40

Die 40 ist nicht unbedingt eine Zahl, die Leichtigkeit mit sich bringt. Eher im Gegenteil.

Seit Anfang Januar lese ich im Rahmen des 3. Buchclubs vom Staatstheater Augsburg das Buch Früchte des Zorns. Dort bin ich der „40“ begegnet. Im 17. Kapitel wird geschildert, wie sich die nach Westen wandernden Familien am Abend am Straßenrand in spontanten „Camps“ einfinden und wie das Leben dort ist. Gelegentlich holt einer der Männer eine Gitarre heraus und spielt und singt, nämlich unter anderem das Lied „Ten-Cent Cotton and Forty-Cent Meat“. Danach habe ich natürlich gesucht und es als Lied „Seven Cent Cotton and Forty Cent Meat“ von 1930, aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise, gefunden. Farmer bekamen damals so wenig für ihre Baumwolle, dass sie mit ihrer Arbeit eben nicht mehr das für sie und ihre Familien Notwendige abdecken konnte. Eine harte Zeit für die betroffenen Familien, wie man im Buch lesen kann.

Ja, schlimm. Aber wohl noch schlimmer ist das Schicksal der Armenier, das Franz Werfel im Roman Die vierzig Tage des Musa Dagh, geschildert hat. Es ist ein Buch, das ich im Moment tatsächlich lese, weil ich das Thema wichtig finde. Sehr weit bin ich noch nicht gekommen. Auch, weil es kein Buch ist, das man „einfach so“ herunterlesen kann, denn es schildert in der Romanform einen Ausschnitt von dem, was den Armeniern in der Zeit von 1915 bis 1917 passiert ist. Franz Werfel und seine Frau Alma Mahler waren 1929/1930 auf einer Recherchereise im Nahen Osten. Dort erfuhren sie von dieser Geschichte und konnten sogar mit einigen Überlebenden sprechen. Zurück in Wien besorgte sich Werfel offizielle Unterlagen und recherchierte sehr umfassend (man kann einiges davon hier nachlesen). Ende November 1933 erschien das Buch, 1934 wurde es in Deutschland verboten.
Was es mit den „40“ Tagen auf sich hat? Man kann es hier zusammengefaßt nachlesen – im Prinzip haben sich einige Menschen aus der Region der Dörfer um den Berg Musa Dagh gemeinsam zur Verteidigung auf den Berg zurückgezogen. Nach 40 Tagen kommt im Roman für die Überlebenden die Rettung – durch britische und französische Schiffe. Ein trauriges aber wichtiges Buch, das ich in Ruhe in den nächsten Tagen und Wochen weiterlesen werde.

Die 40 ist auch eine Zahl der Erinnerung, nämlich für die Widerstandskämpfer:innen die als „Gruppe 40“ auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt wurden, 2013 wurde dieser Ort zur Gedenkstätte erklärt.

Die 40 ist natürlich auch die Zahl, die uns an tödliche Krankheiten und Epidemien erinnert. Schon im 14. Jahrhundert durften pestverdächtige Schiffe in Venedig nicht einfach im Hafen anlegen, es galt eine Reisesperre von vierzig Tagen. Die „quarantaine“ (also 40) führte zum Begriff der „Quarantäne“ für die Isolierung bei solchen Erkrankungen. Kein schönes Thema, ich weiß.

Auch nicht wirklich schön finde ich den Gedanken einer 40-tägigen meditativen Nachtwache. Der persische Dichter und Mystiker Hafis soll das wohl im Alter von 60 Jahren gemacht habe. Das „Ergebnis“ soll eine Bewusstseinserweiterung gewesen sein. Ich würde nicht einmal ein oder zwei Tage durchhalten …..

Sprechen wir lieber über Zeitplanung – denn es gibt die 40 – 60 Regel. Wenn man für jeden Tag nur 60% der Zeit verplant, dann kann man Überraschungen, zeitlich gut auffangen. Einerseits eine gute Idee, anderseits – gibt man damit nicht auch potentiellen Zeiträubern mehr Platz?

Von den Zeiträubern ist es nicht weit zu den 40 Räubern, mit denen Ali Baba zu tun hat. Es ist lange her, dass ich diese Geschichte gelesen habe. Waren es wirklich vierzig Räuber? Oder nur 38, wie am Ende des Märchens? Oder vielleicht einfach nur viele, weil man die Zahl so „versteht“? Wie auch immer, Ali Baba hat gleichzeitig verloren und gewonnen.

Gewinnen und verlieren paßt auch zum Kartenspiel „Trente et Quarante“ (30 und 40), das früher in den Spielbanken der deutschen Badeorte weit verbreitet war und heute wohl nur noch in den Casinos in Frankreich und Monte Carlo gespielt wird. Witzigerweise hat der Roman „Die Spielhölle in Baden-Baden“ von Edmond About den Untertitel „Trente et Quarante“.
Vielleicht dann doch lieber die – zumindest finanziell harmlose – 40 Räuber Patience?

Egal wie, ich wünsche Euch und Ihnen einen schönen Abend, an dem Euch/Ihnen der Optimismus nicht geraubt wird.

39

Nun die „39“.

Meine Mutter war Jahrgang ’39 – also 1939 geboren. Das ist etwas, das mich für immer mit der 39 verbindet.

In dem Jahr wurde auch die sogenannte „Gruppe 39“ gegründet, die ein Zusammenschluß unabhängiger westeuropäischer Nachrichtenagenturen war. Man wollte so – möglichst ohne Manipulation – Nachrichten austauschen. Es war zeitgeschichtlich gesehen ein schwieriger Zeitpunkt für diese Gründung und schon 1940 (nur kurze Zeit nach der eigentlichen Inbetriebnahme des Hauptsitzes in Amsterdam) wurde der Dienst unterbrochen. Nach dem Krieg wurde das Thema wurde aufgegriffen und die Gruppe formal als „Gruppe 39“ etabliert, die später auch die Alliance Européenne des Agences de Presse gründete. Eine ziemlich beeindruckende Geschichte aus dem „Nachrichtenbereich“.

Die Welt zu einem besseren Ort machen? Das ist sicher auch das Ziel des Buches „39 ways to save the planet“ von Tom Heap. Die 39 Vorschlage beziehungsweise Ansätze kann man sich (in englischer Sprache) auch anhören, es gab/gibt von der BBC dazu Aufzeichnungen. Und obwohl es ein wichtiges Thema ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich damit beschäftigen werde, eher gering.

Dann würde ich meine Zeit lieber mit dem – aus 39 Abschnitten bestehenden – Nibelungenlied verbringen. Ich kenne die Geschichte der Nibelungen bisher eher aus (vermutlich bruchstückhaften) Nacherzählungen. Es wäre also gar nicht so schlecht, den Klassiker irgendwann (allerdings in einer modernen sprachlichen Version) zu lesen. Aber im Moment lese ich schon so viele Bücher parallel, dass das auf jeden Fall noch warten muß.

Schon gelesen habe ich allerdings einen echten englischsprachigen Klassiker – den Spionageroman „The Thirty-Nine Steps“ von John Buchan. Ich fand das Buch damals sehr spannend, allerdings könnte ich den Inhalt nicht mehr wiedergeben – gut, dass es Seiten wie Wikipedia gibt. Vielleicht sollte ich das Buch irgendwann heraussuchen (wo auch immer es gerade stecken mag….) und es nochmal lesen.

Was ich nicht lesen werde, aber als Titel witzig finde ist das spanischsprachige Buch „39 + 1“ von Silvia Soler. Es ist ein Buch über eine Frau, der man 39 + 1 Kerzen auf die Geburtstagstorte packt. Eben 39 + 1 und deswegen passend zur 39. Es klingt jedenfalls nach einem humorvollen Buch.

Und damit wünsche ich Euch und Ihnen einen witzigen und humorvollen Abend.

38

Warm, wärmer, 38.
Ja, die 38 ist eine „heiße“ Zahl, denn sie steht natürlich für das beginnende Fieber, wenn der menschliche Körper mehr als 38 Grad Celsius hat.

Fieber kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Auch eine Schußverletzung kann wohl eine Entzündung und damit Fieber verursachen. Und damit sind wir beim Thema, denn die 38 ist auch beim Thema Schußwaffen eine wichtige Zahl – man denke nur an den Begriff Kaliber 38, der im Bereich der Revolver (die ich glücklicherweise nur auf Filmen und Museen kenne) bekannt ist.

Zu Shakespeares Zeiten sorgten Dolche und Schwerter noch für heftige Verletzungen (die damals auch sehr oft zum Tod führten). Shakespeares Theaterstücke enthalten daher einige Szenen, in denen die handelnden Personen zu einem Dolch oder Schwert greifen. Beispielhaft verlinke ich hier einen kleinen Ausschnitt von Macbeth. Warum das von Bedeutung ist? Shakespeare hat nach Ansicht vieler Experten 38 Dramen geschrieben (oder doch nur 37 – man ist sich da nicht nicht ganz einig – oder etwa gar keines, wenn man an die Diskussion denkt, ob es Shakespeare überhaupt gab?). Ich halte es mit der 38 – je mehr Stücke von ihm, desto besser!

Mit dem Wort „kämpfen“ oder besser „böse spielen“ konnte auch Arthur Schopenhauer sehr gut. In 38 (durchaus etwas bösen) Kunstgriffen schildert er in dem Büchlein Eristische Dialektik, wie man Streitgespräche „gewinnen“ kann, wobei es ihm nicht um die inhaltlich besseren Argumente geht. Manche dieser Vorgehensweise kann man immer noch in Diskussionen aber auch in Twittergesprächen erleben. Ich mag das Büchlein, gerade auch, weil es einem durchaus helfen kann, „unsachliche“ Argumente oder Argumentationsweisen abzuwehren.

Übrigens: falls sich jemand das Büchlein online bei Amazon bestellen möchte, auch dies paßt zur 38, denn Amazon befindet sich in einem Gebäude mit der Hausnummer 38.

Ob Shakespeare und Schopenhauer schon die 7-38-55 Regel kannten? Danach hängt die Wirkung, die ein Mensch entfaltet, nur zu 7% vom Inhalt des Gesagten ab, aber zu 38% von seinem Tonfall.

Ja, der Ton macht die Musik und mit Paul Hindemiths „Concerto per orchestra op. 38“ möchte ich diesen Beitrag klangvoll beenden und Euch und Ihnen einen gut klingenden Abend wünschen.

37

Die 37 gibt sich in dem, was man über sie findet, bescheiden. Aber nicht unbedeutend.

37 Grad Celsius ist die „ideale“ Körpertemperatur. Mich erinnert das an das Fiebermessen während meiner Kindheit (und die immer wieder bange Frage, ob ich Fieber habe oder nicht – meistens genau dann, wenn etwas Schönes vor der Tür stand….).

Hängt es mit dieser idealen Körpertemperatur zusammen, dass die bekannte Doku-Reihe des ZDF über Menschen in besonderen Lebenslagen auch 37 Grad heißt? Einige der Sendungen habe ich mir in den vergangenen Jahren angeschaut – immer dann, wenn es thematisch und zeitlich für mich paßte.

Eine besondere Lebenslage liegt auch dem Film „37 A final promise“ zugrunde. Ein Rochmusiker beschließt, an seinem 37. Geburtstag zu sterben. Aber ein paar Wochen vor diesem Tag verliebt er sich. Was nun? Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir einen solchen Film anschauen würde (vermutlich eher nicht, da keines der Elemente mich irgendwie anspricht). Aber er paßt gut zur Zahl 37.

Dann würde ich vielleicht eher ein Buch mit 37 Essays lesen, dass Schüler:innen inspirieren soll – wobei ich aus dem Alter glücklicherweise schon sehr lange heraus bin. Aber Buch ist Buch.

Noch lieber würde ich in Paris über einige der 37 Brücken flanieren, die über die Seine führen. Es ist einige Jahre her, dass ich ein paar Tage in Paris war. Es war kühl und leider zum Teil auch etwas regnerisch. Aber es war schön dort. Eine schöne Erinnerung.

Auch schön ist die Erinnerung an das Wuppertaler Glockenspiel mit 37 Glocken von Abeler. Das damalige Geschäftshaus hatte ein Uhrenmuseum (das ich als Kind einmal besucht habe) und draußen ein Glockenspiel mit 37 Glocken. Oft habe ich das Glockenspiel nur zufällig mitbekommen, manchmal bin ich aber auch bewußt stehen geblieben und habe gewartet. Hier kann man es übrigens sehen und hören.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen Abend mit schönen Erinnerungen.

36

Die 36 ruft und sie ruft mit deutlicher Stimme.

36 schwarze Tasten hat (in der Regel) ein Klavier. Und was wären die weißen Tasten ohne die schwarzen Tasten? Ich muß bei diesem Gedanken an das sehr schöne Stück „Ebony and Ivory“ denken, dass dieses Zusammenspiel der weißen und schwarzen Tasten (und die Metapher für das menschliche Zusammenleben!) so wunderbar in Musik gegossen hat.

Musik – manchmal auch nur vom Klavier – braucht man auch für den Tanz. Gerade in Wuppertal ist das wichtig. Es gibt hier nicht nur sehr viel „Tango“ (wobei ich davon überhaupt keine Ahnung habe), sondern auch das Tanztheater Pina Bausch. 36 Jahre lang hat Pina Bausch in Wuppertal gearbeitet und in der Zeit hat sie sehr viel bewegt – tanzend, aber sicher auch in den Köpfen der Menschen. Vom Insidertipp wurde das Tanztheater zu einer richtigen Attraktion.

Attraktiv findet Effi Briest dummerweise (oder sollte ich besser schreiben unglücklicherweise) den Freund ihres Ehemannes, Major Crampas. Was folgt ist den meisten hinlänglich bekannt, wer es noch nicht kennt, kann es hier nachlesen. In 36 Kapiteln schildert Fontane die tragische Geschichte.

Wäre es anders gekommen, wenn Effi Briest bei jeder Unwahrheit eine lange Nase gewachsen wäre? Interessanter Gedanke, oder? Pinocchio, die sprechende Marionette, kann davon ein 36 Kapitel langes Lied singen. Collodi hat mit seinem Buch eine wunderbare und unglaublich bekannte Figur geschaffen – und mit der wachsenden Nase auch irgendwie das Bild für die Lüge (in diesem kurzen Film schön zu sehen ….). Aber am Ende gibt es ein Happy End – aus der Holzfigur wird ein echter Junge. Schön, oder?

Ein Happy End gibt es im 36. Kapitel (das genau das Ende des 1. Buches ist) auch für Little Dorrit. Im berüchtigten Schuldgefängnis Marshalsea geboren, findet im 36. Kapitel der Auszug der gesamten verbliebenen Familie aus diesem Gefängnis statt. Es ist die Wende zu etwas Neuem und (hoffentlich) Besserem, das dann im 2. Teil folgt.

Wieviele Stunden man wohl braucht, um diese zwei „Bücher“ von Charles Dickens zu lesen und zu wissen, was aus Amy, der „Little Dorrit“ wird? Ich weiß es nicht, es ist länger her, dass ich das Buch gelesen habe. Was ich aber skurril finde – es gibt von der New York Times eine Buchreihe mit dem Titel „36 hours“ (also 36 Stunden) und ein prägnantes Beispiel ist 36 hours Europa. Selbst wenn man an jedem einzelnen Ort 36 Stunden verbringt, erscheint mir das doch sehr kurz. Aber gut – besser kurz, als gar nicht.

Nur 36 Stunden an einem Ort zu verbringen, sieht ein bißchen wie „Weglaufen“ aus. Ja, Weglaufen ist manchmal die beste Methode. Das ist übrigens (zumindest nach der mir vorliegenden Liste) das 36. Strategem aus den sogenannten 36 Strategemen, die in China sehr bekannt sind und sozusagen zum Allgemeingut gehören.

Etwas aus einem Nichts erzeugen (übrigens das 7. Strategem in der Liste) finde ich passend, wenn man sich die 36 Fragen (in deutscher Sprache hier) anschaut, die zum Verlieben führen sollen. Angeblich (eine Studie soll das bestätigt haben) soll diese Methode sehr erfolgreich sein. Ich persönlich bevorzuge dann doch die Methode aus Strategem Nr. 36…..

In diesem Sinne wünsche ich Euch und Ihnen einen ehrlichen Abend mit guten Fragen, die – wo gewünscht – auch verbinden können.

35

Die 35 hat mir nur wenig über sich verraten. Sie bleibt weitestgehend ein Geheimnis – zumindest für den Moment.

Es gibt Aufgaben, die man erst dann übernehmen darf, wenn man das stolze Alter von 35 Jahren erreicht hat – das Ministerpräsidentenamt in Baden-Württemberg zum Beispiel, aber auch (und das ist vielleicht bekannter) das Amt des US-amerikanischen Präsidenten.

Politiker wollen gemeinhin Brücken bauen – im übertragenen Sinne, aber auch tatsächlich. Boris Johnson scheint Brückenpläne zu lieben, wobei die meisten Projekte wohl eher zu teuer und damit im Hinblick auf ihre Realisierung unwahrscheinlich sind. Aber immerhin: im Großraum London führen 35 Brücken über die Themse. Nicht schlecht, oder?

Nicht die Themse, sondern die Südsee spielt im Buch von Kästner „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“ eine Rolle. Ein 35. Mai? Ja. In dem Buch gibt es ihn und das Gute ist, an einem 35. Mai kann einfach alles passieren….

Mit Rollschuhen und Spazierstock in die Südsee? Dafür bin ich irgendwie schon zu alt. Ich erkunde dann lieber zu Fuß (und definitiv ohne Rollschuhe!) den Posthornweg, einen 35,8 km langen Rundweg rund um die Stadt Langenfeld, gar nicht weit von hier entfernt. Wenn es irgendwann wieder etwas trockener, wärmer und länger hell ist, werde ich zumindest einen Teil des Weges ausprobieren. Das sind die kleinen Träume des Jahres 2022.

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen schönen Abend, an dem alles möglich ist.

34

Die 34. Eine Zahl, zu der mir erst einmal nichts einfiel. Aber dann.

Ich mag ja die Werke von Dürer. Umso spannender finde ich es, dass Dürer in einem seiner Werke, nämlich dem Kupferstich Melencolia I, ein magisches Quadrat, das immer wieder die Zahl 34 ergibt, eingefügt hat. Auf dieses magische Quadrat hätte ich gar nicht geachtet und noch weniger darauf, dass es mit der „34“ zu tun hat. Aufgrund dieses Quadrats kann man wohl davon ausgehen, dass Dürer sich mit einem Buch von Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim beschäftigt hat. Er war also an ziemlich vielen Themen interessiert (nicht, dass mich das überraschen würde).
Ob Dürer sich auch für Siebenecke interessiert hat? Und ob man damals schon wußte, dass die 34 auch eine „Polygonalzahl“ ist? Mit 34 Steinen läßt sich nämlich ein regelmäßiges Siebeneck legen…..

Es übersteigt irgendwie meine Vorstellungskraft und es ist zu spät am Abend, um länger über Siebenecke und magische Quadrate nachzudenken. Was ich aber ebenfalls spannend fand: Oscar Wilde lebte zu den Zeiten seiner Berühmtheit in einem Haus mit der Hausnummer 34, nämlich 34 Tite Street, Chelsea in London. Ich mag seine Werke sehr und ich finde es schön, dass ich ihn hier an dieser Stelle einbringen kann.
Und auch die Beatles sind mit einer Hausnummer 34 in London „verbunden“, nämlich mit 34 Montagu Square….

Um das Wohnen geht es – irgendwie – auch in dem Buch mit dem Titel 34 Meter über dem Meer. Zwei völlig unterschiedliche Menschen treffen wegen einer Annonce aufeinander. Viel mehr habe ich – trotz Blick in die Leseprobe (ich bin ja neugierig) – nicht herausgefunden. Das ist ein bißchen wenig, um mich wirklich zu begeistern. Aber schön, dass es einen Buchtitel mit der 34 gibt.

Immerhin 34 Kapitel hat das Buch „Urmel aus dem Eis“ von Max Kruse. Dummerweise beginnt das letzte Kapitel damit, dass Wutz (das weibliche Hausschwein) vergessen hat, Kaffee zu kochen. Hoffen wir, dass der Kaffee noch vor Ende des Kapitels fertig wird, sonst nimmt die Geschichte vielleicht kein gutes Ende. Urmel und Wutz sind jedenfalls treue Begleiter aus der Zeit meiner Kindheit. Es ist daher besonders schön, dass ich ein solches Buch habe. ich blättere immer wieder gerne darin (wie auch in vielen anderen Büchern).

Kaffee ist übrigens kein unwichtiges Stichwort. Die 34 steht nämlich auch für die internationale Vorwahl nach Spanien. Ich erinnere mich noch sehr gut, dass der „deutsche“ Kaffee für Menschen aus Spanien fast immer viel zu schwach war. Ob der Kaffee von Wutz da gelobt werden würde? Aber so spät am Abend sollte man vielleicht ohnehin keinen Kaffee trinken.

Daher wünsche ich Euch und Ihnen jetzt einen schönen Abend und später ein gutes Einschlafen.

33

Das Auseinanderfallen von Datum und Zahl fühlt sich immer noch merkwürdig an. Ob es so bleibt oder ob irgendwann eine Art von „Gewöhnung“ eintritt? Vielleicht schon deshalb nicht, weil ja jeden Tag (oder besser Abend) eine neue Zahl auf der Blogbühne erscheint.

Beginnen möchte ich mit „dunklen“ Zeiten. 33 Fragen enthielt die bayerische Hexeninstruktion von 1590, mit der man damals herausfinden wollte, ob eine Frau eine Hexe war. Die 33 Fragen selbst habe ich nicht gefunden, aber die Zahl habe ich in einem wissenschaftlichen Dokument gefunden (Seite 20). Ein trauriges Kapitel für diese Zahl.
Das Jahr 1933 war für viele Schriftsteller ebenfalls dunkel. Uwe Wittstock greift dieses Thema in seinem Buch „Februar 1933“ auf und schildert in Beiträgen über die Zeit von Ende Januar 1933 bis Mitte März 1933, wie sich die Welt innerhalb kürzester Zeit dramatisch verändert. Ich habe bisher nur in die Leseprobe geschaut – aber das Buch gehört auf jeden Fall auf meine persönliche Leseliste!
Dazu paßt übrigens auch die Geschichte der Gruppe 33, die 1933 in Basel gegründet wurde.

In dunklen oder schwierigen Zeiten brauchen Menschen besonders viel Mut. Deshalb finde ich den Gedanken schön, dass jemand ein Buch mit dem Titel „33 Mutausbrüche“ geschrieben hat. Für mich persönlich paßt es inhaltlich nicht so sehr, dass es bei den Mutausbrüchen um „mehr Glauben im Alltag“ geht. Ich fände 33 Mutausbrüche im Alltag schöner. Aber der Gedanke an sich ist sehr schön.

Und wenn das mit dem Mut nicht klappt, dann vielleicht wenigstens 33 Schutzengel? Auch das gibt es als Buch – wobei die 33 Schutzengel (jeder hat seinen eigenen Bereich) nicht nur für große Notlagen, sondern durchaus auch für die kleinen Nöte des Alltags einsetzbar sind – es gibt den Engel der Einsamkeit (Nr. 15 – das könnte meiner sein), den Kein-Netz-Engel Nr. 23 (den brauche ich hoffentlich nicht) und (in der aktuellen Zeit vielleicht nicht ganz unpassend) mit Nr. 30 auch den Engel der Erschöpfung. Es ist ein schönes Buch mit einer reizenden Engelschar.

Die Engel wiederum führen mich gedanklich geradewegs zum Friedhof Hamburg Ohlsdorf. Dort gibt es nämlich einige besondere Skulpturen von Friedhofsengeln, die man mit einem Spaziergang erkunden kann. Um auf dem Friedhof Ohlsdorf einige wirklich wichtige Orte zu entdecken, ist das Buch „DenkMal Friedhof Ohlsdorf – 33 Stätten der Erinnerung und Mahnung“ ein guter Begleiter. Ich habe meine erste Erkundung Anfang Juni 2018 leider ohne diese Begleitung unternommen. Es ist ein schöner Ort, den ich gerne noch einmal in Ruhe und mit Buchbegleitung erkunden möchte.

Vom Friedhof Ohlsdorf bin ich damals zu Fuß zurück in Richtung Innenstadt gelaufen (und glücklicherweise bei einer netten Konditorei „gestrandet“). Mein Weg führte auch über die eine oder andere Brücke. Das führt mich zur 33-Bogen-Brücke, die man in Isfahan findet. Eine wunderschöne Brücke – auch wenn ich sie nur auf Bildern bewundern kann.

Sprachen können Brücken zwischen Menschen sein. Für manche Sprache muß man aber erst ein anderes Alphabet lernen. Das kyrillische Alphabet bietet mit 33 Buchstaben besonders viele Lernanreize. Ich erinnere mich gerne an meinen Russischkurs in Belgien, in dem ich tatsächlich diese Grundlage gelernt habe (nur leider später nicht mehr vertiefen konnte).

Dante wiederum ist der „Vater“ der italienischen Sprache. Ob Dante eine Brücke bevorzugt hätte, statt zusammen mit Virgil mit einem Boot den Fluß Styx zu überqueren? Oder hätte er dann etwa weniger als 33 Gesänge pro „Buch“ geschrieben? Oder mehr? Die 33 ist in der „Göttlichen Komödie“ jedenfalls eine wichtige Zahl. Und das Werk ist natürlich lesenswert (ich „hänge“ noch im ersten Buch, aber es lohnt sich – wobei es hilfreich ist, eine Ausgabe mit Anmerkungen zu lesen ….).

Ich möchte Dante (und natürlich auch Euch und Ihnen) ein schönes Lied mit auf den Weg geben, dass – so ein Zufall – die Nr. 33 trägt. Ich habe es in der deutschsprachigen Version vor vielen Jahren im Kirchengesangbuch gefunden und immer geliebt. Und genau an dieser Stelle paßt es hervorragend – einfach, weil ich es so schön finde!

Damit wünsche ich Euch und Ihnen einen klangvollen Abend!

R: „Snow Crash“ von Neal Stephenson

Gestern am späten Abend habe ich das Buch „Snow Crash“ zuende gelesen, es war meine zweite Leseauswahl für die Booklover-Challenge. Die Aufgabe war: Am 25.02. ist der Tag des Gegenteils: Lies ein Buch, welches nicht aus Deinem Lieblingsgenre stammt. Tja, Lieblingsgenre. So etwas habe ich nicht wirklich. Aber es gibt zwei Arten von Büchern die ich selten bis gar nicht lese: Bücher mit dem Thema „Liebe“ (ja, ich weiß, die Februaraufgabe…) und alles, was irgendwie mit Science Fiction und/oder Fantasy zu tun hat. Vor ein paar Wochen brachte ein Tweet „Snow Crash“ in meine Timeline – sozusagen das Kult- und Basisbuch rund um „digitale Entwicklung“ und „Metaverse“ (ein Stichwort, das im Moment in meiner Twittertimeline öfter auftaucht). Also, wenn es denn sein muß…..

Snow Crash ist ein Science-Fiction-Roman von Neal Stephenson, der in den USA spielt. Die USA befinden sich zum Zeitpunkt der Handlung in einem staatlich nicht mehr „geregelten“ Zustand. Es gibt zwar (wie sich am Ende herausstellt) noch einen Präsidenten, aber die üblichen staatlichen Aufgaben werden nicht mehr wahrgenommen. Um die Sicherheit der Bürger kümmern sich „Organisationen“ – so gibt es privat abgesicherte Wohnviertel wie zum Beispiel Mr. Lee’s Greater Hong Kong aber auch das Einflußgebiet der Mafia unter „Onkel Enzo“, der gleichzeitig einen Pizza-Lieferdienst betreibt.

Hiro Protagonist (der passenderweise der Protagonist des Buches ist) ist Pizzauslieferfahrer (im Buch als „deliverator“ bezeichnet), Programmierer (im Buch werden alle Programmierer als Hacker bezeichnet) und (ziemlich erfolgloser) Musikmanager. Privat lebt er (zusammen mit einem Musiker) in einem Container bzw. Lagerraum. Seine Freizeit verbringt er virtuell im „Metaverse“, das er – zusammen mit seinen Freunden Da5id und Juanita – zum Teil mitgestaltet hat. Eines Abends soll er eine Pizza ausliefern (er ist verpflichtet, dies innerhalb von 30 Minuten zu tun, sonst gibt es „tödlichen“ Ärger mit seinem Chef Onkel Enzo) und scheitert unterwegs. Y.T., eine 15jährige Kurierfahrerin übernimmt die Lieferung. In der Folgezeit ereignen sich merkwürdige Dinge, wobei es mehrere unterschiedliche Ebenen in dem Roman gibt:

– die dystopische Realität, in der Hiro, Y.T. und die anderen leben (und die man durchaus als Gesellschafts- oder Kapitalismuskritik auffassen kann)
– der fließende Wechsel in das Metaverse (mit sprechenden Bibliothekaren und anderen coolen digitalen Möglichkeiten)
– die Ebene der Gegner: Amerikaner gegen Russen? Mafia gegen kirchliche Organisation? Wer eigentlich gegen wen?
– die Beschäftigung mit der Geschichte von Sumer, der Entstehung der Sprachen und (realen bzw. virtuellen) Viren

Die Ebene der dystopischen Realität wird im Verlauf des Romans mehr und mehr zu einer Realität der (aus meiner Sicht unnötigen) Gewalt. Die Kapitel, in denen dies im Vordergrund steht (zum Beispiel sehr viel rund um den Gegenspieler Raven und fast alles in Verbindung mit dem großen Floß) haben mich überhaupt nicht angesprochen. Interessant fand ich dagegen die Schilderung des Metaversums (und die leicht ironischen Gespräche mit dem virtuellen Bibliothekar, der immer wieder darauf verweist, dass er Anspielungen und Metaphern nicht verstehen kann) sowie die Einbeziehung der Geschichte von Sumer und der Theorien zu Babel und der Entwicklung von Sprache.
Das Thema „Gewalt“ steigerte sich um Ende hin immer mehr – das Ende selbst empfand ich dann als banal.

Es ist gut, dass ich das Buch gelesen habe. Aber: ich weiß jetzt auch (wieder) ziemlich gut, warum ich solche Bücher eher selten freiwillig auswähle……

Anmerkung zum R im Titel: Ich finde es vermessen, meine kurzen Beiträge als „Rezension“ zu bezeichnen. Sie sind es inhaltlich nicht, sprachlich sicher auch nicht. Um sie trotzdem schneller finden zu können, habe ich mich mit mir selbst auf das „R“ geeinigt.

32

Die 32. Damit habe ich die erste Zahl erreicht, die nicht mit dem aktuellen Datum übereinstimmt. Das ist schon ein komisches Gefühl. Witzig war heute, dass ich zufällig zwei Tweets mit Links zur 32 gefunden habe, die gerade heute veröffentlich wurden. Es hätte keinen besseren Zeitpunkt geben können, oder?

32 Karten hat ein „normales“ Kartenspiel, ein sogenanntes „Skatblatt“. Es ist zumindest das Kartenspiel, das wir für Spiele und auch auf Reisen meistens griffbereit hatten. Mit 32 Figuren spielt man auch Schach – jeder Spieler/jede Spielerin mit 16 Figuren (wobei die Zahl der Figuren auf dem Schachbrett oft schnell abnimmt …..).

Und wenn man ständig verliert? Das kann schon sehr schmerzhaft sein. Aber nicht so schmerzhaft wie Zahnschmerzen. Denn: 32 Zähne hat der Mensch (und hoffentlich keine Löcher….).

Aber: Löcher und 32, da gibt es eine enge Verbindung. Es gibt nämlich das System 32. Nach diesem System werden bei zerlegbaren Möbeln die Reihenlochbohrungen im Abstand von jeweils 32 mm angefertigt.

Und wenn es trotzdem nicht paßt? Dann hilft vielleicht ein Gläschen Likör oder Korn mit 32%? Ja, auch keine Lösung. Aber das Zusammenbauen von Möbeln kann schon herausfordernd und belastend sein.

A propos belastend: „Es gibt einen Ausweg gegen derart seelische Belastung: natürlich das Theater“ twitterte heute Vormittag das Staatstheater Nürnberg. Ja, finde ich auch und natürlich wollte ich nachlesen, was es mit diesem „Satz für Nürnberg“ auf sich hat. Was ich fand? Einen kurzen Beitrag des „Haustronauten“ (schöne Bezeichnung, oder? Philipp Löhle mit – ja, genau – der Zahl #32. Wer möchte kann diesen kleinen schönen Beitrag hier nachlesen.

Ob sich wohl Menschen im Theater kennenlernen? Nein, ich frage nicht für mich (definitiv nicht!). Aber es gibt ein Buch über genau dieses Thema (das jedoch thematisch für mich nicht paßt): Frank Berzbach hat Geschichten über das Kennenlernen von Paaren gesammelt. „Die Schönheit der Begegnung: 32 Variationen über die Liebe“ hat er sein Buch genannt. Mich würden dann eher die „32 Pfade der Weisheit“ interessieren, die es in der jüdischen Kabbala geben soll.

Ob wir weise an Zukunftsfragen herangehen? Spannende Frage, oder? Deshalb möchte ich den heutigen Beitrag mit einem Hinweis auf die noch bis Ende März beziehungsweise Anfang April laufende Veranstaltung Futur 21 hinweisen, an der sich 32 Künstler:innen (siehe Tweet von heute) beteiligen. Ein schöner Anlaß, um über wichtige Themen und Fragen nachzudenken.

Ich wünsche Euch und Ihnen schönen Abend mit fiktionalen Figuren, die uns allen (soweit vorhanden) Stress und Sorgen abnehmen (danke für diesen Satz an das Staatstheater Nürnberg!).