196

Die 196.
Die Zahl ist mit Reiseerlebnissen verbunden – mit guten und nicht ganz so guten (zumindest aus meiner Sicht).

Emil Bessels berichtet von 196 Tagen auf einer treibenden Eisscholle. Und zwar im Zusammenhang mit der Polarreise, die er im Juni 1871 antrat. Für mich ist alleine schon dieser Gedanke ein Alptraum. Aber wirklich erstaunlich ist für mich, dass man vor über 150 Jahren eine solche Situation so lange überleben konnte. Natürlich ist es naheliegend und gleichzeitig auch interessant, dass er diese Zeit auf der treibenden Eisscholle aufgeschrieben hat. Die Geschichte kann man hier übrigens auch anhören.

In der heutigen Zeit „spielt“ der Bericht zur Expedition 196 – der Reise einer jungen Frau durch alle damals 196 bestehenden Länder. Auch aus dieser Reise ist ein Buch entstanden. Und interessanterweise: persönlich fände ich für mich die Reise in die 196 Länder ansprechender, aber im Vergleich finde ich das Erlebnis von Bessel ungleich spannender und dramatischer.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen fröhlichen und positiv erlebnisreichen Abend.

195

Die 195.
Eine schwierige Zahl.
Bis gerade eben saß ich noch ohne „relevante“ Funde da. Ja, ich habe etwas gefunden – aber es schwierig.

Was ich nicht wußte, der Siebenschläfertag ist eng mit der Zahl 195 verbunden. Die Legende besagt, dass sieben Kinder (oder Jünglinge) im Jahr 251 aus ihrer Heimatstadt Ephesus fliehen mußten, weil sie Christen waren. Sie wurden bei ihrer Flucht verfolgt und versteckten sich in einer Höhle. Dort wurden sie von ihren Verfolgern gefunden und eingemauert. Erst 195 Jahre später wurden sie durch einen Zufall entdeckt – wohl weil ein Landwirt dort einen Stall bauen wollte. Das Spektakuläre: sie lebten noch. Sie hatten die 195 Jahre geschlafen, bekannten nach dem Wachwerden ihren Glauben und starben bald danach. Eine interessante Geschichte, die ich gar nicht kannte.

Gedanklich paßt dazu die Bach-Kantate BWV 195 – Den Gerechten muß das Licht immer wieder aufgehen.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen guten, wohlbehüteten (und in Erinnerung an die Flutnacht vor einem Jahr) sicheren und trockenen Abend.

194

Die 194.

Offiziell gibt es wohl 194 Staaten auf der Welt, inoffiziell (es sind nicht alle Länder „anerkannt“) gibt es ein paar mehr. Wobei auch die offizielle Zahl sich in der Zwischenzeit verändert haben kann. Aber in der Größenordnung wird es immer noch sein.

Witzigerweise gibt es von Mark Forster (den ich überhaupt nicht kenne) ein Lied mit dem Titel 194 Länder….
Ich bevorzuge dann doch die Missa brevis in D-Dur von Mozart, KV 194.

Stimmt es oder stimmt es nicht? Also dass der berühmte Gelehrte (und auch Mediziner) Galen sein Werk über die Kunst des Heilens im Jahr 194 geschrieben hat? Manches deutet darauf hin, aber in vielen verlinkten Quellen steht dann doch wieder keine konkrete Zahl. Aber es könnte sein – so zumindest steht es hier und (indirekt) auch hier. Jedenfalls irgendwann in dieser Zeit und auf jeden Fall nach 193 ist das Werk, das die Medizin über viele Jahrhunderte geprägt hat, entstanden.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen gesunden und frohen Abend.

193

Die 193.

Wie gehen Menschen damit um, ein gerade geborenes Kind nach einer kurzen Zeit zu verlieren? Es ist sicherlich eine sehr schwierige Erfahrung und eine sehr prägende Zeit. Umso wichtiger, dass es Menschen gibt, die ihre Erfahrungen aufgeschrieben haben. Das Buch 193 Tage: Die Geschichte einer verwaisten Mutter erzählt eine solche (wahre) Geschichte.

Wie findet man Trost? Meine Mutter hat in den schwierigen Zeiten ihres Lebens immer lange Spaziergänge (oder auch Wanderungen) gemacht. Ich mache das auch so. Zeit allein, in der Natur, ohne Gespräch. Zeit, um die Gedanken zu sortieren. Ein schöner und langer Weg, der sich dafür anbietet, ist der Rheinburgenweg – der zumindest in einigen Quellen mit einer Länge von 193 km angegeben wird (in anderen Quellen nur mit „um die 200 km“).

Wenn man dem Rheinburgenweg bis Koblenz folgt, dann kann man zum Ort der letzten 193 in diesem Beitrag abbiegen. Bei Kilometer 193 der Mosel befindet sich – schon in Trier – die Römerbrücke, in der verlinkten Liste der Moselbrücken findet man sie unter Ziffer 43.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen guten und fröhlichen Abend.

192

Die 192.
Eine Zahl, die drei europäische Städte „verbindet“ – Rom, Odessa und Gent.

Im Jahr 192 wütete ein ziemlich großer Brand in Rom. Relativ große Teile der Stadt wurden verwüstet. Immerhin hatte diesmal kein Kaiser seine Finger im Spiel…..

Auch Odessa trägt – wie im Moment so viele ukrainische Städte und Orte – das Risiko der Verwüstung. Im Rahmen der Berichterstattung wurden natürlich auch die Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt, so auch irgendwann die Potemkinsche Treppe, die 192 Stufen hat. Übrigens kommt diese Treppe in Eisensteins Film „Panzerkreuzer Potemkin“ vor. Von diesem Auftritt stammt auch der Name der Treppe, seit 1955 heißt sie so. Spannend, was man so alles finden kann ……

Gent wiederum hat in der Innenstadt 192 Brücken und ist damit eine relativ brückenreiche Stadt (ein paar dieser Brücken habe ich sogar vor vielen Jahren schon zu Fuß überquert).

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit guten Verbindungen.

191

Die 191.
Über Brücken. Oder auch überbrücken.

Die Spannung, bis man weiß, wer gewinnt – nämlich beim Preis des Jahres 2022 für die Bücher des Jahres aus unabhängigen Verlagen. 191 Einreichungen gab es dieses Jahr. Und es ist natürlich auch eine Liste der Leseanregungen….

Eine Elbbrücke als Teil der B 191, die damit zwei Flußufer verbindet? Das ist die Elbebrücke Dömitz. Gleichzeitig verband sie schon 1992 wieder Ost und West – als Zeichen der Wiedervereinigung. Eine schöne Art, Brücken zu schlagen.

Die Brücke von Remagen lag an der – 191 Meter hohen – Erpeler Ley. Die Geschichte der Brücke kann man hier nachlesen, in den Brückentürmen in Remagen ist heute das Friedensmuseum – das hoffentlich im übertragenen Sinne gute Brücken baut. Die Erpeler Ley ist das, was sie auch vorher schon war – ein Überrest eines Vulkans und damit ein wichtiges Geotop in der Region.

Besonders spektakulär überbrückt die Clifton Suspension Bridge den Avon – eine historische Kettenbrücke mit einer maximalen Spannweite von 191 Metern. Die Geschichte dieser Brücke kann man hier nachlesen.

Unsicherheit oder Unwissen überbrücken? Chinesische Astronomen erblickten 191 einen großen Kometen. Es war sogar mit bloßem Auge sichtbar. Aus Europa gibt es allerdings keine verläßlichen Aufzeichnungen dazu. Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass Kometen für die „westliche Welt“ eher als Zeichen der Götter oder Schicksalsboten gesehen wurden, während die chinesischen Aufzeichnungen anscheinend vor allem beschreibender Natur sind (und ja, spannend, einen Kometen zu sehen – es erinnert mich an die dunklen Nächte auf einem Feld in der Nähe mit einem Fernrohr in der Hand, um im Sommer 2020 einen Blick auf den damals sichtbaren Kometen zu erhaschen……).

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit guten und sicheren Brücken.

190

Die 190.
In Bewegung. So könnte man es zumindest sehen.

Da ist der Oldtimer Mercedes 190 SL, der von 1955 bis Anfang 1963 gefertigt wurde. Auch danach gab es noch einige Autos mit der Ziffer 190, man kann dies hier und hier nachlesen.

Autos brauchen – irgendwie – Straßen. Wie passend, dass da gleich mehrere Straßen in Frage kommen.
Der California State Route 190 durchquert den berühmten Death Valley National Park. Mehr über diese Strasse und ihre Geschichte kann man hier nachlesen. Die historische Grundlage dieses Weg läßt sich bis in die Zeit um 1849/1850 zurückverfolgen. Das finde ich schon ziemlich erstaunlich.
Aus einer ähnlichen Zeit – nämlich 1854 – stammt die Strecke der deutschen B 190.
Älter ist die österreichische L 190, die auch als Arlbergstrasse oder Vorarlberger Strasse bezeichnet wird. Sie entstand bereits in der Zeit zwischen 1768 und 1771, seit 1824 ermöglicht sie den durchgehenden Strassenverkehr zwischen Tirol lund Vorarlberg.

Auch die Hanse hat viel in Bewegung gebracht – vielleicht würde man sie heute als „Bewegung“ bezeichnen. Auch heute gibt es die Hanse noch – mit zumindest 190 Mitgliedsstädten, die das kulturelle Erbe der Hanse und des Hansenetzwerks (wieder so ein „modischer“ Begriff) bewahren. Eine faszinierende Geschichte, weil einige der der Mitgliedsstädte durchaus überraschend sind….

Den Geist bewegen (also die „grauen Zellen“)? Das könnte man – zum Beispiel – mit den 190 Labyrinthen für Erwachsene (und schlaue Kinder). Das kann durchaus eine nette Herausforderung sein. Ich erinnere mich noch gerne an meine ersten Sudokus (damals aus den Niederlanden mitgebracht) oder an die Logikrätsel in englischer Sprache.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit vielen schönen Überraschungen.

189

Die 189.
Hoch hinaus – in der Natur, in der Kunst und auch sonst.

In nur 189 Tagen hat Nirmal Purja alle vierzehn Achttausender bestiegen. Eine für mich nicht einmal ansatzweise vorstellbare Leistung (die mich persönlich auch gar nicht reizen würde) in einer unfassbar kurzen Zeitspanne. Hoch hinaus – mit Erfolg!

In der Kunst hoch hinaus trifft auf die sogenannten „Harzer Roller“ zu – der außergewöhnliche Gesang machte die Kanarienvögel weltberühmt. Im Buch 189 wird die Geschichte der Reise eines solchen Kanarienvogels in einer Art „Bilderbuch“ erzählt.

Relativ hoch hinaus muß man überraschenderweise auch in Blankenese, wenn man von der Elbe zur S-Bahn-Haltestelle Blankenese und damit zur Haltestelle der Linie 189 will.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend voller wunderbarer Höhepunkte.

188

Die 188.
Manchmal gibt es Zahlen, bei denen die Funde thematisch „zusammenpassen“. Bei der 188 ist es das ein bißchen der Fall – Krieg und Frieden paßt hier als Oberbegriff.

U 188 gehört zum Krieg, genauso wie der Bericht des Matrosen Anton Staller über das Leben in (oder sagt man auf?) diesem U-Boot. Gerade weil es nur wenige Berichte dieser Art gibt, ist das ein wichtiges Buch – auch weil es wohl auch die Ängste und Zweifel der Besatzungsmitglieder anspricht.

Eine fiktive Geschichte über den kalten Krieg? Ein Mann, der am Bau eines 188 Meter langen Tunnels unter Berlin beteiligt war, wird ermordet. Warum? Und was hat sein Tod mit dem damaligen Bau des Fluchttunnels zu tun? Im Roman 188 Meter unter Berlin wird diese Geschichte erzählt.

Dazu paßt wiederum gut, dass das Kursbuch Kalter Frieden die Nummer 188 trägt.

Im Jahr 188 wurde übrigens der (spätere) Kaiser Caracalla geboren – nicht unbedingt ein Mensch des Friedens….

Aber doch, es gab auch einen Frieden – im Jahr 188 vor Christus gab es nämlich den Frieden von Apameia, der zum Aufstieg Roms als bedeutende Macht am Mittelmeer führte. Den Inhalt des Vertrages kann man hier (in Ziffer 38) nachlesen.

Was zum Thema Frieden paßt? Bachs Kantate „Ich habe meine Zuversicht“ BWV 188.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend voller Zuversicht.

187

Die 187.
Sie schließt thematisch nahtlos an die 186 an. Wirklich.

One-eight-seven beziehungsweise „section one-eight-seven“ ist ein Verweis auf das kalifornische Strafgesetzbuch (California Penal Code) – dort ist Mord geregelt und deswegen wird diese Bezeichnung auch als Slangbegriff für Mord verstanden.
Wenig erstaunlich ist, dass es einen Film mit dem Namen 187 – Eine tödliche Zahl gibt, der mit genau dieser Anspielung arbeitet. Den Trailer zu diesem Film kann man hier sehen.

Der sogenannte Blackout-Ripper Gordon Cummins schlug in London in einer Wohnung mit der Adresse 187 Sussex Gardens zu. Sein Opfer hier war Doris Jouannet. Eine relativ ausführliche Version der gesamten „Geschichte“ (es war nicht sein einziger Mord) findet man hier (sehr interessant übrigens!).

Was es auch noch gibt: eine Gangsta-Rap-Band mit dem Namen 187 Strassenbande. Passt thematisch, oder?

Etwas weniger „böse“ sind vermutlich die 187 Anekdoten von berühmten Ärzten – wobei ich mich ja durchaus frage, welche Chance Patientinnen und Patienten in vergangenen Zeiten hatten, eine ärztliche Behandlung zu überleben (wobei ich gar nicht mal an Fehler oder falsche Behandlungen denke, sondern eher an das zu bestimmten Zeiten einfach noch nicht vorhandene Wissen).

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen gesunden Abend mit guten Erinnerungen.