190

Die 190.
In Bewegung. So könnte man es zumindest sehen.

Da ist der Oldtimer Mercedes 190 SL, der von 1955 bis Anfang 1963 gefertigt wurde. Auch danach gab es noch einige Autos mit der Ziffer 190, man kann dies hier und hier nachlesen.

Autos brauchen – irgendwie – Straßen. Wie passend, dass da gleich mehrere Straßen in Frage kommen.
Der California State Route 190 durchquert den berühmten Death Valley National Park. Mehr über diese Strasse und ihre Geschichte kann man hier nachlesen. Die historische Grundlage dieses Weg läßt sich bis in die Zeit um 1849/1850 zurückverfolgen. Das finde ich schon ziemlich erstaunlich.
Aus einer ähnlichen Zeit – nämlich 1854 – stammt die Strecke der deutschen B 190.
Älter ist die österreichische L 190, die auch als Arlbergstrasse oder Vorarlberger Strasse bezeichnet wird. Sie entstand bereits in der Zeit zwischen 1768 und 1771, seit 1824 ermöglicht sie den durchgehenden Strassenverkehr zwischen Tirol lund Vorarlberg.

Auch die Hanse hat viel in Bewegung gebracht – vielleicht würde man sie heute als „Bewegung“ bezeichnen. Auch heute gibt es die Hanse noch – mit zumindest 190 Mitgliedsstädten, die das kulturelle Erbe der Hanse und des Hansenetzwerks (wieder so ein „modischer“ Begriff) bewahren. Eine faszinierende Geschichte, weil einige der der Mitgliedsstädte durchaus überraschend sind….

Den Geist bewegen (also die „grauen Zellen“)? Das könnte man – zum Beispiel – mit den 190 Labyrinthen für Erwachsene (und schlaue Kinder). Das kann durchaus eine nette Herausforderung sein. Ich erinnere mich noch gerne an meine ersten Sudokus (damals aus den Niederlanden mitgebracht) oder an die Logikrätsel in englischer Sprache.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit vielen schönen Überraschungen.

189

Die 189.
Hoch hinaus – in der Natur, in der Kunst und auch sonst.

In nur 189 Tagen hat Nirmal Purja alle vierzehn Achttausender bestiegen. Eine für mich nicht einmal ansatzweise vorstellbare Leistung (die mich persönlich auch gar nicht reizen würde) in einer unfassbar kurzen Zeitspanne. Hoch hinaus – mit Erfolg!

In der Kunst hoch hinaus trifft auf die sogenannten „Harzer Roller“ zu – der außergewöhnliche Gesang machte die Kanarienvögel weltberühmt. Im Buch 189 wird die Geschichte der Reise eines solchen Kanarienvogels in einer Art „Bilderbuch“ erzählt.

Relativ hoch hinaus muß man überraschenderweise auch in Blankenese, wenn man von der Elbe zur S-Bahn-Haltestelle Blankenese und damit zur Haltestelle der Linie 189 will.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend voller wunderbarer Höhepunkte.

188

Die 188.
Manchmal gibt es Zahlen, bei denen die Funde thematisch „zusammenpassen“. Bei der 188 ist es das ein bißchen der Fall – Krieg und Frieden paßt hier als Oberbegriff.

U 188 gehört zum Krieg, genauso wie der Bericht des Matrosen Anton Staller über das Leben in (oder sagt man auf?) diesem U-Boot. Gerade weil es nur wenige Berichte dieser Art gibt, ist das ein wichtiges Buch – auch weil es wohl auch die Ängste und Zweifel der Besatzungsmitglieder anspricht.

Eine fiktive Geschichte über den kalten Krieg? Ein Mann, der am Bau eines 188 Meter langen Tunnels unter Berlin beteiligt war, wird ermordet. Warum? Und was hat sein Tod mit dem damaligen Bau des Fluchttunnels zu tun? Im Roman 188 Meter unter Berlin wird diese Geschichte erzählt.

Dazu paßt wiederum gut, dass das Kursbuch Kalter Frieden die Nummer 188 trägt.

Im Jahr 188 wurde übrigens der (spätere) Kaiser Caracalla geboren – nicht unbedingt ein Mensch des Friedens….

Aber doch, es gab auch einen Frieden – im Jahr 188 vor Christus gab es nämlich den Frieden von Apameia, der zum Aufstieg Roms als bedeutende Macht am Mittelmeer führte. Den Inhalt des Vertrages kann man hier (in Ziffer 38) nachlesen.

Was zum Thema Frieden paßt? Bachs Kantate „Ich habe meine Zuversicht“ BWV 188.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend voller Zuversicht.

187

Die 187.
Sie schließt thematisch nahtlos an die 186 an. Wirklich.

One-eight-seven beziehungsweise „section one-eight-seven“ ist ein Verweis auf das kalifornische Strafgesetzbuch (California Penal Code) – dort ist Mord geregelt und deswegen wird diese Bezeichnung auch als Slangbegriff für Mord verstanden.
Wenig erstaunlich ist, dass es einen Film mit dem Namen 187 – Eine tödliche Zahl gibt, der mit genau dieser Anspielung arbeitet. Den Trailer zu diesem Film kann man hier sehen.

Der sogenannte Blackout-Ripper Gordon Cummins schlug in London in einer Wohnung mit der Adresse 187 Sussex Gardens zu. Sein Opfer hier war Doris Jouannet. Eine relativ ausführliche Version der gesamten „Geschichte“ (es war nicht sein einziger Mord) findet man hier (sehr interessant übrigens!).

Was es auch noch gibt: eine Gangsta-Rap-Band mit dem Namen 187 Strassenbande. Passt thematisch, oder?

Etwas weniger „böse“ sind vermutlich die 187 Anekdoten von berühmten Ärzten – wobei ich mich ja durchaus frage, welche Chance Patientinnen und Patienten in vergangenen Zeiten hatten, eine ärztliche Behandlung zu überleben (wobei ich gar nicht mal an Fehler oder falsche Behandlungen denke, sondern eher an das zu bestimmten Zeiten einfach noch nicht vorhandene Wissen).

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen gesunden Abend mit guten Erinnerungen.

186

Die 186.
Kurz und irgendwie blutig.

Fangen wir mit Pertinax an. Im Jahr 186 wäre er beinahe auf britannischem Boden gestorben. Und zwar nicht „einfach so“. Britannien war damals ein unruhiger Ort – selbst die römischen Truppen waren unzufrieden und so kam es wohl zu Aufständen. Eine Legion griff seinen Leibwächter an, er selbst entging nur knapp dem Tod (eine Quelle spricht von einem Mordversuch, eine andere, dass man ihn für tot hielt und liegenließ). Egal wie – er überlebte und spielte dann noch eine durchaus wichtige Rolle in der römischen Geschichte aber auch in der Literatur.

Weniger Glück hatten die Kunden von Sweeny Todd. Sweeny Todd hatte sein Friseurgeschäft in der Fleet Street 186. 150 Kunden könnten dort ihr Leben gelassen haben….. Eine spannende Geschichte, zu der ich gerade auch ein Buch lese (mal sehen, ob ich demnächst mehr weiß).

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen lebensfrohen und ungefährlichen Abend.

185

Die 185.
Eine Zahl, die überraschenderweise mit einem Thema zu tun hat, das in meinem Leben nie eine Rolle gespielt hat – Verliebtheit und Liebe.

Da gibt es zum einen ein Buch, das 185 Denkanstöße, Fragen und Fakten für Verliebte liefert. Ich habe keine Ahnung, ob diese 185 Denkanstöße in irgendeiner Art und Weise hilfreich sein können (es ist schließlich so gar nicht mein Thema!). Vielleicht ist es auch nur die „übliche Ratgeberliteratur“.

Spannender fand ich das Buch The Lover’s Dictionary: A Love Story in 185 Definitions. Kann man eine Liebesgeschichte als „Wörterbuch“ erzählen? Es ist tatsächlich ein Wörterbuch und unter Wörtern wie „aberrant“, „abstain“ und „acronym“ wird fortlaufend eine Geschichte erzählt. Die Idee ist hochinteressant (und bei jedem anderen Thema würde ich nicht lange zögern) und jedenfalls sehr kreativ. Gut, dass ich mir die ersten Seiten anschauen konnte.

Aber wenigstens zwei Dinge gibt es, die ich zusätzlich noch gefunden habe – einmal die Dauer der Bundesgartenschau in Koblenz – 185 Tage von Mitte April bis Mitte Oktober. Ich war damals (mit meiner Mutter) in Koblenz – eine schöne Erinnerung! Und thematisch ist das durchaus aktuell, da Wuppertal über eine Bewerbung für eine zukünftige Buga nachdenkt.

Spektakulärer: im Jahr 185 wurde eine Supernova von chinesischen Astronomen beobachtet und beschrieben. Damit ist diese Supernova wohl die älteste beschriebene Supernova der Welt. Folglich trägt sie den Namen Supernova 185.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit guten Gefühlen und spannenden Beobachtungen.

R: „The Tunnel“ (Pilgrimage) von Dorothy Richardson

Schon wieder ist ein Monat vorbei. Und schon wieder habe ich nicht einmal ansatzweise all das gelesen, was ich für die Booklover-Challenge lesen wollte. Aber immerhin habe ich meine „Aufholjagd“ für „Reading Pilgrimage“ fast beendet. Deswegen stellt ich hier auch eines der Bücher aus dem „Pilgrimage-Zyklus“ von Dorothy Richardson vor.

Auf Twitter gibt es den Account „Neglected Books“ – dort werden Bücher vorgestellt, die viele Menschen nicht (noch nicht oder nicht mehr) kennen. Eine schöne Idee und ich lese die Tweets sehr gerne. Seit Anfang des Jahres lesen nunmehr einige Menschen zusammen die 13 Bücher von Dorothy Richardson – jeden Monat ein Buch, in einem Monat zwei. Eine schöne Gelegenheit, diese Bücher auch zu lesen. Allerdings habe ich es im Januar/Februar nicht geschafft, jeweils rechtzeitig fertig zu werden, so daß ich im Mai/Juni eine Art Aufholjagd starten mußte. Jetzt bin ich fast mit Buch Nr. 6 durch, vorstellen möchte ich aber Buch 4 – The Tunnel.

Der Name der Autorin sagte mir vor den Tweets und dem Leseprojekt ehrlich gesagt gar nichts. Interessant ist aber, dass Dorothy Richardson als erste englischsprachige Autorin den Roman in der Erzähltechnik des „stream of consciousness“ veröffentlich hat. Sehr oft wird sonst James Joyce mit dieser Erzähltechnik in Verbindung gebracht, Dorothy Richardson hat aber anscheinend schon vor ihm mit dieser Erzähltechnik gearbeitet.

Jedes Buch erzählt einen gewissen Zeitraum aus dem Leben der Protagonistin Miriam Henderson. Während sie im ersten Buch nach Deutschland aufbricht, um dort an einer Schule zu arbeiten, sie im zweiten Buch in einer Schule in London arbeitet (was ihr nicht ganz so viel Freude bereitet), hat sie im vierten Buch – The Tunnel – die Schulen und den Bereich der „Erziehung“ verlassen. Es ist ein richtiger Umbruch. Sie bezieht ein kleines (und ärmlich klingendes) Zimmer in London bei Mrs Bailey und arbeitet in einer Zahnarztpraxis. Dort kümmert sie sich um viele unterschiedliche Dinge – die Vorbereitung der Behandlungsräume und der benötigten Gegenstände und Materialien, aber auch die Abrechnungen und andere eher administrative Dinge. Wenn man bedenkt, dass das Buch 1919 erschienen ist, dann ist das gleichzeitig ein spannender Einblick in die Zahnmedizin am Anfang des 20. Jahrhunderts als auch in die Berufswelt einer jungen unverheirateten Frau. Gleichzeitig ist es eine wunderbare Schilderung ihrer Tage und Wege in London und der Menschen, die ihr begegnen (das zieht sich auch durch die weiteren Bücher, jedes Buch ist einzigartig!).
Aus der Sicht von Miriam selbst erzählt, hatte ich oft den Eindruck ihr bei ihren Gedanken (zum Beispiel über Einsamkeit und den Umgang mit anderen Menschen) über die Schulter zu blicken, ihr in geringem Abstand beim Lesen zu folgen, ohne ihr jemals wirklich nahe sein zu können. Viele ihrer Gedanken konnte ich gut nachvollziehen, manche Stellen fand ich besonders schön.

Ich bin ehrlich gesagt auf die weiteren 7 Bücher sehr gespannt und sehr dankbar, dass ich dieses spannende Projekt entdeckt habe (auch wenn es mich immer wieder ein bißchen unter Lesezeitdruck setzt).

184

Die 184.

Das Jahr in dem in China der Aufstand der gelben Turbane begann. Es war damals eine unruhige Zeit (in einem Artikel taucht interessanterweise das Wort „Zeitenwende“ auf) – es gab eine Hungersnot, Überschwemmungen und einen glücklosen und dekadenten Kaiser. Das führte zu einem Aufstand. Die Aufständischen trugen gelbe Tücher um ihren Kopf – deshalb die Bezeichnung als „gelbe Turbane“. Mehr dazu hier und hier (II). Und ja, die Themen (Gefahr einer) Hungersnot und Überschwemmungen kommen mir doch sehr zeitlos vor…..

Die Vorstellung in einem Krematorium aufzuwachen, nicht zu wissen, wer man ist und warum man dort ist und sich gerade noch vor der Einäscherung retten zu können, ist schon irgendwie alptraumhaft. Wenn man dann noch eine Narbe und die Nummer 184 auf dem Schädel hat, dann ist das der Stoff für ein altraumhaftes Buch. Nichts für mich, aber toll, dass es einen so prägnanten Buchtitel für die 184 gibt.

Zum Abschluß etwas Schönen, nämlich wieder einmal Bach – Erwünschtes Freudenlich (BWV 184). Schließlich soll es ja keine Alpträume geben!

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen schönen Abend mit guten Träumen.

183

Die 183.
Und schon liegt die Jahreshälfte hinter mir. Hier und auch sonst.
Irgendwo in dem kurzem Moment zwischen gestern (182) und heute (183) liegt sie – die Jahreshälfte und ich habe sie nicht einmal bewußt wahrgenommen.

Die 183 hat mich überrascht.
Es gibt einige Produkte, die die 183 in ihrem Namen führen. Da gibt es zum Beispiel das Klebeband monta 183, den Bleistift Noris 183 und das Sofa Freistil 183. Ich frage mich, warum die 183 so beliebt ist und ich habe bis jetzt noch keine Antwort gefunden. Schade, oder?

Was es auch gibt – den VW Iltis Typ 183, der bis Ende der 1990er Jahre Teil des Fuhrparks der Bundeswehr war. Ich habe den „Iltis“ nie bewußt wahrgenommen….

TAKI 183 war (beziehungsweise ist, da er ja noch lebt) ein Pionier des urbanen Graffiti-Writings. Sein Künstlername setzt sich aus seinem Spitznamen „Taki“ (von Dimitrios) und seiner damaligen Adresse zusammen. Fotos seiner Werke kann man auf seiner Webseite sehen. Ich finde es spannend, dass es vor dem, was ich unter Graffiti verstanden hätte, noch andere Ansätze gab (ja, Bildungslücke…..).

Ein Fund hat mich bei der 183 besonders angesprochen. Es ist das Buch 183 Tage. Es hat mich vor allem thematisch angesprochen, da ich letztlich seit 2018 aus vielen Gründen nach und nach angefangen habe, ein Leben ohne private Interaktionen zu führen. Ja, das ist länger als 183 Tage und es war auch nicht in dem Sinne geplant. Es war in meinem Fall die Konsequenz einer Situation, die einfach nicht gut war. Trotzdem oder gerade deshalb finde ich den Gedanken spannend, bewußt für einen definierten Zeitraum diesen „Rückzug“ zu erleben. Interessant fände ich aber auch die Frage, ob beziehungsweise wie danach eine „Rückkehr“ in das Leben mit Kontakten möglich ist (ich kann dazu nichts sagen, da es bei mir nicht möglich ist).

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit guten Gesprächen und Kontakten.

182

Die 182.
Hoch hinaus und tief hinab. Irgendwie.

Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich in Auckland auf dem Sky Tower war. Während der Teilnahme an einer Konferenz in Auckland hatte ich etwas Zeit, um den Turm zu besuchen – die unterste Aussichtsplattform befindet sich in 182 Metern Höhe und hat (zum Teil) einen Glasboden. Das war etwas ungewöhnlich. Ich erinnere mich noch gut daran, wie vorsichtig ich auf diesem Glasboden ging – als ob die Transparenz des Materials Auswirkungen auf die Tragfähigkeit hätte (natürlich nicht!).

Tief hinab geht es gedanklich für mich mit dem Thema „Hass“ – erstaunlicherweise ist die 182 nämlich die Zahl, die für „I hate you“ steht. I für die 1, weil es nur ein Buchstabe ist, hate für eight, weil es ähnlich klingt und ebenso two für you. Ich hätte das – ohne Recherche – nie verstanden.

Ganz das Gegenteil ist dann wiederum Buxtehudes „Der Tag, der ist so freudenreich“ – natürlich BuxWV 182. Mit dem Titel tue ich mich schwer, einen „freudenreichen Tag“ kann ich mir nicht mehr vorstellen. Aber den Gedanken, der dahinter steckt, finde ich trotzdem schön.

Irdisch geht es mit dem Taurus weiter, einer E-Lok der 182er Baureihe. Mehr zu den Besonderheiten des Taurus findet man hier. Faszinierend finde ich, dass der Taurus die Tonleiter singt (ganz unten im Wikipedia-Artikel und auch hier). Mir ist das gelegentlich bei abfahrenden ICEs aufgefallen, aber ich konnte es mir nie erklären…..

Ob eine Lok auch Mozart „spielen“ könnte? Vielleicht etwas zu komplex, aber schön ist die Sinfonie B-Dur – KV 182 – schon.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen freudenreichen und klangvollen Abend.