruhigen und klangvollen Abend.

347

Die 347.

Platon stirbt im Jahr 347 vor Christus. Er war schon während seines Lebens ein wichtiger Denker und Philosoph in Athen, dort hat er auch den größten Teil seines Lebens verbracht. Fast alle seine Werke sind erhalten und fast alle sind in Dialogform geschrieben. Ich frage mich, inwieweit sein Lehrer Sokrates ihn bei dieser Lern- und Gesprächsform „beeinflußt“ hat, schließlich hat Sokrates ja auch mit Gesprächs- oder Dialogformaten gearbeitet. Eine spannende Methode, die ich wirklich gerne mag!
Wer sich für ein „platonisches Beispiel“ interessiert, kann hier Das Gastmahl nachlesen – es lohnt sich bestimmt!

Im Jahr 347 wurde Hieronymus geboren. Hieronymus, der in vielen Kirchen als Heiliger angesehen wird, war der Verfasser der Vulgata, also der für die katholische Kirche damals maßgeblichen Bibelfassung. Was ich spannend finde – er war literarisch sehr interessiert und gebildet, vor allem las er auch „nichtchristliche“ Werke, zum Beispiel wohl auch Cicero. In der damaligen Zeit führte das oft zu Gewissenskonflikten. Ich bin froh, dass das heute anders ist!

347 Tage nach einem Genickbruch wieder um einen Weltmeistertitel kämpfen? Der Kickboxer Pascal Schroth hat das geschafft. Es gehört sicherlich eine Portion Glück dazu, aber auch viel harte Arbeit. Schön, dass es ihm gelungen ist!

Zimmer 347. Auch hier gibt es eine solche Geschichte – aber hier ist es ein Patient in einem Zimmer mit der Nr. 347. Warum ist der Patient dort? Was ist mit ihm? Ich weiß es (noch) nicht, ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es wirklich wissen will – es gibt so viele Bücher, die ich in diesem Jahr auf meine Leseliste gepackt habe. Es ist aber spannend, wie viele Geschichten mit Zimmernummern zu tun haben….

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen interessanten und glücklichen Abend.

346

Die 346.
Über Gespräche, Einsamkeit und Zweisamkeit.

Im Jahr 346 vor Christus endet der Dritte Heilige Krieg. Philipp II. von Makedonien (Alexanders Vater) war einer der „Gewinner“ dieses Krieges. Er errang zunächst einen entscheidenden Sieg gegen die Phoker, die Delphi besetzt hatten, den Schatz des Heiligtums raubten und später sogar einschmolzen – dadurch wurde Makedonien zu einem Vertreter griechischer Ideale und wurde offiziell in die Gemeinschaft der Griechen aufgenommen. Aufgrund der Stimmverteilung in der Gemeinschaft war Makedonien plötzlich sehr wichtig. Philokrates war Mitglied der Delegation, die nach Makedonien geschickt wurde, um einen Frieden auszuhandeln. Es war schwierig, aber die Gesandschaft war erfolgreich und der Frieden wird noch heute als Frieden des Philokrates bezeichnet, wobei nicht alle Teilnehmer der Delegation ihm wohlgesonnen waren……

Friedensverhandlungen sind natürlich vor allem auch Gespräche, schwierige Gespräche. Es geht um die Erwartungen und Bedürfnisse aller Beteiligten und diese sind manchmal gar noch so gut unter einen Hut zu bekommen. Es ist daher interessant, dass sich das Buch Wortschatz Gefühle und Bedürfnisse unter dem Aspekt der Gewaltfreien Kommunikation mit 680 Textausschnitten aus 346 Werken befaßt. Vermutlich eine gute Quelle, um mehr über das Thema der gewaltfreien Kommunikation zu lernen.

Ganz anders ist Kommunikation im Gefängnis. Der chinesische Journalist Liu Hu verbrachte 346 Tage im Gefängnis – unter schlimmen Bedingungen. Das Verbot von Fernseh- und Zeitungsnachrichten mag da nur ein kleiner Bestandteil gewesen sein, trotzdem sind es oft diese Dinge, die sich richtig schlimm anfühlen. Gut, dass er diese Zeit anscheinend trotzdem „gut“ überstanden hat.

Eine Hochzeitsreise von 346 Tagen in einem VW-Kombi? Für mich wäre das aus vielen Gründen ein Alptraum, aber es gibt natürlich Menschen, die genau das als großes Glück und wunderbare Zweisamkeit empfinden. Ein Paar hat eine solche Hochzeitsreise gemacht und daraus ist ein Buch entstanden.

Ich sitze dann lieber mit einem guten oder auch spannenden Buch in einem netten Café. Witzigerweise gibt es auch zur 346 einen Thriller – diesmal mit dem Titel Murder in Room 346.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen spannenden Abend mit interessanten und guten Gesprächen.