36

Die 36 ruft und sie ruft mit deutlicher Stimme.

36 schwarze Tasten hat (in der Regel) ein Klavier. Und was wären die weißen Tasten ohne die schwarzen Tasten? Ich muß bei diesem Gedanken an das sehr schöne Stück „Ebony and Ivory“ denken, dass dieses Zusammenspiel der weißen und schwarzen Tasten (und die Metapher für das menschliche Zusammenleben!) so wunderbar in Musik gegossen hat.

Musik – manchmal auch nur vom Klavier – braucht man auch für den Tanz. Gerade in Wuppertal ist das wichtig. Es gibt hier nicht nur sehr viel „Tango“ (wobei ich davon überhaupt keine Ahnung habe), sondern auch das Tanztheater Pina Bausch. 36 Jahre lang hat Pina Bausch in Wuppertal gearbeitet und in der Zeit hat sie sehr viel bewegt – tanzend, aber sicher auch in den Köpfen der Menschen. Vom Insidertipp wurde das Tanztheater zu einer richtigen Attraktion.

Attraktiv findet Effi Briest dummerweise (oder sollte ich besser schreiben unglücklicherweise) den Freund ihres Ehemannes, Major Crampas. Was folgt ist den meisten hinlänglich bekannt, wer es noch nicht kennt, kann es hier nachlesen. In 36 Kapiteln schildert Fontane die tragische Geschichte.

Wäre es anders gekommen, wenn Effi Briest bei jeder Unwahrheit eine lange Nase gewachsen wäre? Interessanter Gedanke, oder? Pinocchio, die sprechende Marionette, kann davon ein 36 Kapitel langes Lied singen. Collodi hat mit seinem Buch eine wunderbare und unglaublich bekannte Figur geschaffen – und mit der wachsenden Nase auch irgendwie das Bild für die Lüge (in diesem kurzen Film schön zu sehen ….). Aber am Ende gibt es ein Happy End – aus der Holzfigur wird ein echter Junge. Schön, oder?

Ein Happy End gibt es im 36. Kapitel (das genau das Ende des 1. Buches ist) auch für Little Dorrit. Im berüchtigten Schuldgefängnis Marshalsea geboren, findet im 36. Kapitel der Auszug der gesamten verbliebenen Familie aus diesem Gefängnis statt. Es ist die Wende zu etwas Neuem und (hoffentlich) Besserem, das dann im 2. Teil folgt.

Wieviele Stunden man wohl braucht, um diese zwei „Bücher“ von Charles Dickens zu lesen und zu wissen, was aus Amy, der „Little Dorrit“ wird? Ich weiß es nicht, es ist länger her, dass ich das Buch gelesen habe. Was ich aber skurril finde – es gibt von der New York Times eine Buchreihe mit dem Titel „36 hours“ (also 36 Stunden) und ein prägnantes Beispiel ist 36 hours Europa. Selbst wenn man an jedem einzelnen Ort 36 Stunden verbringt, erscheint mir das doch sehr kurz. Aber gut – besser kurz, als gar nicht.

Nur 36 Stunden an einem Ort zu verbringen, sieht ein bißchen wie „Weglaufen“ aus. Ja, Weglaufen ist manchmal die beste Methode. Das ist übrigens (zumindest nach der mir vorliegenden Liste) das 36. Strategem aus den sogenannten 36 Strategemen, die in China sehr bekannt sind und sozusagen zum Allgemeingut gehören.

Etwas aus einem Nichts erzeugen (übrigens das 7. Strategem in der Liste) finde ich passend, wenn man sich die 36 Fragen (in deutscher Sprache hier) anschaut, die zum Verlieben führen sollen. Angeblich (eine Studie soll das bestätigt haben) soll diese Methode sehr erfolgreich sein. Ich persönlich bevorzuge dann doch die Methode aus Strategem Nr. 36…..

In diesem Sinne wünsche ich Euch und Ihnen einen ehrlichen Abend mit guten Fragen, die – wo gewünscht – auch verbinden können.

35

Die 35 hat mir nur wenig über sich verraten. Sie bleibt weitestgehend ein Geheimnis – zumindest für den Moment.

Es gibt Aufgaben, die man erst dann übernehmen darf, wenn man das stolze Alter von 35 Jahren erreicht hat – das Ministerpräsidentenamt in Baden-Württemberg zum Beispiel, aber auch (und das ist vielleicht bekannter) das Amt des US-amerikanischen Präsidenten.

Politiker wollen gemeinhin Brücken bauen – im übertragenen Sinne, aber auch tatsächlich. Boris Johnson scheint Brückenpläne zu lieben, wobei die meisten Projekte wohl eher zu teuer und damit im Hinblick auf ihre Realisierung unwahrscheinlich sind. Aber immerhin: im Großraum London führen 35 Brücken über die Themse. Nicht schlecht, oder?

Nicht die Themse, sondern die Südsee spielt im Buch von Kästner „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“ eine Rolle. Ein 35. Mai? Ja. In dem Buch gibt es ihn und das Gute ist, an einem 35. Mai kann einfach alles passieren….

Mit Rollschuhen und Spazierstock in die Südsee? Dafür bin ich irgendwie schon zu alt. Ich erkunde dann lieber zu Fuß (und definitiv ohne Rollschuhe!) den Posthornweg, einen 35,8 km langen Rundweg rund um die Stadt Langenfeld, gar nicht weit von hier entfernt. Wenn es irgendwann wieder etwas trockener, wärmer und länger hell ist, werde ich zumindest einen Teil des Weges ausprobieren. Das sind die kleinen Träume des Jahres 2022.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen schönen Abend, an dem alles möglich ist.

34

Die 34. Eine Zahl, zu der mir erst einmal nichts einfiel. Aber dann.

Ich mag ja die Werke von Dürer. Umso spannender finde ich es, dass Dürer in einem seiner Werke, nämlich dem Kupferstich Melencolia I, ein magisches Quadrat, das immer wieder die Zahl 34 ergibt, eingefügt hat. Auf dieses magische Quadrat hätte ich gar nicht geachtet und noch weniger darauf, dass es mit der „34“ zu tun hat. Aufgrund dieses Quadrats kann man wohl davon ausgehen, dass Dürer sich mit einem Buch von Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim beschäftigt hat. Er war also an ziemlich vielen Themen interessiert (nicht, dass mich das überraschen würde).
Ob Dürer sich auch für Siebenecke interessiert hat? Und ob man damals schon wußte, dass die 34 auch eine „Polygonalzahl“ ist? Mit 34 Steinen läßt sich nämlich ein regelmäßiges Siebeneck legen…..

Es übersteigt irgendwie meine Vorstellungskraft und es ist zu spät am Abend, um länger über Siebenecke und magische Quadrate nachzudenken. Was ich aber ebenfalls spannend fand: Oscar Wilde lebte zu den Zeiten seiner Berühmtheit in einem Haus mit der Hausnummer 34, nämlich 34 Tite Street, Chelsea in London. Ich mag seine Werke sehr und ich finde es schön, dass ich ihn hier an dieser Stelle einbringen kann.
Und auch die Beatles sind mit einer Hausnummer 34 in London „verbunden“, nämlich mit 34 Montagu Square….

Um das Wohnen geht es – irgendwie – auch in dem Buch mit dem Titel 34 Meter über dem Meer. Zwei völlig unterschiedliche Menschen treffen wegen einer Annonce aufeinander. Viel mehr habe ich – trotz Blick in die Leseprobe (ich bin ja neugierig) – nicht herausgefunden. Das ist ein bißchen wenig, um mich wirklich zu begeistern. Aber schön, dass es einen Buchtitel mit der 34 gibt.

Immerhin 34 Kapitel hat das Buch „Urmel aus dem Eis“ von Max Kruse. Dummerweise beginnt das letzte Kapitel damit, dass Wutz (das weibliche Hausschwein) vergessen hat, Kaffee zu kochen. Hoffen wir, dass der Kaffee noch vor Ende des Kapitels fertig wird, sonst nimmt die Geschichte vielleicht kein gutes Ende. Urmel und Wutz sind jedenfalls treue Begleiter aus der Zeit meiner Kindheit. Es ist daher besonders schön, dass ich ein solches Buch habe. ich blättere immer wieder gerne darin (wie auch in vielen anderen Büchern).

Kaffee ist übrigens kein unwichtiges Stichwort. Die 34 steht nämlich auch für die internationale Vorwahl nach Spanien. Ich erinnere mich noch sehr gut, dass der „deutsche“ Kaffee für Menschen aus Spanien fast immer viel zu schwach war. Ob der Kaffee von Wutz da gelobt werden würde? Aber so spät am Abend sollte man vielleicht ohnehin keinen Kaffee trinken.

Daher wünsche ich Euch und Ihnen jetzt einen schönen Abend und später ein gutes Einschlafen.

33

Das Auseinanderfallen von Datum und Zahl fühlt sich immer noch merkwürdig an. Ob es so bleibt oder ob irgendwann eine Art von „Gewöhnung“ eintritt? Vielleicht schon deshalb nicht, weil ja jeden Tag (oder besser Abend) eine neue Zahl auf der Blogbühne erscheint.

Beginnen möchte ich mit „dunklen“ Zeiten. 33 Fragen enthielt die bayerische Hexeninstruktion von 1590, mit der man damals herausfinden wollte, ob eine Frau eine Hexe war. Die 33 Fragen selbst habe ich nicht gefunden, aber die Zahl habe ich in einem wissenschaftlichen Dokument gefunden (Seite 20). Ein trauriges Kapitel für diese Zahl.
Das Jahr 1933 war für viele Schriftsteller ebenfalls dunkel. Uwe Wittstock greift dieses Thema in seinem Buch „Februar 1933“ auf und schildert in Beiträgen über die Zeit von Ende Januar 1933 bis Mitte März 1933, wie sich die Welt innerhalb kürzester Zeit dramatisch verändert. Ich habe bisher nur in die Leseprobe geschaut – aber das Buch gehört auf jeden Fall auf meine persönliche Leseliste!
Dazu paßt übrigens auch die Geschichte der Gruppe 33, die 1933 in Basel gegründet wurde.

In dunklen oder schwierigen Zeiten brauchen Menschen besonders viel Mut. Deshalb finde ich den Gedanken schön, dass jemand ein Buch mit dem Titel „33 Mutausbrüche“ geschrieben hat. Für mich persönlich paßt es inhaltlich nicht so sehr, dass es bei den Mutausbrüchen um „mehr Glauben im Alltag“ geht. Ich fände 33 Mutausbrüche im Alltag schöner. Aber der Gedanke an sich ist sehr schön.

Und wenn das mit dem Mut nicht klappt, dann vielleicht wenigstens 33 Schutzengel? Auch das gibt es als Buch – wobei die 33 Schutzengel (jeder hat seinen eigenen Bereich) nicht nur für große Notlagen, sondern durchaus auch für die kleinen Nöte des Alltags einsetzbar sind – es gibt den Engel der Einsamkeit (Nr. 15 – das könnte meiner sein), den Kein-Netz-Engel Nr. 23 (den brauche ich hoffentlich nicht) und (in der aktuellen Zeit vielleicht nicht ganz unpassend) mit Nr. 30 auch den Engel der Erschöpfung. Es ist ein schönes Buch mit einer reizenden Engelschar.

Die Engel wiederum führen mich gedanklich geradewegs zum Friedhof Hamburg Ohlsdorf. Dort gibt es nämlich einige besondere Skulpturen von Friedhofsengeln, die man mit einem Spaziergang erkunden kann. Um auf dem Friedhof Ohlsdorf einige wirklich wichtige Orte zu entdecken, ist das Buch „DenkMal Friedhof Ohlsdorf – 33 Stätten der Erinnerung und Mahnung“ ein guter Begleiter. Ich habe meine erste Erkundung Anfang Juni 2018 leider ohne diese Begleitung unternommen. Es ist ein schöner Ort, den ich gerne noch einmal in Ruhe und mit Buchbegleitung erkunden möchte.

Vom Friedhof Ohlsdorf bin ich damals zu Fuß zurück in Richtung Innenstadt gelaufen (und glücklicherweise bei einer netten Konditorei „gestrandet“). Mein Weg führte auch über die eine oder andere Brücke. Das führt mich zur 33-Bogen-Brücke, die man in Isfahan findet. Eine wunderschöne Brücke – auch wenn ich sie nur auf Bildern bewundern kann.

Sprachen können Brücken zwischen Menschen sein. Für manche Sprache muß man aber erst ein anderes Alphabet lernen. Das kyrillische Alphabet bietet mit 33 Buchstaben besonders viele Lernanreize. Ich erinnere mich gerne an meinen Russischkurs in Belgien, in dem ich tatsächlich diese Grundlage gelernt habe (nur leider später nicht mehr vertiefen konnte).

Dante wiederum ist der „Vater“ der italienischen Sprache. Ob Dante eine Brücke bevorzugt hätte, statt zusammen mit Virgil mit einem Boot den Fluß Styx zu überqueren? Oder hätte er dann etwa weniger als 33 Gesänge pro „Buch“ geschrieben? Oder mehr? Die 33 ist in der „Göttlichen Komödie“ jedenfalls eine wichtige Zahl. Und das Werk ist natürlich lesenswert (ich „hänge“ noch im ersten Buch, aber es lohnt sich – wobei es hilfreich ist, eine Ausgabe mit Anmerkungen zu lesen ….).

Ich möchte Dante (und natürlich auch Euch und Ihnen) ein schönes Lied mit auf den Weg geben, dass – so ein Zufall – die Nr. 33 trägt. Ich habe es in der deutschsprachigen Version vor vielen Jahren im Kirchengesangbuch gefunden und immer geliebt. Und genau an dieser Stelle paßt es hervorragend – einfach, weil ich es so schön finde!

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen klangvollen Abend!

32

Die 32. Damit habe ich die erste Zahl erreicht, die nicht mit dem aktuellen Datum übereinstimmt. Das ist schon ein komisches Gefühl. Witzig war heute, dass ich zufällig zwei Tweets mit Links zur 32 gefunden habe, die gerade heute veröffentlich wurden. Es hätte keinen besseren Zeitpunkt geben können, oder?

32 Karten hat ein „normales“ Kartenspiel, ein sogenanntes „Skatblatt“. Es ist zumindest das Kartenspiel, das wir für Spiele und auch auf Reisen meistens griffbereit hatten. Mit 32 Figuren spielt man auch Schach – jeder Spieler/jede Spielerin mit 16 Figuren (wobei die Zahl der Figuren auf dem Schachbrett oft schnell abnimmt …..).

Und wenn man ständig verliert? Das kann schon sehr schmerzhaft sein. Aber nicht so schmerzhaft wie Zahnschmerzen. Denn: 32 Zähne hat der Mensch (und hoffentlich keine Löcher….).

Aber: Löcher und 32, da gibt es eine enge Verbindung. Es gibt nämlich das System 32. Nach diesem System werden bei zerlegbaren Möbeln die Reihenlochbohrungen im Abstand von jeweils 32 mm angefertigt.

Und wenn es trotzdem nicht paßt? Dann hilft vielleicht ein Gläschen Likör oder Korn mit 32%? Ja, auch keine Lösung. Aber das Zusammenbauen von Möbeln kann schon herausfordernd und belastend sein.

A propos belastend: „Es gibt einen Ausweg gegen derart seelische Belastung: natürlich das Theater“ twitterte heute Vormittag das Staatstheater Nürnberg. Ja, finde ich auch und natürlich wollte ich nachlesen, was es mit diesem „Satz für Nürnberg“ auf sich hat. Was ich fand? Einen kurzen Beitrag des „Haustronauten“ (schöne Bezeichnung, oder? Philipp Löhle mit – ja, genau – der Zahl #32. Wer möchte kann diesen kleinen schönen Beitrag hier nachlesen.

Ob sich wohl Menschen im Theater kennenlernen? Nein, ich frage nicht für mich (definitiv nicht!). Aber es gibt ein Buch über genau dieses Thema (das jedoch thematisch für mich nicht paßt): Frank Berzbach hat Geschichten über das Kennenlernen von Paaren gesammelt. „Die Schönheit der Begegnung: 32 Variationen über die Liebe“ hat er sein Buch genannt. Mich würden dann eher die „32 Pfade der Weisheit“ interessieren, die es in der jüdischen Kabbala geben soll.

Ob wir weise an Zukunftsfragen herangehen? Spannende Frage, oder? Deshalb möchte ich den heutigen Beitrag mit einem Hinweis auf die noch bis Ende März beziehungsweise Anfang April laufende Veranstaltung Futur 21 hinweisen, an der sich 32 Künstler:innen (siehe Tweet von heute) beteiligen. Ein schöner Anlaß, um über wichtige Themen und Fragen nachzudenken.

Ich wünsche Euch und Ihnen schönen Abend mit fiktionalen Figuren, die uns allen (soweit vorhanden) Stress und Sorgen abnehmen (danke für diesen Satz an das Staatstheater Nürnberg!).

31

Der letzte Tag an dem das Datum und die Zahl „übereinstimmen“. Ja, manche Monate haben 31 Tage – wenig überraschend, oder?

Aus dem französischen Spiel „Trente et un“ oder „Trente un“, bei dem man bis 31 zählte, entwickelte sich das Spiel „17 und 4“, bei dem man nur bis 21 zählt. Oder doch andersherum? Im Internet widerspricht man sich in dieser Frage. Französischsprachige Quellen zeigen nach Deutschland, deutschsprachige Quellen nach Frankreich. Unstrittig ist jedoch, dass es beide Spiele gibt und dass man im einen Spiel bis 31 und im anderen Spiel bis 21 zählt.

Verräterisch, oder? Als „31er“ wird in manchen Kreisen jemand bezeichnet, der andere verraten hat. Warum das so ist, das wird hier erklärt (mir war sowohl der Begriff als auch die Begründung völlig unbekannt).

In der Nacht vom 31. Oktober auf den 01. November findet Halloween statt. Was einst für die Menschen ein wichtiges jahreszeitliches Ritual war, ist heute eher ein Partyevent – das von manchen Sendern sogar zu 31 Nächten aufgebläht wird. Möchte irgendjemand wirklich 31 Tage (oder Nächte) lang Halloween-Filme sehen?

Dann vielleicht lieber ein Buch über 31 Musikstücke? Gibt es nicht? Doch, gibt es. Nick Hornby hat nämlich das Buch „31 Songs“ geschrieben. Kein Buch für mich – denn warum sollte ich lesen, warum bestimmte Songs (die ich im Zweifel nicht einmal kenne) für jemanden, den ich nicht kenne, wichtig sind. Aber zugegeben: die Idee an sich finde ich gut!

Für mich dann bitte ein anderes Buch und einen Cocktail Thé N. 31 – der klingt nämlich wirklich gut! Vielleicht sollte ich den Cocktail ja bei der Lektüre eines Ausflugs- und Wanderführers durch meine Region genießen – nicht weit von meiner „Haustür“ gibt es nämlich das 31 Hektar große Naturschutzgebiet Steinbruch Schlupkothen. Vor einigen Jahren war ich dort einmal Brombeeren pflücken. Es ist lange her und vor allem kulinarisch eine schöne Erinnerung (ich denke an Brombeerlikör, Brombeergelee und Kuchen mit Brombeeren)…

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen dornen- beziehungweise stachelfreien genußvollen Abend.

30

Manche Monate haben 30 Tage (und manche auch nicht) – das sind die Besonderheiten unseres Kalenders.
30 Minuten sind eine halbe Stunde – beides wird relativ oft gebraucht.

Die 30 ist aber auch für manche Spiele von Bedeutung – beim Sternhalma spielen zwei Menschen gegeneinander, jeder mit 15 Spielfiguren. Insgesamt 30 Spielfiguren sind dann auf dem Spielbrett – ziemlich viel für so ein Spielbrett. Meine Mutter hat leidenschaftlich gerne und ziemlich gut Halma gespielt. Allerdings habe ich mir irgendwann (nachdem ich anfangs immer verloren habe) ihre Spielzüge abgeschaut und meine Spielzüge ähnlich gestaltet. Wir standen uns dann gegenseitig im Weg, was schon ein bißchen lustig war – Stau auf dem Halmafeld….. Das letzte Halmaspiel ist lange her, sehr lange.

Auch Backgammon (ein übrigens sehr altes Brettspiel) wird mit insgesamt 30 Steinen gespielt – 15 weißen und 15 schwarzen Steinen. Ich habe es früher mal online gegen den Computer gespielt, weil ich wissen wollte, wie man das Spiel spielt. Ein schönes Spiel, wie ich finde.

Wer beim Spielen Hunger bekommt – die 30 spielt tatsächlich im Buch „Snow Crash“ im Zusammenhang mit der Auslieferung von Pizzas eine Rolle. Hiro, die Hauptperson des Buches, ist nämlich nicht nur Hacker, sondern (zumindest zu Beginn des Buches) auch Pizzaauslieferfahrer, im Buch konkret als „Deliverator“ bezeichnet. Jede Pizza muß innerhalb von 30 Minuten ausgeliefert werden, sonst gibt es „Ärger“ und zwar so richtig (gerüchteweise soll das sogar lebensgefährlich sein…..). Dass das nicht immer so einfach ist, ist klar und eine besonders schwierige Auslieferung gelingt nur, weil jemand anderes – nämlich die Kurierfahrerin Y.T. diese Lieferung „übernimmt“.

Spielen und Essen sind sicher gut, aber etwas Bewegung sollte dann auch noch sein. Glücklicherweise gibt es im Hirschbachtal (nur circa 40 km von Nürnberg entfernt) einen Wanderweg, der an 30 Höhlen vorbeiführt. Einerseits spektakulär (hier mit Bildern), andererseits……

In schlimmen Zeiten können Höhlen natürlich auch Schutzräume und Verstecke für die Bevölkerung sein. Gerade im 30jährigen Krieg haben sich Menschen immer wieder in Höhlen versteckt. Ob das hier auch so war? Vielleicht. Interessant ist in dem Zusammenhang jedenfalls, dass es zu einem solchen Thema eine Jugendbuchtrilogie mit dem Titel „Die Höhlenkinder“ gibt.

Lieber keine Höhlenwanderung, auch kein Höhlenbesuch, sondern ein schöner langer Spaziergang und dann ein gutes Buch. Natürlich gibt es nicht nur „Snow Crash“, sondern auch ein Buch, um über den eigenen Umgang mit anderen Menschen nachzudenken. „Dreissig Tage“ heißt der Roman von Annelies Verbeke – dreißig Tage, in denen wir als Leserinnen und Leser das neue Dorfleben von Alphonse verfolgen können. Aber nicht alles ist gut.

Ob die Dorfbewohner empathisch sind? Spannende Frage, oder? Es gibt wohl 30 Eigenschaften, über die empathische Menschen verfügen. Ob das stimmt? Ich weiß es nicht. Das Irritierende ist, dass ich manche der dort aufgeführten Eigenschaft als positiv wahrnehme (Zuhören, Neugier, Bedürfnis nach Einsamkeit), andererseits gibt es auf dieser Liste Eigenschaften, die für mich nicht positiv sind (und die meines Erachtens bei mir auch nicht vorliegen). Das kann natürlich zum einen heißen, dass ich im Sinne der Liste nicht empathisch bin (was als „Ergebnis“ definitiv in Ordnung wäre) oder dass die Liste ein verzerrtes Bild von Empathie zeichnet. Spannend und gleichzeitig schwierig.

Aber wie auch immer: ich wünsche Euch und Ihnen einen fröhlichen und angstfreien Abend, mit dem guten Gefühl gehört und positiv wahrgenommen zu werden.

29

Ein Sonnenjahr besteht aus 365 Tagen, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Wir zählen in den meisten Jahren aber „nur“ 365 Tage. Um den Unterschied zwischen „unserem Jahr“ und dem Sonnenjahr auszugleichen, fügen wir alle 4 Jahre (mit Ausnahme der sogenannten Jahrhundertregel, von der es aber wieder eine Ausnahme gibt) im Februar einen Tag ein – den 29. Februar. Ein guter Start für die 29, oder? Mir war natürlich das Konzept der Schaltjahre an sich bekannt, aber mit dem Hintergrund habe ich mich vorher nicht beschäftigt (und auch nicht mit den Ausnahmen von der Regel….). Die 29 spielt damit für unseren Kalender eine wichtige zeitausgleichende Rolle.

Ein Mondmonat besteht durchschnittlich aus 29,5 Tagen. Auf Mondmonaten beruhende Kalender haben daher durchaus ihre „Besonderheiten“. Noch komplexer ist es natürlich, wenn eine Kultur den Sonnen- und den Mondkalender verbindet – in einem „Lunisolarkalender“ (nein, ich möchte das jetzt nicht erklären – aber ich finde das sehr spannend).

Die 29 hat nicht nur mit dem Mond zu tun, sondern auch mit einem dunklen Aspekt der Geschichte. Es gab nämlich in der Zeit von 1486 bis zum Ende des 17. Jahrhunderts 29 Auflagen des Hexenhammers. Mit diesem „Werk“ wurde die Hexenverfolgung begründet und vor allem legitimiert, was für viele Frauen (und natürlich auch deren Familien) zu großem Leid geführt hat. Falls sich jemand damit beschäftigen möchte, das „Werk“ ist beim Projekt Gutenberg zu finden. Ich bin in einer sehr interessanten Präsentation auf dieses Thema (und die Zahl 29) gestoßen.

Eine Flucht war den meisten der betroffenen Frauen damals nicht möglich. Das sah 1962 in Berlin anders aus. Damals erlaubte der von einer kleinen Gruppe gebaute Tunnel 29 einigen Menschen die Flucht. Es ist immer wieder beeindruckend, welche Anstrengungen Menschen auf sich nehmen, um fliehen zu können. Umso besser, dass die Geschichte des Tunnels im Internet gut dokumentiert ist.

Aber wohin? Etwa in den Ort Twentynine Palms? Ja, den gibt es wirklich (ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht selber nachgelesen hätte). Und passend zu diesem Ort und im Umfeld des Ortes spielend gibt es auch einen Film mit dem Titel „Twentynine Palms“ (ab 18), der noch bis Ende Februar bei Arte zu sehen ist….. (so ein Zufall). Ich bin noch unentschlossen, ob ich ihn mir ansehe. Ich habe mittlerweile so viele tolle Dinge gefunden, dass ich echt aufpassen muß, womit ich mich so beschäftige……

Die 29 ist aber auch spirituell ein wichtiger Ort. Es gibt in Indien eine Religionsgemeinschaft, die für sich 29 Prinzipien aufgestellt hat und sich nach dem Wort für 29 (Bishnoi) nennt. Eine vollständige Aufstellung dieser Prinzipien habe ich vor allem im französischsprachigen Internet gefunden, eine kurze Fassung (ohne Erläuterungen) in deutscher Sprache habe ich jedoch auch gefunden. Es gibt durchaus Punkte in den Prinzipien, die mich ansprechen – zum Beispiel auf die eigenen Worte zu achten (9), sich nicht an unsinnigen Diskussionen zu beteiligen (15), selber kochen (21) – wobei es für mich eher darum geht, möglichst keine „Fertiggerichte“ zu verwenden und Nachsicht, Mitgefühl und Verzicht auf negative Bewertung beim Umgang mit Menschen (10, 11 und 13). Ja, das ist manchmal schwierig – aber ich glaube, dass ein freundlicher Umgang miteinander gerade in der aktuellen Zeit sehr wichtig ist.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen ein schönen Abend mit gutem selbstgekochtem Essen in einer freundlichen und nachsichtigen Umgebung.

28

In drei von vier Jahren gibt es einen Monat, der „nur“ 28 Tage hat.

28 Steine hat ein Dominospiel – ich selber besitze auch ein solches Spiel, auch wenn es lange her ist, dass ich es gespielt habe. Ich fand immer die „Aufstellungen“ von Dominosteinen interessant, bei denen das „Antippen“ eines Steines dazu führt, dass alle Steine in einer langen Reihe umfallen.

Mit Steinen kann man aber auch Mauern bauen und Mauern sind nicht immer gut. Gerade in Deutschland ist das vielen Menschen immer noch bewußt. 28 Jahre stand die Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland und ich fand den Grenzübertritt jedesmal bedrückend. Auch wenn ich in meinem Leben mehr Jahre ohne als mit der Mauer verbracht habe, so gehört sie zur Geschichte meines Lebens (und vor allem zum Leben meiner Familienangehörigen) doch dazu.

Viel dramatischer (und auch wichtiger) ist die Geschichte, die David Safier in seinem Buch „28 Tage lang“ erzählt. Ich habe das Buch noch nicht gelesen – es ist eines der Fundstücke meiner Recherchen. Gerade jetzt, wo immer weniger Zeitzeugen leben, finde ich es wichtig, dass wir solche Bücher lesen (Maus von Art Spiegelman möchte ich auch empfehlen – auch wenn das nichts mit der Zahl 28 zu tun hat!).

Zurück in die Gegenwart…. Ob man die deutsche Mauer vom All aus sehen konnte? Man konnte zumindest lange (ich weiß nicht, ob das immer noch so ist) aufgrund des unterschiedlichen Lichts vom All aus einen Unterschied zwischen Berlin-Ost und Berlin-West sehen. Was das mit der 28 zu tun hat? Das wunderschöne Buch „Urmel fliegt ins All“ von Max Kruse hat 28 Kapitel und ich habe mich gefragt, ob das Urmel (bei einem Flug vor 1989) die Mauer hätte sehen können. So kommt ein Gedanke zum anderen …..

Doch auch auf der Erde kann man „nett“ reisen. Chaucer erzählt in den Canterbury Tales eine nette Geschichte von 28 Wallfahrern, denen er (und der Wirt des Wirtshauses) sich anschließen, um eine Wallfahrt nach Canterbury zu machen und dort das Grab des heiligen Thomas Becket zu besuchen. Bedingung der gemeinsamen Reise ist, dass jeder Reisende unterwegs Geschichten erzählt (die in den Canterbury Tales natürlich festgehalten sind). Eine schöne Geschichte, oder?

Dass der Wirt bei den Canterbury Tales nicht ganz „uneigennützig“ handelt, passt wiederum gut zu dem Buch „Vergeude keine Krise! 28 rebellische Ideen für Führung, Selbstmanagement und die Zukunft der Arbeit“ von Anja Förster und Peter Kreuz. Ob der Wirt (über eine Art gedankliche Zeitreise) dieses Buch „gelesen“ hatte bevor er auf die Reise mit den Wallfahrern aufbrach?

Ich wünsche Euch und Ihnen einen Abend mit rebellischen Gedankenreisen und guten Geschichten.

27

Noch ist es relativ einfach. Ich muß nur auf das Datum schauen und weiß, welche Zahl gerade „dran“ ist. In wenigen Tagen wird sich das ändern….. Aber jetzt erst einmal zur 27.

Es gibt 27 Basisemotionen. Im verlinkten Beitrag sind sie alphabethisch aufgelistet. Es ist gut, dass sie „so“ sortiert sind, ein „Ranking“ wäre irritierend, da sie doch – abhängig von der jeweiligen konkreten Situation – durchaus gleichwertig auftauchen können. Mit den meisten der genannten Basisemotionen kann ich persönlich etwas verbinden. Es ist schon ein Unterschied, ob man eine Basisemotion bei anderen Menschen sehen oder wahrnehmen kann oder ob man sie aus eigenem Erleben kennt. Langeweile ist zum Beispiel etwas, das mir sehr fremd ist – mir fällt es, wenn ich das bei anderen Menschen lese oder wahrnehme oft schwer, darauf zu reagieren.

Bei Glück und Freude denke ich an den „kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint-Exupéry. Dieses schöne Buch besteht nämlich aus 27 Kapiteln und in diesen 27 Kapiteln stecken schöne Geschichten und natürlich auch schöne Sätze. Manche davon sind sehr bekannt geworden. Aber unabhängig von konkreten Textstellen geht es in diesem Buch um das freundliche und wohlwollende Interesse gegenüber anderen Wesen – eben nicht beschränkt auf andere Menschen, um Freundschaft, um Verbindung und um Verantwortung. Es sind schöne Geschichten, manche zu schön. Und doch möchte ich dieses Büchlein und die Erinnerung an die Lektüre nicht missen.

1943 hat Antoine de Saint-Exupéry diesen Text geschrieben, bereits 1944 ist er verstorben. Ebenfalls bereits verstorben – allerdings viel jünger – sind die Mitglieder des Club 27. Mitglieder dieses Clubs sind nämlich (eher unfreiwillig) die Musiker, Schauspieler und Künstler, die im Alter von 27 Jahren verstorben sind und das sind erstaunlicherweise ziemlich viele.

Lieber 27 Freunde? Es gibt jedenfalls einen Verlag mit dem Namen 27 Amigos, wer weiß welche Geschichte hinter dem Namen steckt…..

Oder eher 27 Kleider? Darum geht es nämlich in dem Film 27 Dresses.

Wenn man bedenkt, wieviele Dinge man heute für solche Feiern „auffährt“ – zum Beispiel an Essen und an Kleidung – dann macht einen ein Blick in die Geschichte doch wieder etwas demütig. Damals mußten Stoffe und auch Lebensmittel zum Teil über weite Strecken transportiert werden. Zusammenschlüsse wie die Hanse erlaubten einen relativ „problemlosen“ Fernhandel. Heute gibt es in Deutschland noch 27 Hansestädte – eine beachtliche Zahl, auch wenn es im Mittelalter natürlich viel mehr Städte waren. Spannend ist ja auch die Frage, ob man die Hanse als eine Art Vorläufer für die aktuell 27 Staaten der EU sehen kann. Ich finde diesen Gedanken schön.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen schönen Abend mit schönen Gedanken!