162

Die 162.
Erstaunlicherweise (und zu meiner völligen Unwissenheit bis vor knapp einer Stunde) ist die 162 DIE Zahl für Baseball, sozusagen die Homebase.
Ich stolperte zunächst über ein Buch mit dem Titel 162 – The Almost Epic Journey of a Yankees Superfan, dann über einen dazu gehörenden Podcast und schließlich noch über dieses Buch „The Baseball Fan’s Bucket List: 162 Things You Must Do, See, Get, and Experience Before You Die“. Das konnte kein Zufall sein, es mußte eine Verbindung zwischen Baseball und der Zahl 162 geben. Und ja, die gibt es! Eine Baseballsaison besteht nämlich aus 162 Spielen für jedes Team, also 162 „Spieltagen“. Warum das so ist kann man hier nachlesen.
Ich persönlich bin bei meinem kurzen USA-Aufenthalt schon beim Softball sehr peinlich gescheitert….. Mein Sport ist das nicht (ok, Sport ist generell keine Stärke von mir…..).

Interessant fand ich, dass der Hermannsweg von Rheine (da war ich erst vor ein paar Tagen) nach Horn-Bad Meinberg mit zwei unterschiedlichen Kilometerzahlen angegeben wird. Ich mußte etwas suchen, aber: der Weg an sich ist „nur“ 156 Kilometer lang, wenn man die einzelnen Etappen zusammenrechnet kommt man jedoch auf 162 Kilometer. Ein Teil der Strecke würde mich sogar reizen, mal sehen ob ich das irgendwann mal als „Tagesausflug“ mache.

Eine letzte und poetische 162: Es gab in der DDR einen monatlich erscheinenden Lyrikband mit dem Namen Poesiealbum. Zufällig bin ich bei meiner Suche auf Poesiealbum 162 gestoßen – und dann auf diese Website, auf der sich ein bißchen mehr an „Inhalt“ befindet. Eine schöne 162!

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen bewegten und poetischen Abend!

161

Die 161.
ES gibt ein Buch mit dem Titel 161 kleine Aufwärmspiele. Schon der Titel weckt unschöne Erinnerungen. Ja, ich weiß, dass Aufwärmen vor sportlicher Betätigung nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig ist. Aber allein die Erinnerung an Schulsport….. Es war mein bester Schulmoment als ich endlich Sport abwählen konnte. Dementsprechend finde ich das Buchthema eher gruselig. Was ich tatsächlich klasse fände wären eher Denkspiele zum Aufwärmen der grauen Zellen……

Überhaupt…. Wir sollten mal über Unsitten sprechen – also deutsche Unsitten. Es gibt nämlich ein Buch über deutsche Unsitten, in dem der Autor 161 Deutsche Unsitten aufzeigt. Einerseits sicherlich witzig, aber nicht unbedingt etwas, das ich lesen möchte.

Eine 161 Fuß hohe Statue von Hanuman, die Glück oder zumindest Gutes bringt? Das ist eher nach meinem Geschmack. Im indischen Bundesstaat Karnataka wurde im April 2022 eine solche Statue enthüllt. Ein schöner Gedanke, dass sie der Region nun Gutes bringt!

In der „westlichen“ Welt werden Statuen oft eher als Erinnerung an einen Toten aufgestellt. Ein hier gut passendes Beispiel ist die Säule des Antonius Pius, die seine Adoptivsöhne Marc Aurel und Lucius Verus ihm kurz nach seinem Tod im Jahr 161 widmeten. Den Sockel dieser Säule kann man hier betrachten. Die Säule selbst wurde leider zersägt und als Baumaterial eingesetzt.

Vom Baumaterial zum Notenmaterial…. Ob Mozart wohl ein fleißiger Briefeschreiber war? Ich bin mir da nicht so sicher. Bei Projekt Gutenberg habe ich seine Briefe in 161 Kapiteln gefunden – wobei anscheinend hinter jedem „Kapitel“ genau ein (meist) kurzer Brief steckt. Aber vielleicht ist es ja auch gut, dass er seine knapp bemessene Lebenszeit viel mehr mit dem Komponieren wunderbarer Musik als mit dem Schreiben unwichtiger Briefe verbracht hat. Trotzdem ist es schön, dass diese Briefe erhalten sind und einen Einblick in sein Leben erlauben.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit wunderbarer Musik und guten Nachrichten.

160

Die 160.

Es mutet in diesen Zeiten seltsam an, dass es eine Heilige mit dem Namen Corona gibt, die wohl 160 in der Gegend von Ägypten oder Syrien geboren wurde. Sie war allerdings vor allem die Patronin des Geldes, der Metzger und der Schatzgräber. Interessant finde ich, dass sie auch Gegenstand volksmagischer Rituale war. Mit einem sogenannten Coronagebet (das später nicht als „Magie“ sondern oft eher „Betrug“ geahndet wurde) suchte man nach verborgenen Schätzen.

Wissenschaftlich fundierter arbeitet der Zeittunnel in Wülfrath (an dem ich schon sehr oft vorbei gelaufen bin – er liegt an einer Wanderstrecke von meinem Wohnort nach Wülfrath) – auf 160 Metern Länge kann man in einem alten Abbautunnel 400 Millionen Jahre Erdgeschichte erleben. Die Ankündigung, dass man dort Dinosauriern begegnen kann, irritiert mich natürlich….. Mal sehen, ob ich mich in diesem Jahr dorthin traue…..

Vielleicht sollte ich lieber etwas Zeit mit einem Buch verbringen – bei warmem Wetter vielleicht auf der Terrasse mit einer schönen Tasse Tee. Und wenn das Buch auch noch spannend ist ….. In Frage kommt „hier“ natürlich das Buch 160 Tage weht die rote Fahne – Revolution in Braunschweig 1918/1919. Über diese Zeit weiß ich relativ wenig, leider. Vor ein paar Jahren habe ich in Hamburg im Museum immerhin eine sehr interessante Ausstellung zu dieser Zeit besucht – mit vielen Einblicken in den Alltag der Menschen zu dieser Zeit (sogar mit Kochrezepten zum Mitnehmen) und einem Quiz zur Zuordnung von Wahlprogrammen zu Parteien (ich bin grandios bei diesem Quiz gescheitert). Mehr zu dieser Ausstellung findet man auch hier.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen friedlichen Abend mit wertvollen Entdeckungen!

159

Die 159.
Eine Zahl, die sich sehr verschwiegen gibt.
Dazu paßt die Buchreihe „159 Geheimes“ – immer zwei (bekannte) Persönlichkeiten sind auf dem Cover vertreten und das Buch wurde entwickelt „um jeden zufrieden zu stellen“….. Aber Inhalt und Konzept sind so geheim, dass ich selbst nach einem Blick auf die Vorschauseiten nicht den blassesten Schimmer habe, was die jeweiligen Persönlichkeiten mit dem Titel „159 Geheimes“ zu tun haben. Nichts gegen Geheimnisse, aber wer sein Angebot so sehr geheim halten möchte, sollte nicht davon ausgehen, dass ich das lesen werde.

Weniger geheim ist, dass nicht nur Menschen in westlichen Ländern von der „Umrundung der ganzen Welt“ träumen – dieser Wunsch ist anscheinend an vielen Orten auf der ganzen Welt verbreitet. Und so ist es nicht erstaunlich, dass auch eine junge Inderin ihren Traum umgesetzt hat – in 159 Tagen ist sie auf dem Fahrrad rund um die Welt gefahren und damit wohl in Asien die „Rekordhalterin“.

159 Tage im All? Für mich wäre das nichts – die amerikanische Astronautin Cady Coleman kann davon jedoch berichten (und hat es auch getan – man kann das unter dem Link natürlich nachlesen).

Der für mich spannendste Fund für die 159 ist jedoch historischer Natur: im Jahr 159 wurde in Trier mit dem Bau der Barbarathermen begonnen. Ich finde es immer wieder faszinierend, dass nach so langer Zeit noch so viele Spuren zu finden sind.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit schönen bleibenden Erinnerungen.

158

Die 158.
Ein Buch, ein Hügel und eine Challenge.

Fangen wir mit dem Buch an. John Irving hat das Buch The 158-Pound Marriage geschrieben – es geht um zwei Paare, die in einer kleinen College-Stadt in Neuengland leben, ihre Beziehungen und schließlich um einen Partnertausch und die Folgen dieses Partnertausches. Es scheint nicht so einfach zu sein, wie es zunächst wohl aussieht…..

Die höchste Erhebung (ich mag das nicht einmal Hügel nennen) im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg ist der Semmelberg. Er ist nämlich 158 Meter hoch und liegt witzigerweise unmittelbar an der B 158. Eigentlich wäre das nicht wirklich erwähnenswert, wenn ich dem nicht die nachfolgende Challenge gegenüberstellen wollte.

In Tasmanien gibt es nämlich 158 Berge, die höher als 1100 Meter sind. Diese Berge werden übrigens als „Abels“ bezeichnet. Daraus hat ein Mensch folgende Challenge gemacht: in 158 Tagen die 158 höchsten Berge Tasmaniens erklimmen um für eine Krebsorganisation in Tasmanien 158.000,- australische Dollar zu sammeln. Das ist die 158 Challenge. Mehr 158 geht irgendwie nicht….

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit hohen Zielen.

157

Die 157.
3 Funde und ich präsentiere sie – sozusagen – von unten nach oben.

Fangen wir mit „unten“ an – in diesem Fall mit dem Wasser. In 157 Tagen ist ein Mensch rund um Großbritannien geschwommen. Eigentlich wollte er wohl schneller am Ziel sein – aber auch so ist das aus meiner Sicht eine unglaubliche Leistung (und nichts, was ich jemals auch nur ansatzweise ausprobieren würde).

Braucht man für ein solches Vorhaben himmlischen Beistand? Wer weiß. Jedenfalls ist der Kölner Dom 157 Meter hoch (gemessen wohl bis zur Spitze der beiden Türme). Auch das finde ich eindrucksvoll und ich stehe immer wieder gerne vor dem Dom und schaue ihn an.

Ganz nach oben …… Es gibt manchmal Phänomene, die man (noch) nicht erkären kann. Der sogenannte Radioblitz (auch als FRB – Fast Radio Burst – bezeichnet) gehört sicher dazu. Ein bestimmter Radioblitz wiederholt sich tatsächlich alle 157 Tage. Das ist etwas, das ich wirklich spannend finde und vielleicht wird es während meines Lebens noch weitere Informationen zu diesem Thema geben (auch wenn die Erklärungen vermutlich gar nicht verstehen werde).

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen schönen Abend mit wunderbaren Geistesblitzen!

Pfingstausflug nach Rheine am 04.06.2022

Pfingsten ohne Pfingstausflug? Das konnte ich mir nur schwer vorstellen. Wetterbedingt fiel meine Wahl auf den Samstag als Ausflugstag. Über mein Ausflugsziel habe ich länger nachgedacht. Einerseits wollte ich nicht zu lange in Bus oder Bahn sitzen, andererseits wollte ich gerne einen Ort besuchen, den ich noch nicht kannte. Nach längerem Überlegen und Lesen fiel meine Wahl auf Rheine. Der Vorteil: es gibt eine direkte Bahnverbindung ohne Umsteigen von Wuppertal nach Rheine (und zurück). Der Ort ist normalerweise vom Hauptbahnhof Wuppertal aus in circa 2 Stunden zu erreichen. Es gibt schöne (und historische) Gebäude, ein Kloster (Bentlage) und eine Saline sowie einen schönen Weg entlang der Ems.

Ich wollte am Samstag den Zug um 8.56 Uhr nehmen. Ich war rechtzeitig am Bahnhof, der Zug jedoch nicht. Für mich war das nicht schlimm, für Menschen, die unterwegs umsteigen wollten, war das natürlich anders. Eine Frau fragte mich in englischer Sprache nach dem Zug. Sie kam mit der Anzeigentafel nicht zurecht – auf ihrem Ausdruck stand nämlich nicht „RE 7“ sondern eine andere Nummer. Das macht es für Menschen, die sich nicht/nicht gut auskennen oder die Sprache nicht sprechen, schwieriger. Ich habe ihr geraten, den DB Navigator auf ihrem Handy zu installieren (hat sie gemacht!) und sie dann bei den ersten Versuchen der App-Nutzung „begleitet“. Zwischenzeitlich war der Zug dann auch eingetroffen. Bis Hagen mußte ich stehen, dann konnte ich mich setzen und lesen (Bahnzeit ist für mich immer eine gute Lesezeit). Nach und nach wurde die Verspätung größer, am Ende war es in Rheine ungefähr eine halbe Stunde (meine Mitreisende wollte mit dem 9-Euro-Ticket nach Hamburg – schon in Münster war es auf den Bahnhöfen extrem voll, ob sie es wohl geschafft hat?).

In Rheine hatte das Tourismus-Büro gegenüber vom Hauptbahnhof auf und ich habe mich mit Infomaterial (Stadtplan, Sehenswürdigkeiten und so weiter) versorgt. Rheine hat eine schöne Innenstadt – mit einigen sehr schönen alten Häusern, einer alten Kirche mit wunderbarer Weinlaub-Decken-Bemalung, einem netten Marktplatz und natürlich entlang der Ems das Kloster Bentlage (wo auch die Europäische Märchengesellschaft ihren Sitz hat) mit dem eigentlichen Kloster und der Saline Gottesgabe. Ich habe mir zunächst das Städtchen und die Kirche angeschaut und bin dann entlang der Ems Richtung Bentlage geschlendert. Erst zur Saline (mit vielen historischen Gebäuden und Informationen zur Salzgewinnung) und dann zum Kloster. Ich hätte sowohl in Rheine selbst als auch im Kloster Bentlage kostenlos ins Museum gehen können, aber gestern wollte ich eher draußen flanieren und sitzen, um das schöne Wetter zu genießen. Am Ende meines Ausflugs habe ich mir noch ein paar historische Gebäude in Rheine selbst angeschaut (das Infoblatt mit den Sehenswürdigkeiten und dem Stadtplanausschnitt fand ich toll).

Zwischendurch hatte ich wegen meiner Rückfahrt in die App geschaut. Der Zug, der von Rheine aus nach Wuppertal fahren sollte, hatte am Nachmittag auf der Fahrt von Wuppertal nach Rheine schon mehr als eine Stunde Verspätung. Ich bin also langsam zum Bahnhof geschlendert und habe (ganz zufällig) einen Zug nach Münster Hauptbahnhof „gesehen“, der ein paar Minuten später fahren sollte. Diesen Zug habe ich genommen und zu meinem Glück hatte ich in Münster sofort Anschluß an „meinen“ Zug nach Wuppertal – der Zug fuhr wegen der Verspätung nicht bis Rheine durch, sondern (durch die Verkürzung wieder pünktlich) direkt von Münster. Der Zug war nicht voll, kaum jemand mußte stehen und ich hatte von Münster an einen Sitzplatz. Dass der Zug wiederum mit über 30 Minuten Verspätung in Wuppertal ankam war für mich nicht schlimm, für Menschen, die noch umsteigen mußten, sah das anders aus.

Was mich die Fahrt gekostet hätte? Gute Frage. Im Nahverkehr kann ich ja bis zum Ende des VRR mit dem Ticket 2000 fahren. Das Schöne-Reise-Ticket hätte mich wohl für eine Strecke 17,20 Euro gekostet, ein Ticket mit IC-Nutzung und Bahncard 50 wäre etwas günstiger….. Und nein, vermutlich hätte ich diesen Ausflug dann nicht gemacht.

Fun Fact: ich habe zwei interessante Gespräche „verfolgt“. Beim Mittagessen sprachen zwei Frauen am Nachbartisch der Terrasse über Einsamkeit. Spannend, dass dieses Thema auch andere Menschen so sehr beschäftigt und wie viel Leid dieses Thema zum Teil mit sich bringt. Im Zug von Rheine nach Münster saßen viele russischsprachige Menschen, unter anderem eine Frau und ein Mann hinter mir. Sie lernte offensichtlich sehr fleißig Deutsch und regte sich über die Unterschiede in der deutschen Sprache zu „Ich arbeite als…..“ und „Ich bin ….“ auf. Ich fand es faszinierend, dass ich den größeren Teil ihres Gesprächs und ihres Wechsels zwischen der deutschen und der russischen Sprache verfolgen konnte (ich hätte aber nicht antworten können).

Veranstaltung in Düsseldorf am 03.06.2022

Nach Düsseldorf kann ich mit dem Ticket 2000 an Wochentagen nach 19 Uhr und am Wochenende den ganzen Tag kostenlos fahren. Das hilft mir allerdings wenig, wenn eine Veranstaltung in Düsseldorf bereits um 18 Uhr beginnt. Vermutlich hätte ich mich ohne das 9-Euro-Ticket wohl nicht für den Spaziergang „o to da te“ angemeldet , den das FFT Düsseldorf am Freitagabend veranstaltet hat.

Es war eine interessante Veranstaltung. Der japanische Klangkünstler Akio Suzuki führte uns rund um das KAP1 (in dem sich nicht nur die Stadtbibliothek Düsseldorf sondern auch das FFT befinden) an „merkwürdige“ Orte, um zu hören und zu sehen. Einen Plan mit dem Spaziergang kann man auch jetzt wohl noch im FFT abholen und den Spaziergang alleine nachgehen – auf dem Boden sind an den entsprechenden Stellen Markierungen angebracht (Füße, die gleichzeitig wie ein paar Ohren aussehen). Man soll an diesen Stellen alleine stehen und hören und die Stadt auf sich wirken lassen. Einen Teil der Strecke sind wir an diesem Abend gemeinsam abgelaufen, danach gab es noch Vorträge zum Thema.

Ohne das 9-Euro-Ticket hätte ich von einem 4er-Zusatzticket (Preis Euro 13,40) eine Fahrt gebraucht, also € 3,35.

Ausflug nach Köln am 02.06.2022

Ich war schon lange nicht mehr in Köln. Irgendwann im Herbst 2019 zum letzten Mal, damals als ich noch (zumindest gelegentlich) an einem Präsenzsprachkurs Portugiesisch an der VHS Köln teilnahm. Fahrten nach Köln waren schon länger ein teures Vergnügen. Die Bahncard gilt im Prinzip nur im IC/ICE (mit dem entsprechenden Ticket kann man natürlich dann die häufiger fahrenden Nahverkehrszüge nutzen), auch wenn man einen anderen Streckenabschnitt wählt, kann man die Bahncard einsetzen. Ansonsten bleibt nur das (auch nicht gerade günstige) Schöner-Tag-NRW-Ticket. Pro Richtung kostet mich eine Fahrt nach Köln also mindestens 7 Euro, insgesamt mehr als 14 Euro.

Ich wollte also endlich mal wieder nach Köln. Für Donnerstag hatte ich mir folgendes Programm ausgesucht: Fahrt am späten Nachmittag nach Köln, ein Spaziergang durch die Innenstadt zum Rautenstrauch-Joest-Museum (das Museum hat immer am ersten Donnerstag eines Monats bis 22 Uhr auf) – dort Besuch der Ausstellung „I MISS YOU“ über die Hofkunstwerke des Königreichs Benin (oft auch als Benin-Bronzen bezeichnet) und dann Rückkehr nach Wuppertal.
Mein Zug hatte – natürlich – Verspätung (das ist auf der Strecke ziemlich oft der Fall), daher kam ich erst nach 18 Uhr in Köln an. Bei einem kostenpflichtigen Ticket hätte ich mich über die verlorene Zeit vermutlich ein bißchen geärgert, so war es mir relativ egal.

Ich schlenderte also endlich mal wieder – bei bestem Wetter – durch die Kölner Innenstadt. Die Stadt hat sich in den zwei Jahren, die ich nicht da war, schon verändert. Einige Geschäftslokale stehen leer und es gibt mehr Süßwarengeschäfte (ich bin standhaft geblieben und daran vorbei gegangen). Gegen 19 Uhr kam ich beim Museum an. An diesem Abend gab es zufällig eine zusätzliche Veranstaltung in der Ausstellung „I MISS YOU“ – nämlich ein Gespräch mit mehreren Menschen aus dem Königreich Benin zu der Frage, warum sie diese Kunstwerke vermissen. Es war ein für mich glücklicher Zufall und ich konnte dieses Gespräch verfolgen und dann die Ausstellung besichtigen. In dem Gespräch und auch in der Ausstellung habe ich viel über die Kultur des Königreichs Benin gelernt, über die alte Kultur, den Kalender, die Begräbnisriten und zum Beispiel die Tage, an denen man viele Dinge nicht machen darf, weil diese Tage „eken“ sind.
Was ich in der Ausstellung interessant fand: auf einem Tisch lagen viele Abreißblöcke mit Bildern der Gegenstände. Auf diesen Zetteln war jeweils ein Bild des Gegenstands, eine Kurzinfo und ein QR-Code mit dem man mehr erfahren kann. Das ist eine spannende Art und Weise um den Ausstellungsbesuch und die „Nachbereitung“ (oder auch Erinnerung an die Ausstellung) zu verbinden.

Ich war fast zwei Stunden im Museum (das ist für meine Verhältnisse sehr kurz!) und bin dann wieder zum Bahnhof geschlendert. An diesem Abend war der Bahnverkehr tatsächlich etwas chaotisch. Statt auf Gleis 2 fuhr mein Zug auf Gleis 10 (das wurde aber erst kurz vor Abfahrt in der App DB Navigator angezeigt) und der Zug war (natürlich) etwas zu spät.

Trotzdem war es ein guter Abend. Ich wäre ohne das 9-Euro-Ticket nicht nach Köln gefahren und hätte diese Ausstellung vermutlich nicht und das Gespräch an diesem Abend natürlich nicht mitbekommen. Das 9-Euro-Ticket gibt mir die Möglichkeit, solche Fahrten zu unternehmen.

Das 9-Euro-Ticket ….

Ich besitze schon seit ewigen Zeiten (viele viele Jahre) eine Bahncard 50 und ein Ticket 2000 im Abo in Wuppertal. Jahrelang haben mich Auftraggeber und Mandanten belächelt, wenn ich nicht mit dem Auto kam – gerade bei Terminen in der Innenstadt von Wuppertal (oder auch anderen Großstädten) fand ich das wenig sinnvoll. Fast immer wurde mir angeboten, mich nach dem Termin mit dem Auto mitzunehmen, fast immer habe ich das abgelehnt (in den letzten Jahren gab es zwei Ausnahmen, die beide damit zu tun hatten, dass die Termine sehr sehr spät endeten).

Die Preise für das Abo und die Bahncard sind im Laufe der Jahre regelmäßig gestiegen, genauso wie die Preise der Zusatztickets (um über den Bereich von Wuppertal hinaus im VRR-Gebiet zu fahren) oder die Bahnfahrkarten an sich. Besser wurde das Angebot nicht, eher im Gegenteil. Gerade in Wuppertal wurden im Laufe der Zeit viele Verbindungen gestrichen, die für mich sinnvoll waren (der Schnellbus zum Hauptbahnhof, der letzte Bus am Abend).

Den Gedanken in der aktuellen Situation ein „9-Euro-Ticket“ für drei Monate zu haben fand ich daher sinnvoll und gleichzeitig sehr reizvoll. Und ich fand es gut, dass ich das Ticket nicht zusätzlich zu meinem bestehenden Abo kaufen mußte. Auch für mich bedeutet das im Moment eine Ersparnis.

Um ein bißchen nachzuhalten, was ich in der Zeit von Juni bis Ende August mit diesem besonderen Ticket mache, habe ich diese Kategorie auf meinem Blog eingerichtet und werde – zumindest gelegentlich – berichten, welche Fahrten ich mit dem 9-Euro-Ticket unternommen habe (also die Fahrten, die ich mit meinem normalen Ticket nicht oder nur mit zusätzlichen Kosten hätte machen können).
Es ist meine persönliche „Auswertung“ und Erinnerung an diese Zeit.